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Luftlose Reifen von Michelin im Praxistest

DHL-Zustellfahrzeuge in Singapur ausgestattet - luftlose Reifen sollen Ressourcen und Umwelt schonen.

Michelin verspricht: nie wieder Reifenschäden.
Michelin verspricht: nie wieder Reifenschäden.

Die Markteinführung des ersten luftlosen Reifens hat man bei Michelin zwar erst für das Jahr 2024 geplant. Im Straßeneinsatz sind die Pneus mit der sogenannten Uptis-Technologie (Unique Puncture-Proof Tire System) allerdings schon jetzt: Seit dem 10. Jänner 2023 sind die ersten DHL-Zustelltransporter in Singapur mit den neuartigen Reifen unterwegs. Reifendruckprobleme und Pannen seien mit der Technologie ausgeschlossen, wodurch DHL die Produktivität und Einsatzbereitschaft seiner Fahrzeugflotte optimieren könne, heißt es in einer Aussendung.

Bei den Uptis-Reifen, die im Rahmen der IAA Mobility im September 2021 ihre Weltpremiere feierten, handelt es sich um eine Rad-Reifen-Kombination, die ohne Luftdruck auskommt. Durch die Kombination eines Aluminiumrads mit einer flexiblen Tragstruktur aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK) erfüllt die Konstruktion alle Leistungsansprüche eines normalen Reifens. Nach der schnellen und einfachen Montage ist zudem keine weitere Luftdruckkontrolle notwendig, was den Reifen praktisch wartungsfrei macht. Ausgelegt sind die Reifen für Pkw sowie Kleintransporter. Geht es nach dem französischen Reifenhersteller, soll auch die Umwelt von der Innovation profitieren.

Derzeit werden pro Jahr rund 200 Millionen Reifen ausgetauscht, obwohl sie noch längst nicht das Ende ihres Lebenszyklus erreicht haben. Grund dafür sind Beschädigungen, die auf zu niedrigen Reifendruck oder Druckverlust nach einer Beschädigung zurückgehen. Laut Michelin könnten mithilfe des Uptis-Reifens zwei Millionen Tonnen Abfall verhindert werden - das entspricht einer Materialgewichtseinsparung von rund 200 Eiffeltürmen.