Die Türkei will ab 2022 ein eigenes Elektroauto auf den Markt bringen. Unter dem Markennamen TOGG (Türkiye'nin Otomobili) hat sich ein Konsortium aus fünf Industrieunternehmen zusammengefunden. Erstes Modell soll ein SUV sein, das es in zwei Ausführungen geben soll. Die Standardvariante hat einen 200 PS starken Heckantrieb, darüber rangiert das doppelt so starke AWD-Modell mit einem zweiten Elektromotor an der Vorderachse. Der Kunde soll zwischen zwei Batteriepacks und 300 bzw. 500 Kilometern Reichweite wählen können. Angestrebt wird ein 80-prozentiges Wiederaufladen innerhalb von weniger als einer halben Stunde. Das Fahrzeug beschleunigt nach Unternehmensangaben in unter acht bzw. unter fünf Sekunden von null auf 100 km/h.
Neben dem SUV wurde auch die Studie für eine Limousine vorgestellt. Beide bieten eine hohe Konnektivität und sollen teilautonomes Fahren nach Stufe zwei ermöglichen. Mit dem Design seiner Fahrzeuge hat TOGG Pininfarina beauftragt. An der Spitze des Managements stehen ein ehemaliger türkischer Bosch-Geschäftsführer und ein früherer Korea-Chef von General Motors. Bereits im Jahr 2015 hatte ursprünglich der Saab-Nachfolger NEVS (National Electric Vehicle Sweden) nach eigenen Angaben den Auftrag zur Entwicklung eines Elektroautos für die Türkei erhalten. Es sollte auf dem Saab 9-3 EV basieren. Die Fabrik der neuen Automarke soll in der nordwestlichen Provinz Bursa produziert werden. Das Produktionsziel liegt bei 175.000 Elektroautos. Am Bau des Fahrzeugs sollen über 4000 Arbeiter beschäftigt werden. Der Bau eines eigenen E-Autos ist ein langjähriges Ziel von Präsident Erdoğan und seiner regierenden Partei AKP. Angekündigt wurde das Projekt erstmals im November 2017 - es soll als Beweis für die wachsende Wirtschaftskraft des Landes dienen. Schon jetzt lassen Ford, Fiat, Renault, Toyota und Hyundai in der Türkei produzieren.