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Neue gehobene Elektromodelle bei Mercedes

Während andere kompakte E-Modelle anteasern, wird bei Mercedes geklotzt. Neben dem E-Klasse-Nachfolger EQE ist die elektrische G-Klasse der Star.

Der EQE ist das nächste Puzzlestück der konsequenten Elektrifizierungsstrategie von Mercedes-Benz.
Der EQE ist das nächste Puzzlestück der konsequenten Elektrifizierungsstrategie von Mercedes-Benz.
Die Studie EQG zeigt die elektrische G-Klasse.
Die Studie EQG zeigt die elektrische G-Klasse.
Das obere Ende: der Maybach EQS.
Das obere Ende: der Maybach EQS.

Das Raunen rund um die beeindruckenden Leistungswerte des neuen Elektroflaggschiffs EQS - im Volksmund auch "elektrische S-Klasse" genannt - war gerade erst verstummt, schon legt man bei Mercedes-Benz ordentlich nach. Mit dem EQE feiert nun das vollelektrische Pendant zur E-Klasse seine Weltpremiere, wenngleich die kleinere Elektrolimousine bei den Außenmaßen am ehesten mit dem CLS vergleichbar ist. Was das Raumgefühl im Innenraum angeht, übertrifft der EQE sein namensgebendes konventionelles Pendant spürbar. Überraschend ist die Tatsache, dass der als ultimatives Oberklasse-Feature positionierte, 1,4 Meter breite MBUX-Hyperscreen auch im EQE bestellbar sein wird. Im Vergleich zum großen Bruder EQS kommt der EQE deutlich sportlicher daher. Kürzerer Radstand, kürzere Überhänge und eine stärkere Taillierung betonen die Dynamik. Motorisch wird der EQE 350 mit einer Leistung von 215 kW bzw. 292 PS den Anfang machen, der Akku bietet einen nutzbaren Energiegehalt von 90 kWh, was für eine WLTP-Reichweite von bis zu 660 Kilometern reichen soll. Die Variante mit einem Elektromotor an der Hinterachse kommt standardmäßig mit Heckantrieb, der später folgende 4MATIC hat einen zweiten E-Motor an der Vorderachse verbaut.

Konzeptfahrzeug EQG als Überraschung

Bis wenige Tage vor der diesjährigen IAA Mobility hatte die Presseabteilung seine Existenz noch kategorisch verneint, auf der Messe war er dann schließlich einer der Stars. Die Rede ist vom Konzeptfahrzeug EQG, der elektrischen Variante der guten alten G-Klasse. Bei der Weltpremiere des aktuellen Modells hatte 2018 in Detroit Arnold Schwarzenegger noch mit seiner von Kreisel in Oberösterreich umgerüsteten Elektro-G-Klasse geprahlt und den damaligen Daimler-Chef Dieter Zetsche mit der Frage nach dem Serienstart einer Stromvariante ziemlich in Verlegenheit gebracht. Rund drei Jahre später gibt es mit dem EQG nun tatsächlich eine konkrete Absichtserklärung.

Hervorragende Geländequalitäten

Optisch erinnert der EQG tatsächlich an das automobile Urgestein mit starkem Österreich-Bezug, unter dem Blech weht naturgemäß ein völlig anderer Wind. So tritt an die Stelle der traditionellen Reserveradabdeckung am Heck eine verschließbare Box mit leuchtenden LEDs, die ausreichend Stauraum für das Ladekabel bietet. Um an die hervorragenden Geländefähigkeiten des fossilen Vorgängers anknüpfen zu können, basiert auch der EQG auf einem robusten Leiterrahmen mit Einzelradaufhängung an der Vorderachse sowie einer Starrachse hinten, welche speziell für die Aufnahme des Elektroantriebs neu konzipiert wurde.

Für alle Unwägbarkeiten gerüstet

Um die 5,6 Kilometer lange Referenzstrecke für den Offroad-Einsatz auf dem Schöckl bei Graz mit bis zu 60 Grad Steigung zu schaffen, hat der EQG vier radnahe und individuell ansteuerbare Elektromotoren verbaut. In Kombination mit dem sogenannten Low-Range-Modus und einem schaltbaren Getriebe soll der Elektrostromer für alle Unwägbarkeiten gerüstet sein.

Maybach EQS - Reisen auf höchstem Niveau

Eine ähnliche Klientel wie der EQG - zumindest, was die finanziellen Möglichkeiten angeht - nimmt auch der zweite Luxusstromer auf dem Mercedes-Benz-Messestand ins Visier. Denn auf Basis des bereits bestellbaren Flaggschiffs EQS wird es analog zur konventionellen S-Klasse auch eine Maybach-Variante geben. Wie bei der elektrischen G-Klasse hält Mercedes auch beim Maybach-Konzeptfahrzeug mit Angaben zu Reichweite, Batteriekapazität und Ladeleistung hinterm Berg. Fest steht, dass der Maybach-EQS luxuriöses Reisen auf höchstem Niveau ermöglichen soll. Passend zu den luxuriösen Einzelplätzen vorn sowie im Fond wird wohl auch die Fähigkeit zum autonomen Fahren nach Level 3 im Maybach Einzug halten. Wenngleich die Chauffeursdichte in diesem Segment wohl aktuell noch dagegenspricht. Doch bevor Maybach und EQG auf den Markt kommen, wird Mercedes noch die beiden SUV-Varianten von EQS und EQE lancieren.