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Brot und Butter, Level 3

Der Hyundai i10 gibt im Test den sympathischen Einsteiger.

Der Hyundai i10 als pragmatischer Kleinstwagen.
Der Hyundai i10 als pragmatischer Kleinstwagen.

Es gibt sie noch, die technisch nicht wahnsinnig spektakulären, dafür aber umso robusteren Kleinstwagen, wie sie Führerscheinanfänger typischerweise irgendwann von der Oma oder der Großtante zur Matura geschenkt bekommen. Oder aber man entscheidet sich bewusst für einen klassischen Winzling, wie man sie im heutigen Straßenbild immer seltener zu sehen bekommt.

Der Hyundai i10 ist ein Vertreter dieser von Grund auf ehrlichen Gattung der Brot-und-Butter-Autos, wobei all das bisher Geschriebene in keiner Weise negativ gemeint ist. Ganz im Gegenteil: Würden mehr Menschen lediglich solche Autos fahren, die sie wirklich brauchen (anstatt jene, von denen sie meinen, dass sie sie unbedingt brauchen), unser Planet hätte vermutlich ein paar Probleme weniger.

Dazu kommt, dass man im kleinsten Hyundai weit davon entfernt ist, sich nahe der Armutsgrenze zu fühlen. Das liegt weniger an dem Preis für unseren 1,0-Liter-Benziner mit der dritthöchsten Ausstattungsvariante "Level 3". Vielmehr ist im i10 alles dort, wo man es braucht - abgesehen vielleicht von der optionalen Mittelarmlehne, die aus Gewohnheitsgründen bei unserem Test arg abging. Dass sich ein Ein-Liter-Motor mit 67 PS nicht fährt wie ein Ferrari, liegt auf der Hand. Ordentlich auf Drehzahl kommt mit dem fein zu schaltenden Fünfgang-Getriebe aber fast so etwas wie Fahrspaß auf. Vor allem, weil der 3,67 Meter kurze Stadtfloh dank seiner breiten Spur und des relativ langen Radstands verblüffend gut auf der Straße liegt. Dazu passt die überdurchschnittlich sportliche Optik samt witzigem Vieraugen-Tagfahrlicht, Dachspoiler und angedeutetem Diffusor. Apropos sportlich: Wer möchte, kann den Hyundai i10 wahlweise richtig "strippen", also die Einstiegsversion um wohlfeile 11.490 Euro wählen. Oder man greift in die Vollen und gönnt sich die N-Line-Variante mit 100 PS und jeder Menge Sportoptik-Klamauk. Dafür sind dann allerdings mindestens 18.990 Euro fällig. Doch wie heißt es so schön: Für jeden Topf gibt es einen passenden Deckel.

Im Test: Hyundai i10 1,0 Level 3

Kleinwagen mit Dreizylinder-Benziner, Frontantrieb, 5-Gang-Getriebe, 49,3 kW/67 PS, Verbrauch 5,6 l, CO2: 126 g/km, im Test 5,9 l, Preis Testfahrzeug: 15.390 Euro.

Was gefällt:
Dass noch so einfache und ehrliche Autos gebaut werden.

Was weniger gefällt:
Die auf Dauer doch recht unkomfortablen Sitze.

Was überrascht:
Dass 67 PS einen Hauch von Sportlichkeit erzeugen können.

Perfekt für:
Verkehrspragmatiker, die günstig von A nach B möchten.

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