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Kia e-Niro: Es geht stromaufwärts

Mit dem e-Niro beweist Kia, dass es schon jetzt voll alltagstaugliche E-Autos gibt. Fast.

Unaufgeregter Tesla-Herausforderer: Kia e-Niro.
Unaufgeregter Tesla-Herausforderer: Kia e-Niro.

Lustig: Früher drehten sich die Fußgänger nach besonders lauten Autos um. Heute tun sie es, weil sie gar nichts hören. Wobei, ganz stimmt das nicht. Wie ab 1. Juli Vorschrift, gibt der e-Niro aus Sicherheitsgründen ein künstlich generiertes Geräusch von sich, das ein wenig an einen Obus auf Speed erinnert. Auf Wunsch lässt es sich bei Fahrtantritt per "VESS"-Knopf deaktivieren. Davon abgesehen beweist eine Woche im blütenweißen Kia e-Niro, dass alltagstaugliche Elektroautos abseits von Tesla zu verträglichen Preisen bereits jetzt zu haben sind. Wobei: Wer jetzt einen e-Niro bestellt, muss bis 2020 warten.

Die hohe Nachfrage hat ihre Gründe: Der getestete "große" e-Niro mit stärkerer Batterie kommt in der Theorie 455 Kilometer weit. In der Praxis bleiben realistische 350 Kilometer über. Absolut in Ordnung für ein Auto mit fast 1,8 Tonnen, fünf Sitzen und einem Kofferraum von bis zu 1405 Litern (bei umgeklappten Sitzen).

Mit 7,8 Sekunden von null auf 100 km/h und 395 Newtonmetern Drehmoment hat der elektrische Niro dabei absolutes Fahrspaß-Potenzial. Per Lenkrad-Paddles lässt sich die Rekuperation fein dosieren, was sich ausdrücklich auf den persönlichen Fahrstil und damit auf die tatsächliche Reichweite auswirkt. Einziges Manko: Der e-Niro kann am Wechselstrom nur eine Phase nutzen. Selbst am Starkstromkabel dauert eine Vollladung somit satte 18 Stunden.

Im Test: Kia e-Niro

Test Kia e-Niro
Antrieb Synchronmotor, 150 kW (204 PS), 395 Nm Drehmoment.
Fahrleistungen Höchstgeschw. 167 km/h, 0- 100 km/h 7,8 Sek., Reichweite 455 km (NEFZ), Stromverbrauch 15,9 kWh/100 km.
Ladezeiten Haushaltssteckdose ca. 31 Std., DC-Schnelllader 100 kW ca. 54 Min. (bis 80 Prozent Ladestand).
Preis ab 37.490 Euro, Testauto: 48.090 Euro.

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