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Škoda Enyaq RS im SN-Test: Flotter Kassenschlager

Nach der Coupé-Version darf nun auch der Enyaq auf die RS-Motorisierung zurückgreifen. Wir führen den stärksten Serien-Škoda erstmals aus.

Die stärkste RS-Version ist ab sofort für den „normalen“ Enyaq iV verfügbar.
Die stärkste RS-Version ist ab sofort für den „normalen“ Enyaq iV verfügbar.

Seit rund eineinhalb Jahren rollt der Škoda Enyaq iV inzwischen auf unseren Straßen, doch den derartigen Erfolg des Elektro-SUV hätte wohl kaum jemand prophezeit. Auf über 175.000 Bestellungen kommen rund 90.000 Auslieferungen, was zeigt, dass die Werke und Fabriken der tschechischen Marke noch einiges zu tun haben.

Doch warum geht der Enyaq weg wie heiße Semmeln?

Unter dem feschen Blechkleid mit leuchtendem Kühlergrill basiert der Elektro-Škoda auf dem VW ID.4 und Audi Q4, doch überbietet beide Geschwistermodelle im Platzangebot und unterbietet sie im Preis. Kombiniert mit feschem Design, rangiert der Enyaq zu Recht auf Platz vier der meistverkauften Elektroautos in Österreich. Um auch in Sachen Leistung mit der konzerninternen Konkurrenz mithalten zu können, lancierte Anfang des Jahres das Enyaq Coupé RS, das mit 299 PS und Allradantrieb das knapp 2,3 Tonnen schwere SUV-Coupé ordentlich motorisiert. Doch da nur einer von fünf Kunden zur Coupé-Version des Enyaq greift, legt Škoda mit dem Enyaq RS nach und stattet auch das normale SUV mit dem potenten Antrieb aus.

Zwei Elektromotoren, je einer pro Achse, schieben den Enyaq RS in 6,5 Sekunden auf Tempo 100. Ein tadelloser Wert, jedoch nach aktuellen Maßstäben im Mittelfeld anzusiedeln. Das Fahrwerk des 4,65 Meter langen SUV dämpft Unebenheiten selbstsicher weg, überzeugt auch auf kurvigen Landstraßen mit Härte und verleiht dem schweren SUV ein durchaus agiles Fahrverhalten. Die progressive Lenkung sorgt bei niedrigen Geschwindigkeiten für leichtgängige Lenkmanöver und passt die Übersetzung im Hochgeschwindigkeitsbereich an, wodurch der Škoda auf der Autobahn ebenso präzise zu bewegen ist. Stichwort Autobahn: Selbst bei Geschwindigkeiten um 130 km/h bleibt es im Enyaq RS angenehm ruhig und komfortabel. Ein guter Luftwiderstandswert von 0,265 ermöglicht dem SUV, bis zu 500 Kilometer aus der 77 kWh großen Batterie zu ziehen. Auf unserer zügigen Testfahrt durch hügeliges Gelände zeigt uns der Bordcomputer eine ordentliche Reichweite von zirka 345 Kilometern an.

Das gewohnte Bild im Interieur des Škoda Enyaq RS

Der große zentrale Touchscreen beheimatet alle relevanten Funktionen und selbst Klimaeinstellungen werden über das Display getroffen. Die Menüanordnung ist innovativ, wodurch man sich schnell an die Bedienung gewöhnt. Lediglich die Touchleiste unter dem Touchdisplay ist etwas unhandlich. Lob hingegen verdient das Lenkrad, das auf berührungsempfindliche Tasten verzichtet und echte, haptische Bedienelemente verbaut. Ebenso "simply clever" ist die Steuerung der Rekuperation über die Schaltwippen, wodurch die Rückgewinnung der Bremsenergie präzise geregelt werden kann. Der gelungene Auftritt wird durch großzügige Platzverhältnisse auf beiden Sitzreihen und den 585 Liter großen Kofferraum abgerundet.

Mit Marktstart Ende März 2023 debütiert Škoda auch eine neue Software-Version, die Funktionen wie Rekuperation und Navigation verbessert und dem Preis des knapp 63.000 Euro teuren Enyaq RS iV gerecht werden soll.

IM TEST

Škoda Enyaq RS iV
SUV, Elektroantrieb, 2 Elektromotoren, 220 kW/299 PS, elektrischer Allradantrieb, Einganggetriebe, Reichweite (WLTP): 500 km, Testreichweite: 345 km, Preis: ab rund 62.600 Euro.

Was gefällt:
Das gelungene Design und die relativ hohe Alltagstauglichkeit.

Was weniger gefällt:
Für das Infotainmentsystem ist das bald anstehende Update nötig.

Was überrascht:
Die Überlegenheit über VW ID.4 und Audi Q4 e-tron.

Perfekt für:
Sportliche Familien und dank Förderung auch Firmen.