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Alle sprechen von E-Autos, doch die Pick-ups legen zu

General Motors spart, schließt Werke, verärgert Trump und beendet den Bau des Elektrokleinwagens Bolt. Doch der Pick-up bleibt erfolgreich.

Aus der (Elektro-)Traum: Mary Barra mit dem Chevrolet Bold.
Aus der (Elektro-)Traum: Mary Barra mit dem Chevrolet Bold.

Der Traum von der Mobilitätswende zu Elektroautos ist ausgeträumt. Vorerst einmal und nur in den USA. Denn mit den kürzlich verkündeten Sparmaßnahmen, die natürlich offiziell Umstrukturierungen heißen, bestätigte die Vorsitzende von General Motors, Mary Barra, die Schließung von fünf Montagewerken, die dort gefertigten Modelle sollen auslaufen.

Pikant daran: Es geht auch um das Werk Orion Township (Michigan), wo seit 2016 der rein elektrische Chevrolet Bolt - eine Zukunftshoffnung von GM - gefertigt wird. Er und der Vorgänger, der Chevy Volt (in Europa der Opel Ampera-e, E-Motor mit Verbrenner-Reichweitenverlängerung), waren verkaufsmäßig Misserfolge und vor allem in Europa zu teuer (anfangs 42.000 Euro). GM wollte 100.000 Stück pro Jahr verkaufen und schaffte im eigenen Land bei moderaten Treibstoffpreisen gerade 20.000. 2017 brachte GM nur 23.000 Bolt an die Kunden.

Keine Frage, dass Barras Radikalprogramm nicht nur die Gewerkschaften, sondern vor allem auch "America First"-Präsident Donald Trump erzürnt - noch dazu werden Werke in Michigan und Ohio geschlossen, wo Trump 2016 massiv Stimmen gewann.

Während Hybridmodelle in Europa Fahrt aufnehmen, bleibt der Erfolg in den USA bescheiden. Dagegen reißt der Siegeszug der populärsten Pick-ups (Ford F, Chevy Silverado, Dodge Ram) nicht ab. Immer mehr Hersteller bringen mittelgroße Pick-ups, mit denen gutes Geld zu verdienen ist, auf den Markt. Toyota verkauft vom Pick-up Tacoma drei Mal so viel wie vom Hybrid-Pkw Prius.

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