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SN-Autotest: Volvo XC40 Recharge Twin Plus

Wolf im Elchspelz: Mit dem vollelektrischen XC40 Recharge bringt Volvo einen als SUV getarnten Sportwagen auf den Markt.

Bis auf den geschlossenen Kühlergrill bleibt der XC40 Recharge optisch unauffällig.
Bis auf den geschlossenen Kühlergrill bleibt der XC40 Recharge optisch unauffällig.

Dass sich Autos und Smartphones immer ähnlicher werden, ist nicht zwangsläufig eine positive Aussage. Je nach persönlichem Zugang kann man die zunehmende Digitalisierung auf vier Rädern ja wahlweise als Fluch oder als Segen empfinden. Diese Polarisierung hält Volvo allerdings nicht davon ab, den Vergleich von Handy und Fahrzeug sogar in der aktuellen Werbekampagne zu bemühen. Bezieht man sich dort vor allem auf die (extrem gut gelungene) serienmäßige Einbindung von Googles Android-Betriebssystem, so ist der erste vollelektrische Volvo somit vergleichbar mit dem neuen Android-Flaggschiff mit extralanger Batterielaufzeit.

In 4,9 Sekunden auf 100 km/h

Dass das Bekenntnis zur vollständigen Elektrifizierung der Marke bis 2030 keineswegs als Spaßbremse zu verstehen ist, beweist ein Druck aufs Gaspedal des Recharge: In 4,9 Sekunden ist man bei 100 km/h. Möglich machen das die 408 PS und 600 Newtonmeter Drehmoment der beiden bärenstarken E-Motoren. Umso mehr ins Gewicht fallen die 2,2 Tonnen des 4,42 Meter langen SUVs allerdings beim Bremsen. Der Allrad macht den Volvo dann endgültig zum verkappten Sportwagen. Mit knapp 27 Kilowatt auf 100 Kilometer ist der Testverbrauch dementsprechend hoch. Neben dem gewohnt coolen skandinavischen Design gefällt beim XC40 Recharge vor allem die bewusst simple gehaltene Bedienung. Sogar die Sprachbedienung funktioniert dank Android-Auto spürbar besser als anderswo. Und auch ein einziger Rekuperationsmodus reicht in Wahrheit vollkommen aus.

Volvo XC40 Recharge Twin Plus

Kompakt-SUV, zwei E-Motoren mit 300 kW/408 PS Systemleistung, Allrad, Akku: 78 kWh (brutto), Reichweite: 415 km, jeweils lt. WLTP. Verbrauch: 24 kW, im Test 26,4 kW, Preis ab 45.360 Euro, Testfahrzeug 58.046 Euro.

Was gefällt: Das Design und die schlanke Bedienung.

Was weniger gefällt: Preis und Verbrauch (wen wundert's).

Was überrascht: Der obligatorische Startknopf fehlt. Reinsetzen, Wahlhebel auf D stellen, losfahren.

Perfekt für: Alle, denen Stromer von Porsche, Audi, Mercedes oder BMW zu deutsch sind.

Die Teilnahme an Fahrzeugpräsentationen erfolgt überwiegend auf Einladung der Automobilimporteure oder Hersteller. Die Fahrzeuge werden für den Zeitraum eines Tests kostenfrei zur Verfügung gestellt.