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Viel mehr als ein City-SUV: der Suzuki S-Cross

Die Optik und das Kürzel Mild-Hybrid sollen zu keinen falschen Schlüssen führen: Im S-Cross stecken auch die Gene eines Geländewagens.

Feschak für die Stadt oder echter Geländewagen? Der S-Cross ist beides.
Feschak für die Stadt oder echter Geländewagen? Der S-Cross ist beides.

An Vorurteilen mangelt es nicht, wenn von einem SUV die Rede ist: Sieht aus wie für das große Abenteuer, dabei endet die Freiheit schon an der Gehsteigkante im Großstadtdschungel - und dazu die aus der Zeit gefallenen Verbrauchswerte.

Die Sache mit dem Sprit haben mittlerweile fast alle Hersteller im Griff, aber viele begnügen sich vor allem bei kompakten Modellen mit dem Frontantrieb. Im übertragenen Sinn: Wanderschuhe mit rutschigen Sohlen. Ende im Gelände also. Suzuki macht da nicht mit. Auch nicht beim auffallend schick gewordenen S-Cross Hybrid Allgrip, dessen Vorgänger noch die Zusatzbezeichnung SX4 getragen hat. Vier Fahrmodi sind abrufbar. Vom selbsttätig bis zu einem Verhältnis von 50:50 zuschaltenden Heckantrieb bis zur starren Verbindung zum Herausarbeiten aus schlammigem Untergrund ist einiges möglich. Die Bodenfreiheit beträgt 18 Zentimeter, eine Berganfahrhilfe ist an Bord. Damit eignet sich der S-Cross auch als robuster Begleiter für Hüttenwirte. Zumal sich bei umgeklappten Rücksitzen ein Laderaumvolumen von 1230 Litern ergibt. Die zulässige Anhängelast (gebremst) liegt bei maximal 1500 Kilogramm.

Zum Start ein "Mild-Hybrid"

Hybrid - das heißt beim S-Cross Einstieg in die elektrischen Antriebswelten. Genau genommen handelt es sich um einen Mild-Hybrid. Ein vergrößerter Startergenerator mit rund 14 PS Leistung in einem 48-Volt-System unterstützt den Turbobenziner mit seinen knapp 130 PS beim Anfahren und Beschleunigen. Bei Bremsmanövern lädt sich die Batterie kontinuierlich auf (Rekuperation). Mild-Hybride sollen den Verbrauch um rund einen Liter auf 100 Kilometer reduzieren, aber es kommt natürlich auch auf die Fahrweise an. Mit hohem Stadtanteil sind wir im Winter mit rund sieben Litern ausgekommen. Vielleicht ist es nur eine subjektive Wahrnehmung im Wissen, dass elektrische Zusatzkräfte an Bord sind, aber Losfahren und Beschleunigen wirken sehr geschmeidig. Wem "Mild" zu wenig ist: Für den Herbst dieses Jahres kündigt Suzuki den S-Cross Vollhybrid an.

Viele elektronische Fahrhilfen

Dass dieses Auto mit der eleganten Frontpartie auch in der City eine gute Figur macht, ist ein angenehmer Zusatzeffekt. Für viele Situationen gerüstet sind die elektronischen Fahrhilfen. Sie reichen von der Müdigkeitsanzeige bis zur Querverkehrerkennung. Weniger gut in die Zeit passen der verarbeitete harte Kunststoff im Innenraum und der nicht eben satte Klang der Türen beim Schließen. Wegen der Temperaturen haben wir eine Spezialität der Ausstattung Comfort+ nicht getestet: das rund einen Meter lange Glashub-Schiebedach. Für den Sommer verspricht es viel.

IM TEST



Suzuki S-Cross Hybrid


SUV, Mild-Hybrid, 1,4-Liter-Turbobenziner (95 kW/129 PS), 48-Volt-Generator (10 kW/14 PS), 6-Gang-Schaltgetriebe, Allgrip-Select-Allradsystem, Verbrauch (WLTP) 5,9 l, CO2: 133 g/km, im Test 7 l, Preis ab 32.990 Euro.

Was gefällt:
Der S-Cross tritt optisch als Lifestylemobil auf, aber der Kern vom robusten und bewährten SX4 S-Cross blieb erhalten.

Was weniger gefällt:
Die Geräuschdämmung im Innenraum könnte nachgebessert werden.

Was überrascht:
Dass eine elektrische Zusatzkraft von nur 14 PS reicht, um dem Benzinmotor beim Gleiten eine Auszeit zu gönnen ("Segeln").

Perfekt für:
Vielfältige Einsätze, die eine verlässliche Traktion benötigen.