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Autofahren bei tiefstehender Sonne - Was muss man beachten?

Jährlich gibt es 2000 Unfallopfer durch Sonnenblendung. Um diese Unfälle zu vermeiden sollten Autofahrer diese 4 Tipps bei tiefstehender Sonne beachten.

Blendung durch tiefstehende Sonne und verschmutzte Scheiben erhöhen das Unfallrisiko.
Blendung durch tiefstehende Sonne und verschmutzte Scheiben erhöhen das Unfallrisiko.

Die Gefahren durch tiefstehender Sonne

Die tiefstehende Herbstsonne birgt Gefahren für Fahrzeuglenker. "Wenn die Sonne fast waagrecht durch die Windschutzscheibe fällt, ist die kurzfristige Blendung oft sehr groß. Das kann zum Übersehen von Ampellichtern, Lichtsignalen von voranfahrenden Fahrzeugen oder Baustellen sowie Bodenmarkierungen führen. Querende Fußgänger, Radfahrer auf der Fahrbahn, Gegenstände oder Tiere nahe der Straße könnten ebenso durch eine plötzliche Blendung schlechter, verspätet oder gar nicht wahrgenommen werden", sagt Aloisia Gurtner vom ÖAMTC Salzburg.
Aufgrund blendender Sonne kommen jährlich rund 2000 Menschen im Straßenverkehr zu Schaden. Junge Verkehrsteilnehmer zeigen auch in diesem Bereich ein erhöhtes Unfallrisiko, vermutlich unterschätzen sie die Gefahr. Dieses Problem betrifft alle Verkehrsteilnehmer, auch Fußgänger und Radfahrer können geblendet werden und dadurch Sicherheitseinrichtungen und andere Verkehrsteilnehmer übersehen oder Situationen falsch einschätzen.

Wer haftet bei einem Unfall durch Sonnenblendung?

"Vorsicht gilt vor allem vor Fußgängerübergängen, in Wohnstraßen, nahe Schulen, Kindergärten oder Haltestellen", sagt die ÖAMTC-Expertin.
Sollte die Blendung eines Lenkers zu einem Unfall führen, wird seine Schuld vor Gericht dadurch nicht eingeschränkt: "Wenn Lenker nicht angemessen auf Straßen- und Lichtverhältnisse reagieren, kann dies als Fahrlässigkeit geahndet werden", erklärt Gurtner. Einen Appell richtet sie auch an die Straßenerhalter: "Die Verkehrsinfrastruktur sollte so gestaltet werden, dass tiefstehende Sonne als Risikofaktor vermindert wird. Masken rund um Ampelsignale, Verbauten nach Tunnelausfahrten oder entsprechende Bepflanzung im Lichteinfallsbereich könnten das Problem entschärfen."

4 Tipps für Autofahrten bei tiefstehender Sonne

ÖAMTC-Tipps bei Sonnenblendung:

Tipp 1: Tempo reduzieren und genügend Sicherheitsabstand halten
Tempo reduzieren (keine abrupten Bremsmanöver), Abstand vergrößern, auf erhöhten Sicherheitsabstand zum Vordermann achten und jegliche Ablenkung vermeiden. "Wer nur eine Sekunde lang geblendet ist und nichts sieht, legt bei 50 km/h bereits 14 Meter im Blindflug zurück", weiß die Expertin, "an Kuppen und vor Kurven ist damit zu rechnen, dass sich die Lichtbedingungen schlagartig ändern können - deshalb vorsichtig herantasten."

Tipps 2: Sonnenbrille aufsetzen

Sonnenbrille (im Idealfall mit polarisierenden Gläsern) griffbereit aufbewahren, gegebenenfalls die Sonnenblende herunterklappen oder mit getöntem Visier unterwegs sein. "Wird man geblendet, sollte man den Blick auf die Fahrbahn relativ dicht vor sein Fahrzeug senken. Wesentlich ist auch, die Geschwindigkeit der Sichtweite anzupassen", erläutert Gurtner.

Tipp 3: Gut sichtbare Kleidung zum Radfahren tragen

Radfahrer sollten sich der Gefahr besonders bewusst sein und gut sichtbare Kleidung tragen sowie die richtige Beleuchtung einschalten: "Aufgrund blendender Sonne werden Radfahrer immer wieder übersehen, oft mit fatalen Folgen."
Tipp 4: Verschmutzte Scheibe ordentlich putzen

Gut funktionierende Wischerblätter (mindestens jährlich tauschen) sowie eine saubere Scheibe innen müssen beachtet werden, denn Schmutzreste können durch direkte Sonneneinstrahlung die Sicht besonders beeinträchtigen. "Wird man während des Fahrens geblendet, sollte man aber keinesfalls hektisch die Scheibenwischanlage aktivieren", ergänzt die Expertin. "Das verschlechtert rapide die Sicht, weil man den Schmutz verschmiert." Und: Alles, was für die Windschutzscheibe gilt, ist auch für Brillenträger und Helmvisiere wichtig.

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