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Im Test: Tesla Model Y Long Range AWD

Früher als ursprünglich angekündigt ist ab sofort das neue Model Y von Tesla in Österreich verfügbar. Wir haben das kompakte SUV aus der Gigafactory in Schanghai einem ersten Kurztest unterzogen.

Optisch erinnert das Model Y an das besonders hohe Model 3.mrazek
Optisch erinnert das Model Y an das besonders hohe Model 3.mrazek

Als Autofahrer, der vor allem Model 3 und Model S sowie das ein oder andere Model X aus dem alltäglichen Straßenverkehr gewöhnt ist, muss man sich an die Form des neuen Crossover Model Y erst einmal gewöhnen. Auf derselben Länge wie das Model 3 ist der Y deutlich höher, durch den Verzicht auf die ausladenden Flügeltüren des X fällt der Auftritt aber deutlich weniger einschüchternd aus als beim großen Bruder.

Neben der Tatsache, dass das Model Y wider Erwarten doch nicht erst Anfang 2022 nach Österreich kommt, fällt vor allem die deutlich verbesserte Verarbeitungsqualität auf. Wirft man die Tür ins Schloss, hört sich das mittlerweile genauso an, wie man es seit jeher von europäischen Herstellern gewöhnt ist. Das war bei Tesla nicht immer so. Der spürbar verbesserte Qualitätseindruck setzt sich auch im Innenraum fort. Die Haptik des Cockpits passt, das gilt auch für den Sitzkomfort. Lediglich die Sitzfläche der vorderen Sitze könnte für großgewachsene Fahrer etwas länger sein. Bei den Bedienelementen unterscheidet sich das Model Y nicht vom Model 3. So gut wie alles wird über das zentrale 15-Zoll-Display gesteuert. Darüber hinaus gibt es lediglich zwei runde Lenkradknöpfe und den Hebel für den Rückspiegel. Stichwort Bedienung: Aufgesperrt wird der Tesla standardmäßig mittels Smartphone, quasi als Notlösung ist auch eine Scheckkarte inkludiert, die man etwas umständlich an die B-Säule halten muss.

Das durch diesen Purismus entstehende Raumgefühl setzt sich auch im Kofferraum fort. Dank der hohen Bauweise passen bei umgelegten Rücksitzen bis zu 1900 Liter in den ebenen Laderaum. Alternativ kann das Model Y sogar als Siebensitzer geordert werden, die dritte Sitzreihe wird in diesem Fall optional weggeklappt. Bei den Fahrleistungen gibt sich das Model Y markentypisch sprintstark: Nach 5,1 Sekunden ist Tempo 100 erreicht, mangels Sound-Feedback wirkt das Ganze wie bei anderen Elektroautos subjektiv aber weitaus flotter. Die montierten 19-Zöller stehen dem Tesla Model Y gut zu Gesicht, wer gern sportlich unterwegs ist, wird den "Lässig"-Fahrmodus präferieren, der unter anderem auch die Lenkung spürbar strafft. Wie realistisch die ambitionierten Reichweitenangaben sind, konnte im Rahmen der kurzen Testfahrt rund um die Stadt Salzburg nicht seriös ermittelt werden.

IM TEST
Tesla Model Y Long Range AWD

Fünfsitziges Elektro-SUV mit zwei E-Motoren, Allradantrieb, 262 kW/356 PS, Verbrauch 17,4 kWh/100 km, im Test 18,1 kWh, Reichweite 505 Kilometer, Preis ab 56.070 Euro (nach Abzug aller Förderungen).

Was gefällt:
Die gute Verarbeitung innen und außen, die intuitive Bedienung, der riesige Kofferraum sowie die souveränen Fahrleistungen.

Was weniger gefällt:
Die fehlende Einstellmöglichkeit für die Stärke der Rekuperation.

Was überrascht:
Dass Elon Musk tatsächlich einmal einen Erscheinungstermin einhält.

Perfekt für:
Alle, denen die europäischen Elektroautos und ihre Ladekarten zu umständlich sind.