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Proteste verursachten Absatzeinbruch

Neuzulassungen von Autos sanken in Frankreich im Dezember um 15 Prozent.

Die Champs-Élysées im Dezember: Schauplatz der Proteste.
Die Champs-Élysées im Dezember: Schauplatz der Proteste.

Die Proteste der "Gelbwesten" in Frankreich gegen Steuer- und Preiserhöhungen hatten massive Auswirkungen auf die Automobilbranche. So gingen die Neuzulassungen im Dezember um 15 Prozent zurück, die Autohändler meldeten an Samstagen, dem hauptsächlichen Protesttag, einen Verkaufsrückgang von 16 Prozent.

Händler, deren Schauräume in der Nähe von Kreisverkehren, Einkaufszentren oder an den Hauptstraßen angesiedelt sind, waren besonders betroffen, da sich kaum mehr Kunden dorthin "verirrten". Besondere Einbrüche im Absatz verzeichneten Luxus- und Premiummarken: Porsche verzeichnete in Frankreich im Dezember ein Minus von 73 Prozent, Alfa Romeo von 51, Audi von 39, BMW von 31 und Mercedes-Benz von 22 Prozent. Auch bei Nissan (minus 57 Prozent) und Jeep (minus 45) gab es herbe Rückgänge. Die nationalen Neuzulassungen sanken laut französischem Verband der Autoindustrie (CCFA) im Vergleich zu 2017 um 15 Prozent auf 165.390 Einheiten bei gleich vielen Verkaufstagen (20).

Doch es war kein schlechter Monat für alle. Für Marktführer PSA war Citroën durch die Markteinführung des C5 Aircross erfolgreich und legte um 14 Prozent zu, während Peugeot 7,4 Prozent, DS elf und Opel zehn Prozent einbüßten. Konkurrent Renault verzeichnete um 19 Prozent geringere Zulassungen, noch stärker bei der Stammmarke als bei Dacia. Ähnlich unterschiedlich lief es für den VW-Konzern: minus zehn Prozent für die Marke VW, aber plus 19 für Seat und plus 16 für Škoda.

Der französische ist der drittstärkste Automarkt Europas. Über das Gesamtjahr gab es ein Plus von drei Prozent auf 2,17 Mill. Neuzulassungen - auf Verkaufstage umgelegt waren das 2,5 Prozent mehr als 2017. Im August, vor WLTP-Einführung, gab es einen Anstieg von 40 Prozent, im September ein Minus von 13.