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Pan America 1250 Special: Harley goes Enduro

Die Amerikaner steigen in den heiß umkämpften Markt der Reiseenduros ein. Die Pan America kommt mit einem von Grund auf neu entwickelten V2-Motor.

Die neue Harley-Davidson Pan America fühlt sich sowohl auf der Straße als auch im Gelände wohl.
Die neue Harley-Davidson Pan America fühlt sich sowohl auf der Straße als auch im Gelände wohl.
Die neue Harley-Davidson Pan America fühlt sich sowohl auf der Straße als auch im Gelände wohl.
Die neue Harley-Davidson Pan America fühlt sich sowohl auf der Straße als auch im Gelände wohl.

Mit der Pan America möchte der Motorradhersteller aus Milwaukee zusätzliche Zielgruppen für die Marke Harley-Davidson gewinnen. Dafür wurde ein vollkommen neues Motorrad in dem bisher noch nicht bedienten Segment der Reiseenduros entwickelt. Erstmals bei einem Bike senkt sich beim schlüssellosen Betätigen der Zündung und Anhalten der Sitz bis zum nächsten Anfahren automatisch um 25 bis 50 Millimeter ab. Bei einer Sitzhöhe von mindestens 850 Millimetern bedeutet dies für viele einen erheblichen Sicherheitsgewinn. Das in der Höhe verstellbare Windschild bietet ausreichend Schutz, die beheizbaren Griffe sind an kälteren Tagen ein willkommenes Feature.

Neu entwickelter V2-Motor

Der komplett neu entwickelte, flüssigkeitsgekühlte V2-Motor "Revolution Max 1250" dient als tragendes Element. Dies spart Gewicht, da auf den klassischen Hauptrahmen verzichtet werden kann. Die Vierventil-Zylinderköpfe, zwei obenliegende Nockenwellen pro Zylinder und variable Ventilsteuerung sorgen für sehr guten Durchzug schon im unteren Drehzahlbereich und hohe Drehfreudigkeit. In der getesteten Pan America 1250 Special ist ein elektronisch einstellbares, semiaktives Fahrwerk verbaut, mit 190 Millimetern Federweg vorn und hinten. Die unterschiedlichen Fahrmodi verändern die Charakteristik des Bikes deutlich in Bezug auf Leistung, Ansprechverhalten, Fahrwerk sowie den Eingriff der Assistenzsysteme und machen es so vielseitig einsetzbar. Neben den vorprogrammierten Modi Rain, Road, Sport und Offroad sind auch drei frei konfigurierbare verfügbar, sodass für jeden Geschmack die richtige Einstellung gefunden werden kann. Das Fahrverhalten des Bikes ist sehr ausgewogen. Es lenkt bereitwillig in Kurven ein und besticht auch bei hohen Geschwindigkeiten mit tadelloser Spurtreue. Die Bremsanlage mit Kurven-ABS verfügt über eine elektronische Bremskraftverteilung. Je stärker der Handbremshebel betätigt wird, umso mehr greift die gekoppelte Hinterradbremse ein. Der angezeigte Inhalt des in der Neigung verstellbaren 6,8-Zoll-Farbtouchscreens kann individuell angepasst werden.

Display per Touch und Lenker steuerbar

Mit einem über Bluetooth verbundenen Smartphone und der Harley-App steht ein Navigationssystem mit beweglicher Karte zur Verfügung. Während der Fahrt ist die Touch-Funktion deaktiviert, das Display wird dann über die Bedienelemente am Lenker gesteuert. Über dem horizontalen LED-Hauptscheinwerfer befindet sich das adaptive Kurvenlicht, bestehend aus sechs weiteren Lichtelementen, die je nach Schräglage des Motorrads zugeschaltet werden und damit für optimale Ausleuchtung sorgen.

Für mehr als nur Schotterstraßen geeignet

Abseits der befestigten Straßen zeigte der Test, dass die Reiseenduro für mehr als nur Schotterstraßen geeignet ist. Auch Singletrails mit groben Steinen und steile Auf- und Abfahrten meisterte sie mühelos, fühlte sich dabei bei Weitem nicht so schwerfällig an, wie es das Gewicht von 258 Kilogramm vermuten ließe. Im Offroad-Modus werden Leistung und Drehmoment im oberen Drehzahlbereich reduziert, damit werden diese wesentlich leichter dosierbar. Zudem lassen sich die Traktionskontrolle und das hintere ABS vollkommen deaktivieren. In Kombination mit der sehr ausgewogenen Balance macht die Pan America auch im unwegsamen Gelände richtig Spaß. Mit den optional verfügbaren Kreuzspeichenrädern und Stollenreifen lässt sich die Geländetauglichkeit noch weiter steigern.

Harley-Davidson Pan America 1250 Special

Reiseenduro mit V2-Motor, 1252 ccm, 112 kW/152 PS, 128 Nm, 6-Gang-Getriebe, Verbrauch/100 km: 5,5 l, CO2: 129 g/km, im Test: 7,0 l, Preis: ab 21.695 Euro.

Was gefällt:
Breites Einsatzgebiet, von schneller Autobahnfahrt bis hin zu anspruchsvoller Offroad-Passage.

Was weniger gefällt:
Die Verstellung des Windschilds ist etwas schwergängig.

Was überrascht:
Die Handlichkeit im Gelände bei einem Motorrad dieser Gewichtsklasse.

Perfekt für:
All jene, die mit ihrem komfortablen Reisemotorrad gelegentlich auch abseits befestigter Straßen unterwegs sein möchten.


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