Der schwedische Premium-Hersteller Polestar verpasst seiner fünftürigen Fließheck-Limousine Polestar 2 ein umfassendes Update. Der Kern der technischen Überarbeitung betrifft die Energiespeicher. Mit dem Modelljahr 2024 profitiert das Modell von einer verbesserten Zellchemie, die das Aufladen der Akkus massiv beschleunigt. So beträgt die maximale Laderate nun bis zu 205 kW Gleichstrom für die Long-Range-Variante und 135 kW für die Standard-Range-Version. Grundsätzlich wächst die Kapazität des größeren Akkus des Zulieferers CATL auf 82 kWh, wodurch die maximale Reichweite um 105 Kilometer auf nun 592 Kilometer gemäß WLTP steigt. Der kleinere Akku, der ab sofort von LG Chem geliefert wird, verfügt weiterhin über 69 kWh. Dennoch wächst die Reichweite bei der Standard-Single-Motor-Version um 40 Kilometer auf maximal 518 Kilometer laut WLTP. Der absolute Reichweitenkaiser ist die Neuauflage der Long-Range-Single-Motor-Variante, die laut Herstellerangaben bis zu 635 Kilometer ohne Aufladen fahren kann.
Mehr Effizienz und Leistung beim Polestar 2
Auch motorenseitig bringt das Update massive Änderungen mit sich, die gleichermaßen Effizienz und Leistung zugutekommen. Die Modelle mit nur einem Motor werden von einem neu entwickelten Permanentmagnetmotor angetrieben, dessen Leistung von 170 auf 220 kW (300 PS) steigt. Der Sprint von 0 auf 100 km/h ist damit bereits nach 6,2 Sekunden erledigt. Beim Dual-Motor-Modell ist der neue Heckmotor ab sofort die primäre Antriebsquelle und wird an der Vorderachse von einem neuen Asynchronmotor unterstützt. Als Resultat dessen stellt Polestar eine deutlich verbesserte Traktion, einen höheren Gesamtwirkungsgrad und eine höhere Leistung in Aussicht. Letztere beziffern die Schweden mit jetzt 310 kW (410 PS) und einem Drehmoment von 740 Newtonmetern. Zur gesteigerten Effizienz trägt unter anderem bei, dass der Frontmotor komplett abgeschaltet wird, sobald er nicht benötigt wird.
Technisches Update beim Polestar 2 verbessert Klimabilanz
Bei der Volvo-Schwesternmarke mit Sitz in Göteborg sieht man sich seit der Gründung als Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit: Spätestens ab dem Jahr 2030 sollen sämtliche Modelle mit einem CO2-Fußabdruck von null aus den Fabriken in China und den USA rollen. Dass man ein technisches Update eines Fahrzeugs im Wesentlichen dazu nutzt, um die Klimabilanz zu verbessern, sei absolut neu, stellte die Verantwortliche für das Thema Nachhaltigkeit, Lisa Bolin, im Gespräch mit den SN fest. "
Beim Polestar 2 ist die verbesserte Batteriechemie mit Abstand der größte Hebel, um den ökologischen Fußabdruck zu reduzieren", so Bolin. Konkret sollen die Kohlendioxidemissionen beim Polestar 2 mit dem größeren Akku durch das technische Update um 1,1 Tonnen auf 5,9 Tonnen pro Fahrzeug sinken - bisher lag der Wert bei sieben Tonnen. Die Durchführung einer vollständigen Lebenszyklusanalyse ist im Laufe des Jahres 2023 geplant. Zwar ließen sich die Auswirkungen auf das Klima auch dadurch reduzieren, indem man die Leistung der Fahrzeuge reduziere. "Als Performance-Hersteller gehen wir jedoch den Weg, Verbesserungen vor allem durch Innovationen zu erreichen."
Der Polestar 2 des Modelljahrs 2024 kann in Österreich ab sofort online unter polestar.com bestellt werden. Die ersten Auslieferungen werden hierzulande im dritten Quartal 2023 erwartet. Die Preise beginnen bei 48.790 Euro für die Variante Standard Range Single Motor, das Topmodell mit zwei Elektromotoren und maximaler Reichweite kommt auf 63.490 Euro.