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Kia XCeed PHEV: All-inclusive auf vier Rädern

Der nächste Zuwachs in Kias kompakter Familie überzeugt als Plug-in. Der XCeed vereint ein ganzes Bündel von Wünschen an ein zeitgemäßes Automobil.

Kein Raumriese, dafür ein praxistauglicher Hybrid: der Kia XCeed PHEV.
Kein Raumriese, dafür ein praxistauglicher Hybrid: der Kia XCeed PHEV.

Ceed, ProCeed, Sportswagon, XCeed - so sieht bei Kia die Familienplanung in der Kompaktklasse aus. Abgeschlossen ist sie noch lange nicht. Jüngster Zuwachs: eine Ergänzung zum ohnehin schon vielseitigen XCeed mit der sperrigen Zusatzbezeichnung PHEV. Sie steht für "Plug-in Hybrid Electric Vehicle". Es geht auch mit Strom was weiter. Kia schickt den XCeed als Crossover-Coupé ins Rennen um Marktanteile. Crossover bedeutet, da stecken Elemente eines SUV drinnen, aber die Verpackung ist hübscher als bei einem konventionellen Sport Utility Vehicle. Die Coupé-Linie geht noch einen Schritt weiter. Sie kostet zwar etwas Raum und Kopffreiheit in Reihe zwei, ist aber ein echter Hingucker.

Plug-in-Hybrid setzt ökonomisch wie ökologisch Maßstäbe

SUV plagen allgemein immer noch Image-Probleme, die durch durstige Riesen innerhalb der Kategorie ausgelöst wurden. Da wird eine sanfte Interpretation des Themas wie beim Plug-in-Hybriden des neuen Kia einiges zur Aussöhnung beitragen. Zumal sie sich nicht nur auf die äußere Form beschränkt, sondern ökonomisch wie ökologisch Maßstäbe setzt. Verfechter von Elektroautos argumentieren gerne mit der ohnehin geringen Kilometerzahl, die Durchschnittsautomobilisten pro Tag zurücklegen. Also sei Reichweite nicht das Hauptthema. Von voller Akku-Ladung kommt der XCeed PHEV auf dem Papier 48 Kilometer weit, in der Praxis sind es plus/minus 40 Kilometer.

Pendler mit Lademöglichkeiten sind fein raus. Sie schnurren mithilfe des 61 PS starken E-Motors abgasfrei und kostengünstig durch verbautes Gebiet und müssen nicht einmal mit dem Strom kalkulieren. Der Benzinmotor mit seinen 105 PS ist stets zur Stelle. Bei reinem E-Betrieb schaltet sich die Maschine automatisch zu, wenn der Ladestand kritisch wird. Dass es sich dabei um einen traditionellen Vierzylinder und keinen hochgezüchteten Dreizylinder-Turbo handelt, dürfte für so manchen Technikfreak den Kaufentscheid positiv beeinflussen. Apropos Technik. Sie ist ganz auf effizientes Fahren ausgerichtet.

Die Systemleistung liegt bei 141 PS. Das reicht für passables Vorwärtskommen (Sprint von 0 auf 100 km/h in 11 Sekunden). Der Verbrauch richtet sich nach den Umständen. Der reine E-Betrieb ist bei weniger als zehn Prozent Ladestand nicht mehr möglich, aber es ist dank ausgeklügelter Rekuperation meist ausreichend Strom für die Unterstützung beim Beschleunigen da. Die Kraftflüsse lassen sich am Display ablesen und sehr oft geht es von der Batterie in Richtung Antrieb. Im Schnitt drei Liter Sprit auf hundert Kilometer sind machbar. Um die sechs Liter werden es nur bei scharfer Fahrweise auf längeren Strecken.

Der XCeed löste mit seiner Verschmelzung von Robustheit und Eleganz und schon bei seiner Vorstellung mit konventionellem Antrieb Erstaunen aus. Als PHEV wird er zum All-inclusive-Angebot auf vier Rädern. Er vereint E-Auto und Verbrenner, vermittelt SUV-Feeling fern von martialischem Auftritt und bietet im Inneren die Bequemlichkeit einer Limousine. Einzig der Laderaum ist wegen der Batterien knapp bemessen. Bei 4395 Millimetern Länge müssen Kompromisse geschlossen werden.

Im Test: Kia XCeed PHEV

Hybrid-Crossover-SUV, Vierzylinder-Benziner, 1580 ccm Hubraum, 77 kW/105 PS, E-Motor mit 44 kW/61 PS, Systemleistung 104 kW/141 PS, 6-Gang-Doppelkupplungsgetriebe, Frontantrieb, Verbrauch (WLTP) 1,2-1,3 l (lt. Werk, im Test mit schwach geladenen Akkus rd. 6 l), CO2 1,2-1,3 g/km, Preis ab 36.390 Euro.

Was gefällt:
Bietet viele Vorteile eines SUV.

Was weniger gefällt:
Die Hybrid-Technologie knabbert einiges vom Laderaumvolumen weg.

Was überrascht:
Wie rasch die Batterien unterwegs in einen Ladezustand kommen, der dem E-Motor verwertbare Energie zum Benzinsparen liefert.

Perfekt für:
Umweltbewusste Mittelstrecken-Pendler, die hin und wieder auch eine längere Tour planen.