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Bei Škoda beginnt 2019 das elektrische Zeitalter

Škoda plant unzählige neue Modelle - einige sogar mit Elektromotor. Bereits heuer kommen die ersten Elektroautos auf den Automarkt.

Die Zukunft von äkoda ist elektrisch: Die Studie VISION iV gibt einen Ausblick auf kommende Modelle.
Die Zukunft von äkoda ist elektrisch: Die Studie VISION iV gibt einen Ausblick auf kommende Modelle.

Im Vorfeld des Genfer Autosalons (5. bis 17. März) erhöht man bei Volkswagen die Schlagfrequenz. Kaum ein Tag vergeht ohne Ankündigung neuer Modelle, spektakulärer Konzeptstudien oder weitreichender Zukunftspläne. Der Blick der internationalen Szene richtet sich dabei immer öfter nach Tschechien. Zu Recht - denn neben der Konzernzentrale in Wolfsburg und der Audi-Hochburg Ingolstadt spielt der Škoda-Stammsitz Mladá Boleslav in der Zukunftsstrategie von Europas größtem Autobauer eine immer wichtigere Rolle.

Die City-SUVs boomen

Erst diese Woche lud Škoda-CEO Bernhard Maier ausgewählte Journalisten in die altehrwürdige Design Villa unweit des Stammwerks. Star des Tages war der neue Kamiq, der ab Herbst als drittes und kleinstes SUV neben dem Kodiaq und Karoq den Wachstumskurs der Marke prolongieren soll. Die Chancen dafür stehen nicht schlecht: Jeder dritte in Europa verkaufte Neuwagen ist bereits ein SUV, besonders die kompakten, sogenannten City-SUVs boomen. Zwei Millionen derartige Fahrzeuge wurden allein 2018 abgesetzt, mit einem Plus von 29 Prozent bilden die beliebten Crossover-Modelle das am stärksten wachsende Segment - und das, obwohl die hochgestellten und durchwegs potent motorisierten Lifestyle-Modelle immer öfter ohne Allradantrieb auskommen.

Neue Modelle mit Elektromotor in Planung

Während der Kamiq in Genf seine offizielle Weltpremiere feiern und ab Herbst in Österreich zu kaufen sein wird, wird hinter den Kulissen eifrig an der Zukunftsstrategie von Škoda gefeilt. Bis Ende 2022 sind nicht weniger als 30 neue Modelle geplant, zehn davon mit elektrifiziertem Antrieb. "Bis 2025 planen wir, fünf rein elektrisch angetriebene Modelle am Standort Mladá Boleslav zu produzieren", so Maier im Gespräch mit den SN. In den kommenden vier Jahren wird Škoda rund zwei Milliarden Euro in alternative Antriebe und neue Mobilitätsdienste investieren. Bereits ab 2019 werden im Werk in Tschechien Elektrokomponenten für
aktuelle und kommende Plug-in-Hybrid-Modelle anderer Konzern-Marken gefertigt. Mit dem Superb PHEV mit Plug-in-Hybrid-Antrieb kommt noch in diesem Jahr der erste Škoda mit elektrifiziertem Antrieb auf den Markt, gefolgt vom rein elektrischen Kleinwagen E-Citigo. Mit einer Reichweite von rund 300 Kilometern stellt der batterieelektrische Cityflitzer ein Angebot für Pendler im urbanen Raum dar, die im Durchschnitt gerade einmal zwischen 25 und 40 Kilometer pro Tag fahren. 2020, im 125. Jahr der Marke Škoda, folgen dann die ersten Serienfahrzeuge auf Basis des neuen modularen Elektrifizierungsbaukastens (MEB). Einen ersten konkreten Ausblick darauf gibt die ebenfalls für Genf avisierte Studie VISION iV. Das
betont sportlich gezeichnete Crossover-Coupé bietet 22 Zoll große, aerodynamisch optimierte Räder in den ausgestellten Radkästen. Während die ohne Griffe
gestalteten Türen im späteren Serienmodell wenig Chancen haben dürften, könnten es die optisch an Haifischflossen erinnernden Kameras anstelle der klassischen Außenspiegel früher oder später tatsächlich auf die Straße schaffen.