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BMW 530d xDrive Touring: Der Bayern-Express rollt

Der neue BMW Fünfer als (vorerst) höchste Evolutionsstufe des Business-Kombis. Luxus und Hightech, wohin man blickt - und ein 48-Volt-Generator als Draufgabe.

Sündhaft teure Perfektion mit großer Klappe: Der neue Fünfer-BMW Touring ist noch wesentlich besser als sein Vorgänger.
Sündhaft teure Perfektion mit großer Klappe: Der neue Fünfer-BMW Touring ist noch wesentlich besser als sein Vorgänger.

Bei BMW gleicht jede Einführung einer neuen Modellgeneration einem kleinen Drahtseilakt. Auf der einen Seite steht da eine unglaubliche Technikaffinität, die Fahrkomfort und Sportlichkeit, vor allem aber auch Wirtschaftlichkeit und Effizienz immer wieder in neue Sphären schraubt. Auf der anderen Seite gibt es da die omnipräsente Furcht, dass irgendein wild gewordener Designer all diese wunderbaren technischen Errungenschaften durch einen kreativen Amoklauf in den Schatten stellt, Stichwort Riesen-Niere. Die gute Nachricht: Beim neuesten Fünfer ist die Niere zwar auch schon sehr groß, allerdings wird das Spiel der Proportionen dadurch nicht wesentlich gestört. Vor allem der Kombi, um 21 Millimeter länger als der Vorgänger, wirkt optisch nach wie vor wie aus einem Guss.

Ein fast österreichisches Auto

In Sachen Motorisierung umfängt einen bei BMW ohnehin stets eine Art patriotische Grundstimmung. Schon jetzt stammen 95 Prozent der Fünfer-Motoren aus dem rot-weiß-roten Werk in Steyr, und wie man hört, wird der Standort in Zukunft sogar noch wichtiger. Demzufolge ist ein neuer BMW die beste Möglichkeit, will man ein möglichst österreichisches Auto fahren, milliardenschwere Wertschöpfung fürs Land inklusive. Davon abgesehen zählt der von uns getestete Reihen-Sechszylinder-Diesel mit drei Litern Hubraum und zweistufiger Turboaufladung wohl zum besten, was es aktuell für Geld zu kaufen gibt. Laufruhe, gepaart mit beeindruckender Sparsamkeit (knapp über sechs Liter Verbrauch im Test bei knapp zwei Tonnen Gewicht und annähernd 300 PS) und bei Bedarf schier endlose Kraft lassen selbst überzeugte Elektro-Fetischisten am nahenden Ende der Diesel-Ära zweifeln. Immerhin verbauen die Bayern bei der neuen Generation in allen Modellen serienmäßig einen 48-Volt-Startgenerator, der bei Bedarf nicht nur mit zusätzlichen elf PS anschiebt, sondern beim Bremsen auch Energie rekuperiert und so den ohnehin rekordverdächtigen Verbrauch zusätzlich senkt. Ein in Hinblick auf Mitteleinsatz und Wirkungsgrad wirklich smarter Ansatz und damit ein nachhaltiger Schachzug, bis demnächst die angekündigte Welle der Plug-in-Hybride und Vollstromer über uns hereinbricht.

Neue Helferlein für den BMW

Ein Wort noch zu den neuen Helferlein: Neu ist unter anderem der optionale Rettungsgassen-Assistent, ein Drive Rekorder macht auf Wunsch 40-sekündige Videos. Wichtig dabei: Die ganze Hightech ist markentypisch intuitiv zu bedienen und überfordert selbst analoge Nutzer nur selten.

Im Test: BMW 530d xDrive Touring

Oberklasse-Kombi mit Sechszylinder-Diesel, 210 kW/286 PS, Mild-Hybrid mit 48-Volt-Startgenerator und elf PS, Allrad, 8-Gang-Steptronic, Verbrauch 5,2 l, CO2: 137 g/km, im Test 6,3 l, Preis ab 72.175 Euro, Testfahrzeug: 123.541 Euro.

Was gefällt:
Der hohe Österreich-Bezug bei BMW; der beeindruckende Drive in Richtung Perfektion.

Was weniger gefällt:
Immer weniger Möglichkeiten, die ganze teure Technik auf Wunsch wegzulassen.

Was überrascht:
Der niedrige Verbrauch bei der Leistung.

Perfekt für:
Gegroundete Business-Class-Vielflieger.