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Die 10 Spar-Gebote beim Autofahren

Wenn die Spritpreise durch die Decke gehen, heißt es sparen, wo es geht. Mit den folgenden Tipps lässt sich der Preisschock an der Tankstelle spürbar lindern.

Den größten Einfluss auf die Tankrechnung hat nicht der Spritpreis, sondern die eigene Fahrweise.
Den größten Einfluss auf die Tankrechnung hat nicht der Spritpreis, sondern die eigene Fahrweise.

Bei Preisen von teilweise über zwei Euro pro Liter Diesel oder Superbenzin kann eine Tankfüllung schnell zur unkalkulierten finanziellen Belastung werden. Die gute Nachricht: Ein Teil der Mehrkosten lässt sich durch die Anpassung des individuellen Fahrstils wieder einsparen. Wer also aus beruflichen oder privaten Gründen auf das Auto angewiesen ist, kann mit den folgenden Tipps den einen oder anderen Euro einsparen.

1. Tempo drosseln
Die Geschwindigkeit ist in Bezug auf den Spritverbrauch wenig überraschend der mit Abstand wichtigste Faktor. Wer schon einmal mit einem E-Auto gefahren ist, kann davon ein Lied singen. Je schneller man unterwegs ist, desto höher der Energieverbrauch - diese Regel gilt auch für die vergleichsweise viel ineffizienteren Verbrenner. Das bei Weitem größte Einsparungspotenzial bieten längere Autobahnfahrten: Fährt man hier anstatt der vielfach (noch) erlaubten 130 km/h nur 100 km/h, so sinkt der Verbrauch um rund zehn Prozent. Hauptsächlich liegt das am geringeren Luftwiderstand. Bei einer Reisegeschwindigkeit von 100 km/h muss man zudem weniger häufig abbremsen, wenn man auf langsamere Verkehrsteilnehmer aufschließt, und danach wieder beschleunigen.

2. Kurzstrecken meiden
Ein absoluter No-Brainer ist der Tipp, das Auto erst gar nicht zu verwenden. Laut VCÖ ist rund ein Drittel aller Alltagswege in Österreich kürzer als zweieinhalb Kilometer. Wer anstatt des Autos das Fahrrad nimmt oder zu Fuß geht, tut damit etwas für die Umwelt, die eigene Gesundheit und schont die Geldbörse. Auf Kurzstrecken verbrauchen selbst moderne Motoren überdurchschnittlich viel.

3. Leerlauf vermeiden
Es soll tatsächlich noch Menschen geben, die mit laufendem Motor vor dem Bahnübergang warten oder den Antrieb während kurzer Besorgungen nicht abstellen. Gleiches gilt fürs Warmlaufenlassen während des Eiskratzens im Winter. Letzteres ist nicht nur gesetzlich verboten, sondern auch unklug: Im kalten Zustand hat der Motor einen massiv erhöhten Verbrauch und wird im Stand nur sehr langsam warm. Wer also nicht nur Sprit sparen, sondern auch das eigene Auto schonen möchte, sollte sich lieber angewöhnen, unmittelbar nach dem Anlassen loszufahren. Je nach Modell liegt der Verbrauch am Stand zwischen einem halben und eineinhalb Litern pro Stunde.
Besonders unklug ist es, vorhandene Start-Stopp-Automatiken zu deaktivieren. Denn diese überprüfen selbstständig, ob es sparsamer ist, den Motor laufen zu lassen oder eben nicht - abhängig von der Öltemperatur und dem Batteriestand. Ohne diesen nützlichen Assistenten lautet die Faustregel: Würde der Motor länger als 20 Sekunden laufen, dann lieber manuell abstellen.

4. Gewicht einsparen
Die größte Stellschraube beim Gewicht ist natürlich der Autokauf selbst: Wer anstatt eines Mittelklasse-SUV einen Kompaktwagen oder einen Kombi kauft, reduziert das Fahrzeuggewicht schnell um mehr als 100 Kilogramm. Das senkt den Durchschnittsverbrauch um durchschnittlich 0,3 Liter auf 100 Kilometer. Auch der Verzicht auf teure und meist schwere Zusatzausstattungen wie beispielsweise komfortable Ledersitze mit Sitzheizung reduziert den Verbrauch auf lange Sicht spürbar. Grundsätzlich gilt: Ein leerer Kofferraum ist gut für den Verbrauch, auch Dachträger und -boxen bei Nichtgebrauch unbedingt abmontieren.

5. Behutsam bremsen
Physikalisch betrachtet ist Bremsen nichts anderes als negative Beschleunigung. So gesehen überrascht es nicht, dass das Verzögern viele Möglichkeiten zum Sparen bietet. Im optimalen Fall lassen sich unnötige Bremsmanöver durch eine vorausschauende Fahrweise von vornherein reduzieren oder ganz vermeiden. Nutzt man anstatt des Bremspedals die Motorbremse, wechselt das Auto in den sogenannten Schubbetrieb, in dem gar kein Brennstoff eingespritzt wird. Doppelt ungünstig und deswegen zu vermeiden ist hingegen das Bremsen im ausgekuppelten Zustand: Zum Leerlaufverbrauch des Motors addiert sich dann auch der Energieverbrauch des Bremskraftverstärkers.

6. Richtig schalten
Zugegeben: Immer weniger Neufahrzeuge werden überhaupt noch mit Schaltgetriebe ausgeliefert. Bei Autos mit Ganghebel gilt aber nach wie vor: Früher rauf- und später runterschalten spart bares Geld an der Tankstelle. Je nach Modell kann man bereits bei etwa 1000 Umdrehungen in den nächsthöheren Gang wechseln, erst bei unter 2000 Touren sollte man zurückschalten. Bei einem Automatikgetriebe lässt sich der Verbrauch direkt über den Gasfuß steuern. Wenn vorhanden, sollte der Eco-Modus so häufig wie möglich verwendet werden. Dabei werden die Schaltzeiten möglichst verbrauchschonend gewählt. Im Sport-Modus dreht der Motor hingegen deutlich höher, was den Verbrauch spürbar ansteigen lässt.

7. Den richtigen Reifendruck wählen
Sogenannte Spritsparreifen senken den Verbrauch, haben jedoch Nachteile beim Grip. Beim Kauf neuer Reifen sollte man demnach darauf achten, dass die Vorteile überwiegen. Darüber hinaus hat der Reifendruck einen erheblichen Einfluss auf den Verbrauch. Idealerweise kontrolliert man regelmäßig, etwa ein Mal pro Monat, ob der Reifendruck im optimalen Bereich liegt. Den Idealwert kann man entweder in der Bedienungsanleitung des Fahrzeugs oder direkt im Bereich der Fahrertür oder des Tankdeckels ablesen. Zu wenig Luftdruck führt nicht nur zu mehr Verbrauch, auch der Verschleiß steigt massiv an. Von zu viel Luft ist abzuraten: Dadurch sinkt zwar der Rollwiderstand, allerdings auf Kosten der Sicherheit.

8. Verbraucher ausschalten
Die Dosis macht das Gift - das gilt auch für die zahlreichen elektronischen Verbraucher im Auto. Laut Berechnungen des ADAC treibt allein die Klimaanlage den Verbrauch um bis zu 1,5 Liter nach oben. Auch Lenkrad- und Sitzheizungen sind an der Zapfsäule spürbar.

9. Serviceintervalle einhalten
Altes Motoröl, ineffiziente Einspritzpumpen oder ein verdreckter Luftfilter - ein schlecht gewartetes Auto kann nicht sparsam sein. Die Kosten für das regelmäßige Service amortisieren sich unter Garantie.

10. Tempomat verwenden
Jeder km/h weniger spart Sprit. Am einfachsten fällt ein gemächlicheres Tempo mithilfe des Tempomats. Neuere Systeme erkennen Tempobeschränkungen sogar automatisch.