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Das T-Modell der aktuellen C-Klasse: So geht Kombi

Nach der Limousine fand nun auch das T-Modell der aktuellen C-Klasse seinen Weg in den Testwagen-Fuhrpark der SN.

Der Letzte seiner Art? Die Mercedes-Benz C-Klasse in der Kombiausführung.
Der Letzte seiner Art? Die Mercedes-Benz C-Klasse in der Kombiausführung.

Neben der multimedialen Opulenz der raumgreifenden Bildschirmlandschaften im Cockpit bleibt vor allem die beginnende Elektrifizierung der Baureihe ein bleibender Eindruck. Der 200-PS-Turbodiesel des C 220 d wird neuerdings von einem 48-Volt-Startergenerator unterstützt. Dessen 20 PS schieben wahlweise beim Beschleunigen ordentlich mit an oder sorgen im Teillastbereich für spürbare Spareffekte. Bevor jetzt jemand angesichts des Selbstzünders zum gut gemeinten Bashing ansetzt: Mit einem Realverbrauch von 5,8 Litern unterbot das T-Modell im Test die meisten der bis dato gefahrenen Plug-in-Hybride.

Wenngleich der Plug-in-Hybrid in absehbarer Zeit auch in der C-Klasse Einzug halten wird, so darf man das durchaus als Plädoyer für einen unaufgeregten und pragmatischen Zugang zum Thema Antrieb bewerten. Fakt ist, dass so gut wie kein Plug-in-Hybrid bei einem halbwegs alltagstauglichen Fahrstil auch nur annähernd an die politisch gestützten und in höchstem Maß theoretischen WLTP-Verbrauchswerte heranreicht. Dem steht ein in allen Formen abgasgereinigter Selbstzünder mit Minimal-Elektrounterstützung gegenüber, der laut Bordcomputer im vollgetankten Zustand eine Reichweite von 1200 Kilometern bietet. Vor allem für klassische Vertreter, aber auch andere Vielfahrer erscheint die platz- und gewichtssparende Micro-Hybrid-Variante ganz eindeutig als die bessere Wahl: Zum einen ist es schlichtweg unmöglich, den eingebauten Lithium-Ionen-Akku willentlich leer zu fahren. Zum anderen muss der vergleichsweise winzige Pufferspeicher nicht extra per Kabel aufgeladen werden. Mangels Förderung fällt die Zielgruppe jener, die einen Hybriden zum Anstecken lediglich aufgrund der steuerlichen Ersparnisse fahren, komplett weg (Stichwort: original verpackte Ladekabel im Kofferraum).

Beim Thema Kombi heißt es für Mercedes-Fans nun stark sein: Denn wie man hört, plant man in Stuttgart in Zukunft ohne die Modelle mit dem Namenszusatz für "Touristik und Transport". Auch für die C-Klasse sollen damit ab der kommenden Generation nur noch Limousinen gebaut werden. Den Verlust dieser Entscheidung können nicht nur Familienväter und Taxiunternehmer einschätzen, die nicht nur das ungeheure Platzangebot des T-Modells über die Jahre schätzen gelernt haben, sondern auch die ungemein praktischen Features, die dabei helfen, den alltäglichen Klimbim schadlos und sicher zu transportieren.

IM TEST



Mercedes-Benz C220 d T-Modell

Kombi, Vierzylinder-Turbodiesel 147 kW/200 PS, 48-Volt-Mildhybrid 15 kW/20 PS, Hinterradantrieb, 9-Gang-Automatik. Verbrauch 4,7-5,3 l/100 km (CO2: 123-140 g/km), Testverbrauch 5,8 l/100 km, Preis: ab 54.400 Euro, Testwagen: 63.125 Euro.

Was gefällt:
Immer noch eine tolle Kombination aus Nobelkarosse und Lastesel.

Was weniger gefällt:
Der hohe Preis und die Aussicht auf ein Ende der T-Baureihe.

Was überrascht:
Der geringe Verbrauch in Hinblick auf die doch recht hohe Leistung.

Perfekt für:
Alle, die nicht nur einen hochwertigen Kombi, sondern ein Stück Autogeschichte wollen.