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Tesla Model 3 Performance: E-Sportskanone im Business-Outfit

Im Zuge eines Facelifts wurde das Tesla Model 3 im Detail weiterentwickelt. Die äußerlich harmlos wirkende Limousine zeigt im Test, was in ihr steckt.

Der neue Tesla Model 3 Performance
Der neue Tesla Model 3 Performance

Der Elektroautopionier Tesla gönnt seinem Bestseller Model 3 ein Update. Das Modelljahr 2021 des in Österreich und weltweit meistverkauften Elektroautos der letzten beiden Jahre ist außen an den schwarz eloxierten anstelle der bisher verchromten Zierleisten erkennbar. Die meisten Veränderungen fanden jedoch im Inneren statt. Technologisch wurde die Energiedichte und damit die Kapazität des Akkus um fünf Prozent erhöht und eine Wärmepumpe eingebaut. Diese spart beim Heizen Energie und erhöht damit die Reichweite, die in der Praxis mittlerweile bis zu 450 Kilometer beträgt. Im Innenraum findet sich neben vielen kleinen Änderungen eine vollständig überarbeitete Mittelkonsole. Das erwartete beheizbare Lenkrad ist aber noch nicht mit an Bord. Ein Komfortgewinn ist der elektrisch bedienbare Kofferraumdeckel, der automatisch öffnet und auf Knopfdruck wieder geschlossen werden kann.

Touchscreen ersetzt das Armaturenbrett

Das Aufsperren funktioniert kontaktlos mittels Schlüsselkarte oder Smartphone. Nachdem man in den sportlich straffen, elektrisch einstellbaren Ledersitzen Platz genommen hat, geht einem gleich einmal etwas ab. Das Model 3 hat keine herkömmliche Instrumententafel, sondern nur einen mittig am Armaturenbrett angebrachten 15-Zoll-Touchscreen. Über diesen werden nahezu alle Funktionen gesteuert, darunter auch das Öffnen des Handschuhfachs und die Verstellung des Scheibenwischerintervalls.

In 3,3 Sekunden auf 100 km/h

Das getestete Topmodell Performance ist von außen nur an den 20-Zoll-Rädern und dem dezenten Karbon-Heckspoiler zu erkennen. Mit einer Systemleistung von über 500 PS und 660 Nm Drehmoment beschleunigt die Limousine in gerade einmal 3,3 Sekunden auf 100 km/h und der Vortrieb endet theoretisch erst bei 261 km/h. Das tiefergelegte Fahrwerk und die verstärkte Bremsanlage zeigten im Test keinerlei Schwächen. Die maximale Ladeleistung des Tesla Model 3 beträgt mit Gleichstrom 250 kW, womit der Akku in rund 30 Minuten von 0 auf 80 Prozent geladen werden kann. An dem getesteten Tesla-Supercharger der zweiten Generation sind unter optimalen Bedingungen bis zu 150 kW erreichbar. Mit 55 Prozent Akkuladung bei einer Außentemperatur von 14 Grad Celsius dort angekommen, schaffte das Auto aber nur 55 kW. Laut Tesla lag dies an dem hohen Ladestand und der zu geringen Temperatur des Akkus, es wurde kein technisches Problem festgestellt. Mit Wechselstrom kann an einer Typ-2-Ladestation mit bis zu 11 kW geladen werden, aber auch die knapp 3 kW an einer Haushaltssteckdose reichen aus, um über Nacht genug Energie für den nächsten Tag zu tanken.

Im Test: Tesla Model 3 Performance

Limousine mit zwei E-Motoren, Allrad, 377 kW/513 PS, Akku: 82 kWh, Reichweite (WLTP): 567 km, Verbrauch/100 km: 16,6 kWh, im Test: 17,2 kWh, Preis ab 63.370 Euro, Testfahrzeug: 71.920 Euro (abzügl. 5400 Euro Förderung).

Was gefällt:
Sportlicher Charakter gepaart mit hoher Alltagstauglichkeit.

Was weniger gefällt:
Die umständliche Einstellung über das zentrale Display.

Was überrascht:
Der geringe Verbrauch trotz des hohen Gewichts und der enormen Leistung.

Perfekt für:
All jene, die mit einem Elektroauto möglichst schnell möglichst weit kommen möchten.