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Peugeot 208: Kleiner, gelber Musketier

Der neue Peugeot 208 überzeugt durch individuelles Design und Gokart-Feeling. Das amtierende "Car of the Year" macht seinem Ruf als Premium-Kompakter alle Ehre.

Eine Kampfansage an die deutschen Premium-Kompakten: der Peugeot 208.
Eine Kampfansage an die deutschen Premium-Kompakten: der Peugeot 208.

Es gab eine Zeit, da baute Peugeot das mit Abstand coolste Kompaktauto auf dem Markt: Die Rede ist natürlich vom 205, der zwischen 1983 und 1998 die europäischen Landstraßen dominierte. Der aktuelle 208 ist quasi die Neukomposition dieses klassischen Kleinwagen-Konzepts, ohne jedoch allzu offensichtlich die Retro-Karte auszuspielen. Vorn erinnert der 208 dank der LED-Säbelzahn-Optik an das große, viertürige 508-Coupé, hinten zitiert das schwarze Band ganz offensichtlich die kultigen Vorgänger.

Der neue 208 teilt sich die Technik mit dem neuen Opel Corsa. Wenngleich der im SN-Test mit hervorragenden Fahreigenschaften und schmucker Optik gefiel, setzt die Verwandtschaft aus Frankreich dennoch deutlich eins oben drauf. Abgesehen von der Optik, die gefallen kann oder nicht, legt der 208 in der heiß umkämpften Vier-Meter-Klasse die Latte dank seiner hervorragenden Verarbeitungsqualität und des stimmigen Antriebs deutlich höher. Sogar ausgesprochen coole Premium-Kompakte wie der Mini oder der Audi A1 sollten sich lieber warm anziehen.

Der Reihe nach: Das Duo aus 101 PS starkem Dreizylinder und Achtgangautomatik entpuppt sich als perfekte Kombination für den knapp 1,2 Tonnen schweren Kompakten. Mit dem 1,2-Liter-Turbobenziner ist der 208 keineswegs übermotorisiert, dennoch kommt keine Sekunde so etwas wie Langeweile auf. Egal ob im Stadtverkehr oder auf der Landstraße, daskleine Lenkrad sorgt im Zusammenspiel mit dem knackigen Fahrwerk der GT-Line-Ausstattung und der sportlichen, aber keineswegs übertriebenen Akustik für viel Fahrspaß, ohne dazu übertrieben auf den Putz hauen zu müssen. In Sachen Preis-Leistungs-Fahrspaß-Verhältnis macht dem Peugeot aktuell niemand etwas vor. Okay, der VW Polo hat im Innenraum vielleicht mehr Platz. Doch sein gelungenes Gesamtpaket macht den 208 zum vielleicht besten Kompakten am Markt. Zumindest so lange, bis es ihn als Elektroauto gibt.

Im Test: Peugeot 208 GT-Line PureTech 100

Kompaktlimousine mit Dreizylinder-Benziner, Frontantrieb, Achtgangautomatik, 74 kW/101 PS, Verbrauch 5,9 l, CO2: 133 g/km, im Test 6,4 l, Preis ab 24.604 Euro, Testfahrzeug: 28.437,20.

Was gefällt:
Wie immer bei Peugeot: das winzige Lenkrad und das spacige 3D-Cockpit.

Was weniger gefällt:
Das Lenkrad verdeckt Teile der Tachoanzeige.

Was überrascht:
Wie wenig Probleme man nach einer gewissen Zeit mit der Farbe "Faro Gelb" hat.

Perfekt für:
Freunde klassischer, sportlich angehauchter "Hatchback"-Limousinen.

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