Zugegeben, in einer Zeit, in der Neu- und Gebrauchtwagen gleichermaßen Mangelware und Onlinekonfiguratoren aufgrund unterbrochener Lieferketten überwiegend beschäftigungslos sind, erscheint ein Artikel über eine ganz besondere Ausstattungsvariante des dreitürigen Mini Cooper möglicherweise ein wenig wie Hohn.
Ein Hochleben der Gattung Kleinwagen
Doch ganz im Gegenteil, vielmehr soll diese Abhandlung die Gattung Kleinwagen hochleben lassen, wie sie in dieser speziellen Ausprägung möglicherweise schon sehr bald Geschichte sein könnte.
Der Hintergrund: Immer weniger Hersteller bauen kleine und damit überwiegend günstige Automobile. Der Grund dafür liegt in der fortschreitenden Elektrifizierung der diversen Fahrzeugsegmente. Um die Antriebswende bei den teureren und damit auch renditestärkeren Modelle zu finanzieren, verzichten immer mehr Hersteller wie Mercedes oder Ford bewusst auf ihre preiswerteren Einstiegsmodelle. Bis die elektrischen Nachfolger der beliebten "Stadtflitzer" auf den Markt kommen, wird es mangels Skalier- und Finanzierbarkeit aber noch dauern.
Nun kann man natürlich darüber streiten, ob der lifestylige Mini Cooper S per se als typischer Vertreter der Gattung Kleinwagen durchgeht. Dagegen spricht natürlich der Preis, der im Falle der von uns getesteten Resolute Edition schnell die Marke von 35.000 Euro passiert.
Außen und innen ist die Resolute Edition stilvoll ausgestattet
Nichtsdestotrotz stellt ein kleiner, leichter Benziner eine wohltuende Ausnahme im Meer der batteriebetriebenen SUVs dar. Noch dazu, wenn er wie die stilvoll ausgestattete Resolute Edition in der traditionsreichen Lackierung "Rebel Green" daherkommt, wie sie ansonsten nur dem Topathleten Mini John Cooper Works vorbehalten ist.
Stattdessen beschränken sich die Veränderungen dieses Sondermodells auf stilistische Feinheiten, darunter die 18-Zoll-Alus in der Ausführung Pulse Spoke Black oder die Motorhaubenstreifen in hellen und dunklen Goldtönen. Im Innenraum gehören das feine Sport-Lederlenkrad Nappa, der anthrazitfarbene Dachhimmel und die karierten Sportsitze zur Serienausstattung.
Unter der Motorhaube bleibt der Mini Cooper S in der Resolute Edition praktisch unverändert, was angesichts der 178 PS und dem maximalen Drehmoment von 280 Newtonmetern des zwei Liter großen Vierzylinders kaum die Laune verderben kann. Wenngleich die spektakuläre Gummiband-Beschleunigung des vollelektrischen (und beinahe gleich teuren) Cooper SE alles bisher Dagewesene in den Schatten stellt, so behält das serienmäßige Schaltgetriebe des Testwagens doch seinen Charme.
IM TEST
Mini Cooper S Resolute Edition
Dreitüriger Kleinwagen, Vierzylinder-Benziner, 131 kW/178 PS, Verbrauch: 6,6l/100 km lt. WLTP, CO2: 151 g/km. Im Test: 8,2l. Preis Testfahrzeug: 36.295 Euro.
Was gefällt:
Die stilvolle Ausstattung im Retrostil, kombiniert mit der feinen Optik außen.
Was weniger gefällt:
Dass die Resolute Edition den nicht gerade billigen Cooper S um 3695 Euro teurer macht.
Was überrascht:
Wie wenig die nicht gerade übersichtlichen Bedienelemente im Cockpit des Mini mittlerweile stören.
Perfekt für:
Mini-Nostalgiker, die sich unbedingt noch einen Benziner in die Garage stellen wollen.