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Seat Ibiza und Arona - Außen Evolution, innen Revolution

Wenn es um den Ibiza von Seat geht, ist der Erfolg (fast) garantiert. Der kleine Dauerbrenner wird wie der Arona nun aufgefrischt.

Die neuen Kleinen: Ibiza (l.) und Arona mit den jeweiligen FR-Modellen.
Die neuen Kleinen: Ibiza (l.) und Arona mit den jeweiligen FR-Modellen.

Wenn Sie Ibiza hören, denken Sie vielleicht: "Na, net scho wieder"? Oder "endlich bald Urlaub"? Fast 2600 Autokäufer in Österreich seit Jahresbeginn denken aber wohl "mein Neuer". (Was die ersten beiden Gedanken aber nicht ausschließt.)

Wir beschäftigen uns hier ganz unpolitisch mit einem Erfolg. Denn seit 1984 verkauft Seat seinen Kleinwagen Ibiza (bei der spanischen Volkswagen-Tochter haben Modellnamen nach einheimischen Städten oder Regionen Tradition), sechs Millionen Einheiten wurden in fünf Generationen abgesetzt. Die jüngste wurde 2017 (genau, als das politische Ibiza passierte) vorgestellt, die nun ab September mit einer deutlichen Auffrischung zu den heimischen Partnern kommt - zeitgleich mit dem ebenfalls 2017 neu eingeführten kleinen Stadt-SUV Arona.

Beide haben am Aufschwung von Seat in den vergangenen Jahren ihren Anteil. Der Ibiza aus Tradition, der Arona dank der punktgenauen Einführung gemäß dem "Zeitgeist". Mit 58.700 im Stammwerk Martorell bei Barcelona gebauten Ibiza und 54.000 Arona seit Jahresbeginn machen die beiden Kleinen rund 112.000 Einheiten der 280.700 heuer gefertigten Seat (inklusive der Submarke Cupra) aus.

Nach vier Jahren wurde es also Zeit zum Facelift. Doch so wollen das die Seat-Manager nicht bezeichnen. "Außen Evolution, innen Revolution", erklärt Pressesprecher Fernando Salvador und verweist auch auf die Hauptaufgabe der beiden Modelle: weiterhin dazu beitragen, dass Seat unter den Kunden 56 Prozent Eroberungsrate aufweist und im Schnitt um zehn Jahre jüngere Käufer als die Schwestermarken im Konzern anspricht. Was mit einem Fokus auf ausgeprägtes Design weiter gelingen soll.

Das ist seit dem 'Facelift' neu

Der aufgefrischte Ibiza bietet nun serienmäßig Eco-LED-Scheinwerfer und im Design überarbeitete Leichtmetallräder. Doch deutlicher kommt die Modernisierung innen zum Vorschein: Neue, digitale Armaturen, neu gestyltes Dashboard mit zentralem Infotainment-Display (8,25 Zoll Serie, 9,2 optional) und ein neues multifunktionales Lenkrad in Nappa. Konnektivität ist über Apple Car Play oder Android Auto gegeben. Und die Sprachsteuerung beginnt man spanisch mit "Hola, hola" (danach geht's in Deutsch weiter, keine Sorge!). Die Assistenzsysteme werden um den Travel Assist erweitert, der mit Spurhalter, adaptivem Tempomaten, Spurwechsel- und Fernlichtassistenten und der Verkehrszeichenerkennung ein umfangreiches Sicherheitspaket bildet.

Aus Kostengründen wurde sowohl beim Ibiza als auch beim Arona auf ein Mildhybrid-Angebot verzichtet (für die Plattform nicht verfügbar), genauso wie auf Dieselantrieb. Etwas überraschend hält Seat dafür an der Erdgasvariante (90 PS, 15 Prozent weniger CO2 als die Benziner) fest, für die die Verkaufserwartung auch in Österreich mit einem Prozent Anteil sehr bescheiden ist. Die Benziner leisten 80 bis 150 PS (116 bis 138 Gramm CO2) aus 1,0 oder 1,5 Litern, mit Fünf- oder Sechsgangschaltung oder Siebengang-DSG. Inklusive der Austria-Versionen gibt es sechs Ausstattungen, die Preise reichen von 12.990 bis 24.590 Euro. Alle Motorisierungen sind bereits bestellbar.

Beim Arona wurde im Design noch mehr Wert auf robustes Auftreten gelegt, wie vor allem die Frontpartie zeigt. Im Cockpit und bei Assistenten sowie Konnektivität folgen die Neuerungen dem Ibiza, ebenso das Angebot an Ausstattungen. Bei der Motorisierung fehlt der 80-PS-Einstiegsbenziner, die Palette reicht von 95 bis 150 PS (119 bis 140 Gramm CO2). Die Preise bewegen sich zwischen 16.990 und 28.990 Euro. Mit 7,5 Prozent Marktanteil im ersten Halbjahr für Seat und 0,6 für Cupra sind die Spanier bei uns weiter im Erfolgslauf. "Hatchback-Modelle haben bei uns 30 Prozent Marktanteil, SUVs 44. Das Kleinwagensegment stellt ein Drittel des Pkw-Markts. Ibiza und Arona machten 42 Prozent unserer Neuzulassungen oder 4600 Einheiten in den ersten sechs Monaten aus", bestätigt Österreich-Geschäftsführer Wolfgang Wurm. Er kann also mit seinem "Fall Ibiza" sehr zufrieden sein.