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E-Roller Unu: Minimalismus mit maximal viel Fahrspaß

Leicht, günstig - und natürlich vollelektrisch. Der E-Roller von Unu ist eine smarte Großstadt- Alternative zu E-Bike und Elektroscooter.

Das Design des Unu-Elektrorollers ist aufs absolute Minimum reduziert. Beim Fahrspaß ist das Gegenteil der Fall.
Das Design des Unu-Elektrorollers ist aufs absolute Minimum reduziert. Beim Fahrspaß ist das Gegenteil der Fall.

Wie es sich für ein hippes Mobilitäts-Start-up gehört, hat die Firma Unu ihren Sitz in Berlin-Kreuzberg. Von hier aus hat man es sich vor einigen Jahren zur Aufgabe gemacht, das Verkehrschaos europäischer Metropolen ein klein wenig nachhaltiger, smarter und vor allem cooler zu machen. Das Grundrezept dafür ist simpel: Der wahlweise 3 oder 4 kW starke, 45 km/h schnelle und 84 Kilogramm leichte Elektroroller soll exakt jene Lücke füllen, die sich zwischen handlichen E-Scootern, Fahrrädern mit Hilfsmotor, den sogenannten Pedelecs, und ausgewachsenen Elektrorollern auftut. Preislich bekommt das die seit wenigen Monaten verfügbare zweite Generation recht gut hin: Für gerade einmal 2399 Euro erhält man ein vollwertiges Verkehrsmittel, mit dem zwei Erwachsene mit einer vernünftigen Geschwindigkeit von A nach B kommen. Damit rangiert der Unu auf Augenhöhe mit mittelmäßig ausgestatteten E-Bikes und bleibt deutlich unter dem Einstiegspreis leistungsmäßig vergleichbarer Elektroroller wie beispielsweise der Einstiegsvariante der elektrischen Vespa von Piaggio.

Kosten

Allerdings kommen zum Basispreis auch noch die Kosten für bis zu zwei Akkus hinzu, die optional gekauft oder gemietet werden können. Das kostet dann entweder einmalig 1450 Euro zusätzlich oder monatlich 39 Euro bei einer Bindung von 36 Monaten. Im Gegenzug bekommt man Batterien, für die der Hersteller mindestens 75 Prozent der maximalen Kapazität garantiert. Pro Akku beträgt die Reichweite 50 Kilometer, wobei bis zu zwei Akkus gleichzeitig montiert werden können. Kleiner Haken: Die Bordelektronik kann nicht eigenständig zwischen den zwei Batterien umschalten. Das bedeutet: Ist ein Akku leer, heißt es kurz stehen bleiben, Klappe aufmachen, Akkus umstecken und weiterfahren.

Trotz dieses kleinen Schönheitsfehlers ist die Akku-Thematik so etwas wie das Steckenpferd der Marke Unu: Um Großstädtern ohne fixen Parkplatz, geschweige denn eigene Garage, die bestmögliche User-Experience zu ermöglichen, können die Akkus, die pro Stück rund zehn Kilogramm wiegen, mit einem einfachen Handgriff ein- und ausgebaut werden. Je nach persönlichen Bedürfnissen lässt sich die Reichweite demnach auf bis zu 100 Kilometer vergrößern. Oder man belässt es bei nur einer Batterie und kommt dafür in den Genuss eines größeren Gepäckfachs unter dem Sitz, das in diesem Fall sogar genug Platz für zwei Helme bieten soll.

Bedienkonzept

Eine weitere Stärke des Unu-Rollers ist sein minimalistisches Bedienkonzept. Insgesamt gibt es nur drei Knöpfe: einen für die Hupe, einen zum Öffnen des Sitzfachs und einen Blinker. Wichtige Infos wie Tempo oder Restreichweite können auf dem kleinen Farbdisplay am Lenker abgelesen werden. Einen Hauptständer sucht man ebenso vergebens wie einen Zündschlüssel: Gestartet wird mittels Zugangskarte, die dafür kurz ans Display gehalten wird. Klappt man den Seitenständer hinauf, wechselt der Roller in den Drive-Modus. Bei Dunkelheit schaltet sich das Licht automatisch ein. Einfacher geht's nicht. Nur fahren muss man mit dem Unu noch selbst.

IM TEST



Neuvorstellung

Unu-Scooter
E-Roller mit 3 oder 4 kW, max. 100 km Reichweite, 45 km/h, zwei Sitzplätze, Preis ab 2399 Euro exkl. Akku.

Was gefällt:
Das reduzierte, einfache Konzept. Der günstige Einstiegspreis samt Akku-Abo.

Was weniger gefällt:
Die etwas billig anmutende Verarbeitung.

Was überrascht:
Dass es den Unu nicht in der Farbe Gelb gibt (Achtung: Minion-Fans!).

Perfekt für:
Großstadt-Minimalisten, die aufs Auto verzichten, aber auch nicht aufs E-Bike oder den Elektroscooter umsteigen wollen.