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Kalkulierte Coolness - der neue Kia Sportage

Mit dem Kompakt-SUV haben die Südkoreaner Europa im Visier.

Seine fünfte Generation tritt der Kia Sportage in einer eigenen Europa-Version an. Die längere Variante ist nur für die asiatischen Märkte bestimmt.
Seine fünfte Generation tritt der Kia Sportage in einer eigenen Europa-Version an. Die längere Variante ist nur für die asiatischen Märkte bestimmt.

Cool, in europäischem Sinn, war der Kia Sportage in seiner ersten Auflage von 1994 wahrlich nicht. Zu bieder, zu barock, zu bescheiden. Im Laufe seiner bisher vier Generationen wurde er zunehmend markanter. Jetzt, von Grund auf erneuert, ist er beides: cool und markant. Dahinter steckt gezieltes Kalkül. Kia zielt noch dezidierter als bisher auf den Europa-Markt. Weshalb der Sportage im fünften Karriereschritt ein Stil-Statement ist. In einer eigens europäischen Version, nach wie vor frontgetrieben, gegenüber dem Vorgänger kaum gewachsen. Die längere Variante ist für den asiatischen Markt reserviert.

Top-Ausstattung

Wie cool es nicht nur aussieht und wie europäisch es sich anfühlt, demonstrierte das Kompakt-SUV, eher ein Crossover, beim ersten Kennenlernen rund um München. Bei denkbar unfreundlichem Wetter, mit Kälte, dichtem Schneetreiben und böigem Wind. Was der Südkoreaner mit Coolness quittierte. Der Proband war motorisiert mit einem 1,6-Liter-Diesel, mild hybridisiert, mit 136 PS, in Kombination mit siebenstufiger Direktschaltung und Allradantrieb. Erwähnenswert ist die Top-Ausstattungsstufe GT-Line deshalb, weil sie Annehmlichkeiten wie Lenkrad- und Sitzheizung mitbringt, samt völlig zugfrei punktgenau einstellbarer Klimaanlage. Was für heimelige Wohnatmosphäre und in Sekundenschnelle beschlagfreie Scheiben sorgt. Was wiederum in fahrerischer Gelassenheit resultiert. Und Aufmerksamkeitsraum für die Interieur-Gestaltung lässt. Das Cockpit, bestückt mit einem Curved Display - zwei Mal 12,3 Zoll groß -, ist aufgeräumt, übersichtlich und vor allem dann auf Anhieb durchschaubar, wenn man den vollelektrischen Bruder EV6 bereits kennt. Wie dieser verfügt er über ein Eleganzdetail: einen Drehregler fürs Justieren der Fahrstufen.

Fahrmodus

Stichwort Justieren: Den Fahrmodus kann man an die jeweiligen Gegebenheiten anpassen und es besteht ein wirklich spürbarer Unterschied zwischen "Eco", "Normal" und "Sport". Wobei Letzteres angesichts der Dieselleistung vielleicht nicht so sehr nach Sportlichkeit klingt. Mag sein. Seine Power liefert das Aggregat spontan, munter und nahtlos ab, die Direktschaltung agiert prompt und ruckfrei. Als Selbstzünder outet sich der Antrieb kaum, die gute Geräuschdämmung trägt das Ihre zur Wohlfühlatmosphäre bei. Auch die Federung und Dämpfung arbeiten ohne Akustikäußerung, das Fahrwerk ist in jedem Betriebsmodus sehr verdaulich, fast unverbindlich abgestimmt.

Motorisierungen

An Motorisierungen hat Kia weitere Optionen parat. Abgesehen von der reinen Verbrennerversion des Diesels mit 116 PS steht in der Liste ein Benziner, auch ein 1,6-Liter. Der hat ohne E-Unterstützung 150 PS, als Mildhybrid bringt er's auf 150 oder auf 180 PS. Top-Antrieb ist ein Plug-in-Hybrid, mit 265 PS Systemleistung und, mit 13,7-kWh-Akku, einer E-Reichweite von rund 60 Kilometern. Die genauen Spezifikationen stehen noch nicht fest, der Teilzeitelektriker wird nachgereicht. Die Getriebe: manuelle oder automatische Sechs-Gang- und siebenstufige Direktschaltungen. Der Marktstart: Jänner 2022. Der Ab-Preis: 30.590 Euro. Das gefahrene Modell kostet ab 54.990 Euro.