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Der neue Honda CR-V im SN- Autotest

Honda entwickelte beim familienfreundlichen SUV den Hybrid-Gedanken in beeindruckender Weise weiter.

Antrieb je nach Geschmack: der Honda CR-V Hybrid.
Antrieb je nach Geschmack: der Honda CR-V Hybrid.

Ein Hybrid von Honda - ist das nicht jenes Aggregat, das den Niederländer Max Verstappen heuer in seinem Red-Bull-Boliden zum Formel-1-Sieg beim Großen Preis von Österreich trieb? Stimmt, aber der Begriff umfasst eine große Bandbreite. In der neuesten Variante des CR-V ist das im Motorsport erfolgreiche Grundmuster - Verbrennungsmotor gekoppelt mit zwei Elektromotoren - ebenfalls aktiv. Hier ausgelegt für einen kostengünstigen Autoalltag. Mit einem Rennwagen hat der CR-V nicht nur wegen seiner bulligen Formgebung so gut wie nichts gemeinsam. Bei Werten wie Spitze 180 km/h oder von 0 auf 100 in 9,2 Sekunden schimmert Nostalgie durch. Oder ist es ein Blick in die Zukunft? Viel deutet ohnehin darauf hin, dass im Straßenverkehr für sportliches Gasgeben bald keine Gelegenheit mehr da sein wird. Wer im SUV namens Honda CR-V Gas gibt, lässt auch sehr viel elektrischen Strom fließen. Anders als bei den gewohnten Pkw-Hybriden erfüllt der Elektromotor hier nicht die Funktion eines kleinen zusätzlichen Leistungsbringers. Vom E-Motor geht die zentrale Kraft des Autos aus und er ist in ein raffiniertes Netzwerk eingebunden.
Die genauen Abläufe zu beschreiben würde Seiten eines Physikbuchs füllen. Auf den Punkt gebracht: Der Benzinmotor (145 PS) dient sowohl zur Stromerzeugung für einen leistungsmäßig stärkeren E-Motor (184 PS) und bei Bedarf auch direkt für den Antrieb des Fahrzeugs. Ein herkömmliches Getriebe gibt es nicht. Die Übertragung erfolgt über das von Honda "intelligent Multi-Mode Drive", kurz i-MMD genannte System. Es mischt die Kräfte von Verbrenner und E-Motor, und wird Extra-Power benötigt, schaltet sich ein weiterer E-Motor zu, der ansonsten eine Generatorfunktion zum Laden der Batterien ausübt. Das System verleiht dem Auto ein gutmütiges Fahrverhalten - ideal für einen geräumigen Familientransporter. Los geht es elektrisch, bald schaltet sich der Benziner zu, der zunächst den Generator in Schwung versetzt und bei flotterer Fahrt direkt den Antrieb übernimmt. i-MMD steuert alles selbsttätig. Ebenso automatisch schaltet sich je nach Fahrbahn-Beschaffenheit der Allradantrieb zu. Betont defensiv unterwegs kommt man dem Normwert von 5,5 Litern nahe. Der Schnitt pendelt sich bei sieben Litern ein. Einen Wählhebel in der Mittelkonsole gibt es nicht. Die Fahrtrichtungen und die drei Modi (rein elektrisch für kurze Strecken, Hybrid, Sport) werden mittels Drucktasten aktiviert. Das Anderssein als andere zieht sich eben durch.

Im Test: Honda CR-V Hybrid

Test Honda CR-V Hybrid
Motor/Fahrwerk Vierzylinder-Benzinmotor, 1993 ccm, 107 kW/145 PS bei 6200 U/min, 175 Nm bei 4000 U/min, Elektromotor 135 kW/184 PS, 315 Nm, Zusatz-E-Motor, el. zuschaltender Allrad, präventiver Fahrerassistent inkl. Kollissionswarnung, Temporegelung.
Maße/Gewichte L/B/H 4600/1855/1689 mm, Radstand 2662 mm, Wendekreis 11,4 m, Bodenfreiheit 200 mm, 1672 kg, zulässig 2275 kg, Kofferraum 497-1697 l, Tankinhalt 57 l.
Ausstattungshighlights Drei Antriebsmodi Benzin, Hybrid und Elektro, Honda Connect Navi, Bluetooth, Notruf e-Call, Zweizonen-Klimaautomatik.
Fahren/Verbrauch Spitze 180 km/h, von 0 auf 100 km/h in 9,2 Sek., Verbrauch (kombiniert): 5,5 l, im Test rd. 7 l, CO2: 126 g/km.
Preis 48.490 Euro (Hybrid, Allrad, Linie Executive), Einstieg: 30.990 Euro.