Seit dem Frühjahr dieses Jahres verkauft Audi sein erstes Elektroauto, den e-tron. Gut ein Jahr später werden die Ingolstädter auch eine Sportback-Variante des großen Elektro-SUV anbieten. Seine Weltpremiere feierte der Audi e-tron Sportback vor wenigen Tagen auf der Los Angeles Autoshow.
Das zweite rein elektrische Fahrzeug von Audi ist wie sein Bruder auf den ersten Blick als Stromer erkennbar. Der geschlossene Singleframe mit den vertikalen Streben macht das knapp fünf Meter lange SUV-Coupé auf den ersten Blick als e-tron-Familienmitglied erkennbar. Während der e-tron Sportback damit doch deutlich kleiner ist als der bis dato größte Audi, der Q8, erinnert die Seitenansicht in guter, alter Sportback-Tradition an den eleganten A7. Wenngleich die elegante Coupé-Dachlinie bekanntlich zulasten des verfügbaren Stauraums geht, beträgt das Ladevolumen beim e-tron Sportback immerhin 615 Liter - vorausgesetzt, man zählt das 60 Liter fassende Staufach unter der Frontklappe dazu. Klappt man die hinteren Sitze um, so offenbart die elektrisch öffnende Heckklappe bis zu 1655 Liter.
Den Antrieb übernimmt die Sportback-Version vom normalen e-tron. Bei der Version 55 quattro übernimmt je ein Asynchron-Elektromotor pro Achse den Antrieb. In Summe stehen 265 kW (360 PS) und ein Drehmoment von 561 Newtonmetern zur Verfügung - genug, um die satten 2,5 Tonnen Leergewicht in 5,7 Sekunden von 0 auf 100 km/h zu beschleunigen. Neben dem bauartbedingt niedrigen Schwerpunkt, der nahezu idealen Achslastverteilung von 50 zu 50 sowie der (beim S-line-Modell serienmäßigen) Sport-Luftfederung und 20-Zoll-Rädern schafft der e-tron Sportback den Spagat zwischen Komfort und Dynamik. Die Reichweite des e-tron Sportback 55 quattro liegt bei maximal 446 Kilometern laut WLTP.
Zum Marktstart im kommenden Frühling wird Audi sein elektrisches SUV-Coupé auch mit einer zweiten Motorisierung anbieten: So wird der e-tron Sportback 50 quattro 230 kW (312 PS) sowie ein Drehmoment von 540 Newtonmetern leisten. Die etwas kleinere Batterie (man verzichtet einfacherweise auf die zweite, obere Modulschicht) wiegt etwa 120 Kilogramm weniger und speichert maximal 71 kWh Energie. Voll geladen legt der e-tron Sportback 50 maximal 347 Kilometer zurück und beschleunigt in 6,8 Sekunden von 0 auf 100.
Beim Laden ergeben sich kaum Unterschiede zwischen den beiden Versionen: An Schnellladestationen mit Gleichstrom (DC) lädt die stärkere Motorisierung mit bis zu 150 kW und ist in knapp einer Stunde zu 80 Prozent geladen. Die kleinere Variante lädt mit bis zu 120 kW und erreicht im selben Zeitraum ebenfalls 80 Prozent der maximalen Ladekapazität. Beim Wechselstrom-Laden schafft das serienmäßige Ladekabel bis zu 11 kW, das ab Sommer 2020 optional verfügbare Ladegerät im Auto wird die Ladeleistung auf maximal 22 kW steigern.
Beide Varianten des Audi e-tron laufen im Werk in Brüssel vom Band, als Marktstart ist das Frühjahr 2020 avisiert. Die Österreich-Preise sollen bald folgen. Fest steht bereits, dass Audi den e-tron Sportback zum Marktstart als limitiertes Editionsmodell "edition one" unter anderem mit 21-Zoll-Rädern, Panorama-Glasdach und orangen Bremssätteln anbieten wird.