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Ducati erfindet sein Erfolgsmodell Monster neu

Das Naked Bike aus Borgo Panigale bietet Fahrspaß pur.

Ducati Monster im Jahr 2021 – Neuinterpretation einer Ikone.
Ducati Monster im Jahr 2021 – Neuinterpretation einer Ikone.

Im Jahre 1993 erblickte die erste Ducati Monster das Licht der Welt. Damals aus finanzieller Not heraus unter Verwendung von Bauteilen bestehender Modelle entstanden, entwickelte sich daraus eine Baureihe mit Kultstatus. Die erste wesentliche Änderung des Konzepts fand 2014 mit dem Umstieg von luft- auf wassergekühlte Motoren statt. Schon damals gab es einen Aufschrei in der Fangemeinde. Jetzt ist es wieder so weit, da es Ducati gewagt hat, seine Ikone grundlegend zu erneuern, um sie zu einem technisch und optisch hochmodernen Motorrad zu machen. Der ursprüngliche Charakter der Monster ist dabei zwar etwas verloren gegangen, der Fahrspaß dafür aber wesentlich gestiegen.

Naked Bike deutlich leichter

Die augenscheinlichste Änderung liegt darin, dass der vordere Gitterrohrrahmen aus Stahl einem 4,5 Kilogramm leichteren Aluminium-Monocoque-Rahmen gewichen ist. Der ovale Voll-LED-Scheinwerfer mit integriertem Tagfahrlicht ist eine zeitgemäße Interpretation des originalen Rundscheinwerfers. Das neue Naked Bike ist deutlich leichter geworden. Mit fahrfertigen 188 Kilogramm wiegt es um 18 weniger als das Vorgängermodell Monster 821. Neben dem vorderen Rahmen ist dies auf Gewichtsreduktionen bei Felgen, Schwinge, hinterem Rahmen und Motor zurückzuführen. Die schmälere Bauform fällt schon auf den ersten Metern durch den engeren Knieschluss positiv auf. Gut integriert sitzt man jetzt etwas aufrechter und entspannter auf dem Motorrad.

Kerniger Sound

Der Klang des Bikes ist im unteren Drehzahlbereich eher unauffällig, verwandelt sich jedoch ab 5000 U/min in kernigen Sound, der von kräftigem Schub begleitet wird. Der Zweizylinder-Testastretta wurde auf 937 ccm aufgebohrt und liefert jetzt vor allem im niedrigen bis mittleren Drehzahlbereich mehr Leistung. Beim Fahrverhalten beginnt eine neue Zeitrechnung. Die Monster fährt sich derart agil, lenkt mühelos ein, sodass der Tanz durch die Kurven zum reinen Vergnügen wird. Besonders bemerkbar macht sich dies in engem Kurvengeschlängel, wo rasche Schräglagenwechsel gefragt sind. Dazu liefert das Fahrwerk gute Rückmeldung von der Straße. Für schnelle Gangwechsel ohne Kuppeln sorgt der serienmäßige Schaltassistent. Die mit einstellbarem Kurven-ABS ausgestattete Bremse ist gut dosierbar und erzielt mit wenig Kraftaufwand sehr gute Verzögerungswerte. Bei der Traktionskontrolle ist die Eingriffsintensität in acht Stufen regelbar. Die übersichtlich gestaltete Anzeige des 4,3-Zoll-TFT-Farbdisplays verfügt über einen großen Drehzahlmesser, um den herum alle wichtigen Fahrparameter angeordnet sind. Über die linke Lenkerarmatur lassen sich die einzelnen Funktionen steuern.

Im Test: Ducati Monster Plus

Naked Bike mit Zweizylinder 90°-V2-Motor, 937 ccm, 82 kW/111 PS bei 9250 U/min, 93 Nm bei 6500 U/min, 6-Gang-Getriebe mit Schaltassistent, Verbrauch/100 km: 5,3 l, CO2: 124 g/km, im Test: 5,5 l, Preis: 13.795 Euro.

Was gefällt:
Pures Fahrvergnügen mit einem stilvollen Motorrad.

Was weniger gefällt:
Der zu nah am Motorrad angebrachte
Fußbremshebel.

Was überrascht:
Dass es möglich ist, die Fahrdynamik eines bereits guten Motorrads noch zu verbessern.

Perfekt für:
All jene, die ein italienisches Naked Bike mit Kultstatus fahren möchten.


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