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Oberklasse-Vorzüge auch im City-Format

Renault zeigt mit dem neuen Captur, dass Innovationen nicht über dem B-Segment enden müssen.

Die zweite Generation des Renault Captur zeigt sich spürbar gereift.
Die zweite Generation des Renault Captur zeigt sich spürbar gereift.

Als Renault 2013 mit dem Captur einer der ersten Hersteller im Segment der B-Crossovers war, war die Erfolgschance groß und das Konkurrenzangebot klein. Bis dato hat sich zumindest die Marktsituation gravierend geändert, denn das Segment kleiner Stadtautos mit den Annehmlichkeiten eines SUVs (und ohne zwingend notwendige Allradversion) ist zu einem der am stärksten wachsenden in Europa geworden, und kaum ein Autobauer kann es sich leisten, hier nicht Flagge zu zeigen.

Das tut Renault nun mit der zweiten Generation des Captur. Vom Vorgänger wurden in Österreich in sechs Jahren 19.000 Stück verkauft. "Und trotz des auslaufenden Modellzyklus ist der Captur noch immer unser zweiterfolgreichstes Modell nach dem Clio", bestätigt Österreich-Chef Olivier Wittmann. Der sich auf die Markteinführung des Neuen zu Jahresbeginn 2020 (Start auf der Vienna Auto Show) freut, denn: "Der junge Bursch Captur ist erwachsen geworden und überzeugt mit mehr Technik, mehr Ausstattung." Da hat der Elsässer zweifellos recht, denn im "kleinen" Captur II (der immerhin elf Zentimeter länger und minimal breiter als der Vorgänger wurde) gibt es Features, die man sonst nur in der Oberklasse suchen würde - doch auch damit liegt Renault im Trend der Zeit. Was vom Vorgänger übernommen wurde: die Möglichkeit der Personalisierung mit nun 90 Farbkombinationen außen und 18 im Innenraum (plus acht Varianten der Ambientebeleuchtung). Doch sonst ist der Captur, der im spanischen Valladolid und in Wuhan/China gefertigt wird, völlig neu. Dabei wurde das Design aus nachweislichen Gründen nur sehr speziell (Front, Heck, Lichtsignatur, Aerodynamik) verändert, denn bei Renault weiß man: "Für 42 Prozent der Kunden war bisher das Design der Hauptgrund, sich für den Captur zu entscheiden." Innen wurde alles, vom Cockpit bis zu Armaturen und Sitzen, deutlich aufgewertet, die Haptik machte einen Sprung vorwärts. Soft-Touch-Elemente gefallen ebenso wie das digitale Smart-Cockpit (übernommen vom neuen Clio), die breite Konsole und die ergonomisch gestalteten Sitze. Auf Stauraum wurde im Captur besonders Wert gelegt: 27 Liter nun im Innen-, bis zu 536 im Kofferraum. Der Captur auf der neuen CMF-B-Plattform (wie der Clio) bietet unter der Zusammenfassung "Easy Drive" zahlreiche Helferlein, u. a. mit Notbremsassistenten mit Querverkehrswarnung, Verkehrszeichenerkennung, Spurhalter, adaptivem Tempomaten und Voll-LED-Licht schon ab der Einstiegsversion. Neu sind ein Autobahn-Stau-Assistent (von null bis 160 km/h) und das Halten des Wagens mittig in seiner Fahrspur. Mit "Easy Link" ist jede Konnektivität gegeben. Und wer besonders luxuriös fahren will, kann sich das Bose-Soundsystem mit neun Lautsprechern aussuchen. Mit "Multi Sense" lässt sich auch die Wagenabstimmung personalisieren.

Zum Marktstart gibt es in Österreich fünf Ausstattungen und vier Motoren: Die Turbobenziner leisten 101 (Dreizylinder, 5,3 Liter/121 Gramm CO2), 131 (5,8 Liter/132 Gramm bzw. 129 bei Siebengangautomatik) und 154 PS (jeweils Vierzylinder, 1,3 Liter Hubraum, 5,7 Liter/129 Gramm mit Automatik). Der Turbodiesel kommt mit 116 PS (4,3 bzw. 4,2 Liter, 114 bzw. 111 Gramm). Und in der zweiten Jahreshälfte 2020 wird auch noch eine Plug-in-Hybridversion nachgereicht, der E-Tech ist eine Allianzentwicklung mit Nissan und Mitsubishi. Mit 150 PS Systemleistung und 300 Newtonmetern sind bis zu 65 Kilometer elektrisch in der Stadt (45 bei 135 km/h) möglich (CO2 nach WLTP unter 50 Gramm). Die Ladezeit der 9,8-kWh-Batterie beträgt bei elf Ampere dreieinhalb Stunden. Die Preise beginnen bei 18.340 Euro (Life 100 TCe) bzw. 24.690 (Zen Blue dCi) und enden bei der Initiale-Paris-Linie bei 30.890 Euro.

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