SN.AT / Leben / Mobilität

Eine neue Ära für den VW-Bus

Ab sofort gibt es zwei Generationen parallel, ab 2022 dann sogar drei.

Der neue T7 teilt sich erstmals mit dem Golf die technische Basis.
Der neue T7 teilt sich erstmals mit dem Golf die technische Basis.

Florian T. Mrazek

Er ist so etwas wie der Fels in der Brandung der schnelllebigen Autotrends. Die Rede ist natürlich vom VW Transporter. Von den meisten liebevoll nur Bus oder Bulli genannt, gab es den Alleskönner schon bisher in einer schier unüberblickbaren Vielzahl an Varianten. Egal ob Multivan, Caravelle, Kombi, Transporter oder California - eines hatten die unterschiedlichen Versionen gemeinsam: Sie basierten allesamt auf derselben technischen Basis.

Baustart zwei VW-Generationen

Mit der Vorstellung der jüngsten Generation T7 ist es damit nun vorbei. Denn erstmals in der mehr als 70-jährigen Historie des VW Transporter werden ab sofort gleich zwei Generationen des Bestsellers parallel gebaut - und ab Jahresende auch verkauft. Während der vor gut zwei Jahren vorgestellte T6.1 der Modellpalette als optional allradgetriebener Transporter und Caravelle für den gewerblichen Einsatz sowie als Reisefahrzeug California erhalten bleiben wird, platziert VW den neuen, zumindest vorerst ausschließlich als Fronttriebler konzipierten T7 als eine Art hochwertiges Personenfahrzeug im Stile des Sharan.

Deutlich mehr Ladevolumen im neuen VW-Bus

Wie es sich für VW-Neuvorstellungen mittlerweile gehört, lehnt sich auch der T7 optisch stark an die aktuelle achte Golf-Baureihe bzw. die Elektromodelle ID.3 und ID.4 an. Mit dem Allzeit-Bestseller Golf teilt sich der Transporter erstmals in der Markenhistorie sogar die gleiche technische Plattform. Wenngleich der jüngste VW-Bus damit genau genommen nicht mehr als Nutzfahrzeug gelten dürfte, muss man in Sachen Alltagsnutzen keine allzu großen Einbußen in Kauf nehmen. Im Gegenteil: Das Ladevolumen beträgt satte 4053 Liter, die Anhängerlast bis zu zwei Tonnen. Noch ungewohnt wirken die neuen Außenmaße. Mit 1,90 Metern ist der T7 um fünf Zentimeter niedriger und um vier Zentimeter breiter als der direkte Vorgänger. Der Radstand wächst um zwölf Zentimeter auf 3,12 Meter. Eine Premiere ist auch das Angebot von zwei verschiedenen Längen: Je nach Wunsch beträgt die Fahrzeuglänge beim T7 folglich 4,98 oder 5,17 Meter.

VW-Bus erstmals als Plug-in-Hybrid erhältlich

Die eigentliche Revolution findet allerdings unter dem Blech statt. Erstmals gibt es den VW-Bus auch als Plug-in-Hybriden. Dieser bietet eine Systemleistung von 218 PS, mit einer 13-kWh-Batterie gibt Volkswagen die rein elektrische Reichweite mit rund 50 Kilometern laut WLTP an. Zusätzlich wird es den T7 auch mit zwei Vierzylinder-Turbobenzinern mit 136 PS und 204 PS geben. Auch ein Diesel mit 150 PS ist geplant, dieser kommt allerdings erst im Laufe des Jahres 2022. Geschaltet wird in jedem Fall mittels Doppelkupplungsgetriebe (DSG). Während die Verbrenner sieben Fahrstufen bieten, sind es beim speziell für den eHybrid entwickelten Getriebe derer sechs.

Modernes Flair im Innenraum

Des einen Freud, des anderen Leid dürften die Auswirkungen der vielen Golf-Gene im Innenraum sein: Touch-Slider ersetzen analoge Regler, dazu sorgen das 10,25 Zoll große Tacho-Display sowie der 10-Zoll große Touch-Bildschirm in der Mitte für modernes Flair. Wichtiger sind die technischen Möglichkeiten des Modularen Querbaukastens: Je nach Ausstattung kann der T7 sogar teilautonom fahren, LED-Scheinwerfer sind Serie, Matrix-LEDs optional verfügbar. Beide Schiebetüren und die Heckklappe können sensorgesteuert per Fußkick geöffnet werden, im Innenraum gibt es statt der gewohnten Sitzbänke nur noch Einzelsitze und eine Mittelkonsole.