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Rang Rover V.: modernster Traditionalist

Der Range Rover in der fünften Generation bietet Steigerung in allen Details bei Bewahrung der gewohnten Stärken.

Optisch ein Hingucker, beeindruckt der Range Rover mit ausgefeilter Technik.
Optisch ein Hingucker, beeindruckt der Range Rover mit ausgefeilter Technik.

Das Bessere, heißt es, sei der Feind des Guten. Na ja, dann wird sich Land Rover mit der fünften Generation des Range Rover wohl einige "Feinde" unter Stammkunden machen - oder eben neue Freunde gewinnen. Was beim Inbegriff eines Luxus-SUV auf Anhieb auffällt: Unglaublich, was man immer noch verbessern kann - in Komfort, Technologie, smarten Details. Und gleichzeitig bleibt der Range Rover ein Premiumprodukt, das alte Stärken beibehält - die Geländetauglichkeit und den Kompromiss aus Reisemobil und Offroadwerker. Und selbst im Basisdesign wird die Tradition hochgehalten, wenn auch abgerundet, verfeinert, vorsichtig modernisiert in Proportionen und Linienführung.

Noch nie gab es so viel Wahlmöglichkeit beim Range Rover

Einmal das Sitzangebot: vier, fünf oder sieben? Normaler oder langer Radstand? Verbrenner oder doch ein wenig Elektropower für mehr Leistung und weniger Steuern? Warnung Ihres Herstellers: Vollelektrisch kommt auch, bitte warten bis 2024 (wenn's die Zulieferer und die Produktion erlauben). Und wer glaubt, sich in der erlesenen Range-Rover-Klientel doch ein wenig abheben zu müssen, der kann ja noch die Sonderausgaben aus der SV-Abteilung (Special Vehicles) ordern.

Was also bietet Range V. an Feinheiten?

Wir versuchten das auf Probefahrten durch Flachgau und Tennengau (die internationale Kollegenschaft war begeistert!) herauszufinden.

Allrad und Terrain Response der neuesten Stufe sind ja Pflichtübung, jetzt kommt auch noch serienmäßig Allradlenkung dazu - falls es doch einmal eng wird, damit ist ein Wendekreis von weniger als elf Metern möglich. Die Helferin ist auch an Bord, fragen Sie Alexa zu Musik, Navigation, Verkehr - die Dame weiß (fast) alles. Und bitte nicht zu fasziniert in das Multimediadisplay gucken, wenn Sie den Kamerabutton gedrückt haben: Rundum, von oben, nach unten, 3D - ganz großes Kino, aber nicht zur Unterhaltung, sondern zur Absicherung in schwierigen Geländepassagen.

Und innen sitzt man "Businessclass" - "der Komfort in Privatjets hat uns inspiriert", sagen die Land-Rover-Designer. Natürlich mit gereinigter Luft und Geräuschdämmung. Und mit dynamischer Fahrwerkregelung und vorausschauender Abstimmung, damit es kein Kreuz mit dem Kreuz ist.

Elektrisch sind jetzt auch die Türen (Türgriffe), und die werden vom Pivi-Pro-Infotainment (13,1-Zoll-Bildschirm) sogar "überwacht". Infotainment gibt es auch für die Fondpassagiere über zwei 11,4-Zoll-HD-Touchscreens. Für verbesserte Nachtsicht sorgen neue digitale LED-Scheinwerfer mit bis zu 500 Metern Leuchtweite. Danebenstehen beim Einparken wird möglich über eine Smartphone-App und den Remote Park Assist.

Und schließlich die Kraftquellen. Sechs- und Achtzylinder, Benzin oder Diesel, Mildhybrid bis Plug-in. Beim Topmodell Twinturbo-V8 (530 PS) wurde die Effizienz zum Vorgänger um 17 Prozent verbessert. In den Plug-in-Modellen ergänzt ein 143-PS-E-Motor die Sechszylinder-Benziner P440e und P510e. Die Batterien mit 31,8 bzw. 38,2 kWh ermöglichen bis zu 100 Kilometer elektrisches Fahren mit einem WLTP-CO2-Wert von unter 30 Gramm. Rein elektrisch sind laut Hersteller 140 km/h möglich.

Ausstattungen und Preise:
fünf Linien (SE, HSE, Autobiography, First Edition, SV/nicht mit allen Motorisierungen); normaler Radstand: Diesel/Mildhybrid (250 PS) ab 147.730 Euro, P440e Plug-in (440 PS) ab 138.958, P400 Mildhybrid (400 PS) ab 171.908, P510e (510 PS) ab 155.798, P530 (530 PS) ab 200.637. Langer Radstand/fünf Sitze ab 151.261 (P440e); langer Radstand/sieben Sitze: ab 180.199 (P400); Topmodell SV P530 298.164 Euro.