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Neuer Honda Civic ist ausgereifte SUV-Alternative

Mit dem neuen Civic hat Honda eine sparsame, moderne Limousine im Programm.

Das Design des neuen Honda Civic wirkt zeitlos und passt zum smarten Hybridantrieb.
Das Design des neuen Honda Civic wirkt zeitlos und passt zum smarten Hybridantrieb.

So richtig mehrheitsfähig war ein Honda Civic ja eigentlich noch nie. Je nach Jahrgang schreckte der flache Japaner seine potenziellen Käufer oft durch sein allzu futuristisches Ufo-Design ab (Generation acht ab 2005) oder verstörte mit dem geradezu comichaften Auftritt der zehnten Auflage. Dazu kam die detailverliebte, aber aus europäischer Perspektive manchmal umständ liche Antriebstechnik, deren Dreh- und Angelpunkt, das stufenlose CVT-Getriebe, oft die eigentlich sportlichen Anlagen im Keim erstickte.

Nun schickt Honda die mittlerweile elfte Generation des Dauerläufers ins Rennen, und diese punktet nicht nur als Gegenmodell zum omnipräsenten SUV-Einheitsbrei. Innen wie außen ist der jüngste Civic spürbar gereift. Das Design der Karosserie wirkt im Vergleich zum Vorgänger deutlich erwachsener, ohne dabei den Charakter des Modells zu verwässern. Im Gegenteil: Die schlichte Linienführung wirkt souverän und unaufgeregt, eine gelungene Mischung aus gediegener Limousinenoptik und einem Schuss Sportlichkeit.

Gewonnen hat der Civic vor allem auch im Innenraum

Viele Jahre passte der Ausdruck "Mäusekino" perfekt auf das oft unübersichtliche, allzu verspielte Cockpit. Damit ist nun Schluss. Während man sich anderswo über die Unausweichlichkeit der mittigen Touch-Displays ärgert, erwischen die Honda-Ingenieure beim neuen Civic gerade das richtige Maß zwischen Touchbedienung und herrlich altmodisch wirkenden Schaltern und Knöpfen. Obwohl das über die gesamte Breite laufende Lüftungsgitter mit den originellen Einstellknöpfen etwas unausgegoren wirkt, lassen Verarbeitungsqualität und Materialanmutung keine Wünsche offen.

Seit jeher eine Stärke des Civic ist das clevere Innenraumkonzept

Obwohl optisch eher eine kompakte und niedrige Limousine, bietet der 4,4 Meter lange und 1,4 Meter hohe Fünftürer ausreichend Platz für Passagiere und Gepäck. Durch die weit öffnende Heckklappe lässt sich der bis zu 1220 Liter große Kofferraum (bei umgeklappten Rücksitzen) perfekt ausnutzen.

Eigentlich ist das Prunkstück des Civic aber der Antrieb. Eigentlich, weil der Hybrid ganz ohne Stecker und damit ohne staatliche E-Mobilitäts-Förderung auskommen muss. Davon abgesehen gefällt die aktuell einzige verfügbare Motorisierung aber mit tollem Durchzug und beeindruckender Sparsamkeit. Während der 143 PS starke Vierzylinder-Benziner mit zwei Litern Hubraum nur beim starken Beschleunigen oder bei schneller Autobahnfahrt dominiert, übernehmen in den meisten Situationen die beiden E-Motoren mit in Summe 184 PS. Kombiniert wird die zur Verfügung stehende Power mit einem ausnehmend gut abgestimmten CVT-Getriebe. Ergänzt wird der souveräne Antrieb von einem tadellosen Fahrwerk.

IM TEST

Honda Civic e:HEV 2.0 i-MMD Hybrid
Kompakter Fünftürer, Zweiliter-Benziner (105 kW/143 PS), zwei E-Motoren (135 kW/184 PS), stufenlose Automatik, Frontantrieb. Verbrauch lt. WLTP 4,7 l. (CO2 108 g/km), im Test 6,1 l. Einstiegspreis ab 32.790 Euro, Testwagen: 38.640 Euro.

Was gefällt:
Der niedrige Verbrauch, die klare Bedienung.

Was weniger gefällt:
Keine Förderung trotz dominanten E-Antriebs.

Was überrascht:
Die perfekte Abstimmung der Motoren.

Perfekt für:
Limousinenfahrer mit Hang zur Sparsamkeit.