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Der Elektro-Benz fürs Grobe bewährt sich im Alltag

Der Mercedes EQV ermöglicht längere Transportfahrten ohne Reichweitenangst, aber bei höchstem Komfort.

Kombiniert maximalen Nutzwert mit lokal emissionsfreier Mobilität: der EQV.
Kombiniert maximalen Nutzwert mit lokal emissionsfreier Mobilität: der EQV.

Fast auf den Tag genau ein Jahr ist es nun her, dass an dieser Stelle der erste Bericht über den Mercedes-Benz EQV erschien. Damals dominierte noch die Bewunderung über den Mut der Mercedes-Leute, mit dem EQV einen rein elektrischen Luxus-Lastesel gegen die Phalanx der fossilen Nutzfahrzeuge antreten zu lassen. Heute, ein Jahr später, sind vollelektrische Fahrzeuge im Alltag schon weitaus häufiger anzutreffen. An der Pole Position, die sich der EQV anno 2020 erkämpfte, hat sich seither allerdings nicht viel geändert.

Akku hält im Alltag

Das liegt vor allem an der immer noch hinterherhinkenden Konkurrenz. Neben den weitestgehend bereits als Stromer verfügbaren Arbeitstieren aus dem Stellantis-Konzern (Peugeot, Citroën und Opel) bietet lediglich Renault mit dem Kangoo Z.E. einen Vollstromer mit viel Platz, wenngleich der Hochdachkombi in Sachen Stauraum und Komfort nur bedingt mit dem optional als Achtsitzer verfügbaren EQV mithalten kann. Hauptkonkurrent VW lässt sich mit dem ID.BUZZ noch Zeit bis Ende 2022, den jüngst neu aufgelegten T7 gibt's "nur" als Hybrid. Die wesentlichste Erkenntnis des zweiwöchigen Praxistests: Das 90-kWh-Trumm von einem Akku hält auch im Alltag annähernd jenes Reichweitenversprechen, das Mercedes werksseitig gibt. Annähernd 300 Kilometer tatsächliche Reichweite ermöglichen je nach Dringlichkeit beinahe die Strecke Salzburg-Wien. Vorausgesetzt, man streichelt das Gaspedal mehr, als man es drückt. Richtig wohl fühlt sich der EQV aber im Stadtverkehr, wo sich dank smarter Fahrmodi-Wahl sogar noch der eine oder andere Kilometer rausholen lässt.

Im Test: Mercedes-Benz EQV lang

Elektro-Van, Vorderrad., 150 kW/204 PS, Verbrauch 28,7 kWh/100 km, im Test 25,1 kWh, Reichweite 348 Kilometer, im Test rund 300 Kilometer, Preis Testwagen 102.679,20 (vor Abzug der Förderungen).

Was gefällt:
Die "Normalität" des Elektro-Fahrens und das völlige Fehlen der Reichweitenangst.

Was weniger gefällt:
Ungeachtet der verfügbaren Förderungen bleibt der Preis wohl die größte Hürde.

Was überrascht:
Was die gezielte Verwendung der vier Fahrmodi beim Verbrauch ausmacht.

Perfekt für:
Unternehmer und finanzstarke Familien.