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E-Mobilität: Elektroautos auf der Vienna Auto Show

Das Thema E-Mobility ist zwar auf der Vienna Auto Show 2019 endlich präsent, jedoch bleiben die Elektroautos weiterhin nur eine Nebenrolle.

Ab 2020 auch in Österreich zu haben: Der elektrische Stadtflitzer Honda Urban EV.
Ab 2020 auch in Österreich zu haben: Der elektrische Stadtflitzer Honda Urban EV.

Verglichen mit dem Vorjahr, als man Elektro- und Hybridmodelle auf der Vienna Auto Show noch beinahe mit der Lupe suchen musste, ist das Thema Elektromobilität mittlerweile auf Österreichs größer Automobilmesse angekommen.
Das zeigt schon die eigens eingerichtete E-Mobility Area, wo sich auf 450 Quadratmetern alles rund ums Fahren mit Strom dreht. Während sich die dortigen Initiatoren, allen voran die Experten von Wien Energie, Bosch, ÖAMTC, TÜV Austria sowie der Bundesministerien für Verkehr bzw. Nachhaltigkeit und Tourismus mit großer Hingabe bemühen, Aufklärungsarbeit für alternative Antriebsformen zu machen, bleiben batterieelektrische Pkw-Modelle auf den Messeständen der großen Hersteller noch die Ausnahme.

Förderungen für den Kauf von Elektroautos

An der mangelnden Unterstützung des Gesetzgeber liegt es nicht: Diese haben ihre Hausaufgaben 2019 bereits erledigt und die Förderaktion für den Kauf von Elektroautos kürzlich verlängert. Bis 2020 sind dafür 100 Millionen Euro budgetiert, 3000 Euro gibt es beim Kauf eines Elektroautos, Plug-in-Hybride werden weiterhin mit 1500 Euro unterstützt. Skurril: Während die Obergrenze für privat gekaufte Fahrzeuge mit alternativem Antrieb per Gesetz auf 50.000 Euro festgeschrieben wurde, handelt es sich bei den meisten aktuell verfügbaren oder angekündigten Modellen um schwere große SUVs oder Oberklasse-Limousinen. Leistbare Kompaktmodelle wie der Renault Zoe, Nissan Leaf oder Kia Soul EV bleiben (noch) die Ausnahme. Spätestens 2020, wenn Marktführer VW mit seinem ersten Modell auf Basis des neuen Elektrifizierungsbaukastens (MEB) auf den Markt kommt, dürfte das Thema E-Mobilität aber gehörig an Fahrt aufnehmen.

Volkswagen und Renault wollen mit neuen Elektroautos durchstarten

Im Zuge einer groß angelegten Elektroauto-Offensive plant der Volkswagen bis 2025 nicht weniger als 80 neue Elektrofahrzeuge, darunter auch Modelle von Škoda, Seat und Porsche. Neben dem Kompaktmodell VW I.D., der langfristig das Erfolgsmodell Golf beerben soll, sind auch das Crossover-Modell I.D. Crozz und der I.D. Buzz, der auch in Wien zu bewundern war, bereits fix auf Schiene. Auch in Stuttgart plant man in Sachen E-Mobilität und möchte ab dem Jahr 2020 weltweit jährlich 100.000 Elektrofahrzeuge absetzen.
Bei Renault/Nissan hat man mit dem Leaf und dem Zoe gleich zwei der aktuell erfolgreichsten elektrisch angetriebenen Modelle im Angebot. Was den französisch-japanischen Konzern nicht davon abhält, weiterhin kräftig zu investieren: Innerhalb der nächsten Jahre sind weitere 12 E-Autos geplant.

ÖAMTC will in Sachen E-Mobilität Ansprechpartner Nummer 1 sein

Dass der Siegeszug des Elektromotors nur eine Frage der Zeit sein dürfte, sieht man auch an anderer Stelle. "Der ÖAMTC hat es schon immer als eine seiner Aufgaben gesehen, die Mobilität in Österreich aktiv mitzugestalten", so ÖAMTC-Direktor Oliver Schmerold. "Dazu gehört auch, die Menschen umfassend über aktuelle Technologien aufzuklären und sie bestmöglich zu unterstützen. Unser Ziel ist es, für unsere Mitglieder Ansprechpartner Nummer eins in Sachen E-Mobilität zu sein." Tatsächlich hat für den größten Automobilclub Österreichs die Ära der Elektromobilität schon längst begonnen. Bereits jetzt verfügt man über eine Reihe von eKompetenz-Standorten, an denen Mitarbeiter für die mobile und stationäre Pannenhilfe an Elektroautos ausgebildet werden. Im Probebetrieb eingesetzt werden dabei die sogenannten "Mobile Electric Vehicle Charger". Dabei handelt es sich um eine Art Powerbank für Elektroautos. Diese werden in die Einsatzfahrzeuge des ÖAMTC eingebaut. "Damit kann am Pannenort in wenigen Minuten ausreichend Strom für die Weiterfahrt an ein Elektroauto weitergegeben werden", erklärte der ÖAMTC-Direktor zudem.

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