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Alles neu - und doch ein echter Range Rover

Für alle Lebenslagen, aber immer luxuriös. Land Rover hebt die fünfte Generation seines Flaggschiffs nochmals nach oben.

Per Eigendefinition ist der neue Range Rover ein Luxus-SUV mit überragenden Fahreigenschaften.
Per Eigendefinition ist der neue Range Rover ein Luxus-SUV mit überragenden Fahreigenschaften.
Per Eigendefinition ist der neue Range Rover ein Luxus-SUV mit überragenden Fahreigenschaften.
Per Eigendefinition ist der neue Range Rover ein Luxus-SUV mit überragenden Fahreigenschaften.

Gerry McGoverns Position bei Jaguar Land Rover wird mit "Chief Creative Officer" angegeben, er ist sozusagen der Chefkünstler unter allen, die ein Auto aus dem Alltäglichen herausheben sollen. Und ein einziger Satz bei der Vorstellung des neuen Range Rover vor einer kleinen Journalistengruppe im Hauptquartier in Gaydon sagt alles über die fünfte Generation des Flaggschiffs: "Wir wurden von First-Class-Flügen in Business-Jets inspiriert."

Luxus-SUV mit überragenden Fahreigenschaften

Das soll nicht heißen, dass die Briten völlig abgehoben haben. Aber es definiert klar den Anspruch, ein Luxus-SUV mit überragenden Fahreigenschaften und ebensolchem Komfort auf die Räder zu stellen. Und dabei mit Varianten - vom Vier- bis zum Siebensitzer, mit kurzem (?) oder langem Radstand und bis zur besonders exklusiven SV-Linie - allen individuellen Bedürfnissen der betuchten Kundschaft Rechnung zu tragen. Betucht? Sicher! Denn der Einstiegspreis für den Dreiliter-Sechszylinder-Diesel mit 250 PS wird in Österreich knapp über 140.000 Euro betragen. Bestellbar ab Ende Oktober, Marktstart im März 2022. Etwas verzögert kommt die (nicht nur steuerlich) interessante Plug-in-Hybrid-Version, die ab Jänner geordert werden kann und ab Juni ausgeliefert werden soll.

Auch wenn der neue Range Rover optisch verfeinert wurde, ist er doch sofort als solcher erkennbar. "Und er bleibt ein absolutes Original", sagt der leitende Entwickler Nick Rogers, "durch sein Zusammenspiel von Design und Technologie."

Längerer Radstadt für noch mehr Platz

Eckpunkte des neuen Range Rover, in dessen Entwicklung 7000 Mitarbeiter 260.000 virtuelle Tests in sieben Mill. Arbeitsstunden in fünf Jahren absolvierten und dabei 125 Patente anmeldeten: Aufgebaut auf dem neuen modularen Längsbaukasten, der Diesel-, Benzin- und Hybridantriebe ermöglicht, Leichtbau (Karosse aus 80 Prozent Aluminium), 50 Prozent mehr Steifigkeit für verbesserte Agilität, 70 elektronische Kontrolleinheiten, völlig neue Akustiklösung, 24 Prozent Lärmreduktion durch eine neue Struktur, Luftwiderstand auf 0,30 gesenkt, 100 Kilometer elektrische Reichweite des neuen Plug-in-Hybrids in Kombination mit dem Sechszylinder-Benziner aus einer 38,2-kW-Batterie mit 140 km/h Spitze im EV-Modus und 50-kW-Laden, ein neuer Luftfilter, der Bakterien, Allergene und Viren reinigt (das Ende von Corona???), usw. Dass alles ein wenig größer wurde und mit mehr Platz noch mehr Lounge-Gefühl für alle Passagiere geboten wird, ist ohnedies marktüblich. Wer es besonders bequem haben will, dem sei der Viersitzer mit langem Radstand empfohlen: Da können sich im Fond auch Basketballer ausstrecken! Fürs Wohl ist da auch gesorgt, der Champagner bleibt im mittigen Kühlfach gut gekühlt, der Bildschirm am Vordersitz ist groß genug für klare Darstellung. Und wer da nicht auf Büroarbeit verzichten will, für den gibt es genügend Steckdosen und drahtlose Ladung des Mobiltelefons.
Also sagt Entwickler Rogers mit Überzeugung: "Der neue Range Rover ist eine Klasse für sich. Und er ist der intelligenteste aller Zeiten." Denn auch Multimedia und Konnektivität werden auf ein neues Niveau gehoben.

Sechs Offroadstufen

Allrad ist ohnedies selbstverständlich, Allradlenkung kommt hinzu (sie ermöglicht einen Wendekreis unter elf Metern Durchmesser), die Assistenten können (fast) alles und kontrollieren (fast) alles, reagieren vorausschauend. Wer nicht nur zu Land, sondern auch im Wasser unterwegs sein will: 90 Zentimeter Wattiefe sollten meistens reichen. Fürs Gelände sind sechs Offroadstufen programmiert, das System nennt sich Terrain Response 2.
Zur Wahl stehen zwei Plug-in-Hybride mit 440 oder 510 PS Leistung und 620 bzw. 710 Newtonmetern Drehmoment; ein Dreiliter-Benziner mit 400 PS (mit Mildhybrid) und ein 4,4-Liter-V8 mit 530 PS (in Kooperation mit BMW der einzige ohne Elektrifizierung - man muss ja an die Kundschaft in Arabien und Amerika denken!); sowie drei Dreiliter-Sechszylinder-Diesel mit 250, 300 oder 350 PS (alle mit Mildhybrid).
Wer jetzt noch unschlüssig ist, muss sich dennoch durch die Ausstattungen kämpfen: SE, HSE, Autobiography, First Edition, SV. Welchen hätten Sie denn gern? Und schon den Lottoschein aufgegeben?