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Ein flinker Spanier unterwegs in Salzburg

In Barcelona startet Seat MÓ sein erstes eScooter-Sharing-Angebot. Die SN testen schon jetzt den 125er-Elektroroller.

Der Seat MÓ eScooter in Salzburg.
Der Seat MÓ eScooter in Salzburg.

Das Jahr 2020 steht bei Seat ganz im Zeichen der urbanen Mobilität. Bereits im Frühling gründeten die Spanier die Submarke MÓ, unter der alle Produkte und Dienstleistungen unterhalb des Autoangebots zusammengefasst wurden. Mit einer ganzen Reihe von einspurigen, rein elektrisch und damit lokal emissionsfrei angetriebenen Modellen - vom handlichen eKickscooter bis hin zum 125er-eRoller - nimmt die VW-Tochtermarke dabei eine Führungsposition unter den großen Pkw-Produzenten ein. Zu verdanken hat man diesen Vorsprung zu großen Teilen dem unlängst zu Renault abgewanderten Ex-CEO Luca de Meo, der auf der Suche nach einer Mobilitätslösung für die staugeplagten europäischen Metropolen die Mikromobilität als neue Lieblings-Spielwiese entdeckte. Freilich: Produziert werden die Zweiräder allesamt in Lizenz von externen Herstellern. Den Ambitionen, der jungen und oftmals weniger autoaffinen Zielgruppe eine umweltfreundliche Alternative zu bieten, tut dies allerdings keinen Abbruch.

In normalen Zeiten hätte man den Start des ersten großflächigen Elektro-Abo-Angebots in Barcelona wohl mit einer Einladung in die katalanische Hauptstadt samt Testmöglichkeit vor Ort gefeiert. Aus bekannten Gründen ist dies aktuell nicht möglich. Wir fuhren deshalb das für den spanischen Abodienst vorgesehene Modell des 14,8 PS starken Elektrorollers als erstes österreichisches Medium in Salzburg. Wenngleich sich die Sharing-Variante in einigen Details von der ab 2021 auch in Österreich verfügbaren Kaufversion unterscheidet (80 statt 100 km/h Topspeed, anderer Radstand), so bekommt man doch den Eindruck, dass das elektrische Pendant zu einem 125er-Roller ebenso gut auf heimischen Straßen funktioniert. Aufladen, einschalten, losfahren - so einfach kann man der alltäglichen Staumisere entkommen. Und Spaß macht die lautlose und spontan angasende Mobilität noch dazu. Dass das spanische Vorserienmodell bei
80 km/h abgeriegelt ist, stört im Stadtverkehr kaum. Absolut praktikabel ist der portable Akku, der sich mit einem Handgriff entnehmen und bequem auf Rollen an der nächsten Steckdose wieder aufladen lässt. Je nach Fahrmodus beträgt die Reichweite des Rollers zwischen 60 und 100 Kilometern. Das Aufladen des Akkus dauert zwischen sechs und acht Stunden. Die überdimensional große Transportbox soll beim Kaufmodell für den heimischen Markt übrigens überflüssig werden: Das bei der Serienversion größere Fach unter dem Sitz soll genug Raum für zwei Helme bieten.

Im Test: Seat MÓ "Motosharing"

Elektro-Scooter mit 7-kW-E-Motor, max. Leistung 11 kW/14,8 PS, 6 kWh Lithium-Ionen-Akku, Reichweite: 100 km, 0 -50 km/h 3,8 Sek., max. Tempo; 80 km/h, Gewicht (mit/ohne Akku) 105/145 kg, Verbrauch 5,85 kWh/100 km, CO2: 0 g/km, vorauss. Preis der Kaufversion: rund 6000 Euro.

Was gefällt:
Die smarte Lösung mit dem Wechselakku auf Rollen.

Was weniger gefällt:
Der Termin für den Start des Aboangebots ist noch nicht fix.

Was überrascht:
Dass zwei Helme in das Sitzfach passen sollen.

Perfekt für:
Innenstadtpendler und kommende Sharing-Kunden.