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Tank-Tipps für die Zeit der Hitze

Im Sommer sollten Autos nicht ganz vollgetankt werden. Bei hohen Temperaturen dehnt sich der Kraftstoff aus.

Bei Hitze ist nicht komplett volltanken anzuraten.
Bei Hitze ist nicht komplett volltanken anzuraten.

Klimaanlage hin oder her - bei Temperaturen von 30 Grad und mehr werden Autofahrten zur Tortur. Kein Wunder: Nicht nur die Häuserschluchten der Städte und der Asphalt der Straße heizen sich unbarmherzig auf, auch die Autos selbst verwandeln sich durch die stundenlange Sonneneinstrahlung regelrecht in Backöfen. 70 Grad Celsius und mehr im Innenraum sind dabei keine Seltenheit.

Dass man kleine Kinder und Tiere im Sommer keinesfalls im Auto zurücklassen darf, kann an dieser Stelle nicht oft genug erwähnt werden. Doch abseits der unmittelbaren gesundheitlichen Risiken für die Insassen gibt es noch weitere potenzielle Gefahren, die durch die große Hitze entstehen: Im Hochsommer sollte das Auto keinesfalls bis zum Rand vollgetankt werden.

"Der Kraftstoff dehnt sich bei Hitze aus. Deshalb sollte das automatische Abschalten der Zapfsäule an der Tankstelle unbedingt beachtet werden", so Josef Nußbaumer, Obmann des Salzburger Landesgremiums Fahrzeughandel. Der Hintergrund: Bei einem in der prallen Sonne geparkten Auto werden aus beispielsweise 50 Litern kühlem Benzin schnell 51 Liter warmer Kraftstoff. Ist dann der Tank bis zum Rand gefüllt, steigt durch ein mögliches Überlaufen das Brandrisiko enorm. Das kleinere Übel sind die dabei entstehenden Lackschäden, die durch die starke Sonneneinstrahlung zusätzlich intensiviert werden. Generell gibt es bei großer Hitze einige Aspekte zu beachten. So verliert auch die Autobatterie durch die erhöhte Betriebstemperatur des Autos oft an Flüssigkeit und kann ausfallen. Vor allem bei älteren Batterien ist es deshalb ratsam, bei hohen Temperaturen nicht mehrere "Stromfresser" wie beispielsweise Licht, Radio und Klimaanlage gleichzeitig einzuschalten. Um Reifenschäden zu vermeiden, sollte der Luftdruck in Hitzeperioden regelmäßig überprüft werden. Auch das Kühlsystem kann im Sommer versagen, weil Wasserschläuche und Kühler leichter undicht werden. "Wer auf Nummer sicher gehen und Pannen vorbeugen möchte, sollte vor längeren Autofahrten wie beispielsweise in den Urlaub am besten Batterie, Kühlsystem und Reifen in der Kfz-Fachwerkstätte des Vertrauens überprüfen lassen", rät Herbert Neuhauser, Innungsmeister der Salzburger Kfz-Techniker.

Auch die Elektronik eines Autos ist bei hohen Temperaturen anfälliger. Zwar sind elektrische Kfz-Bauelemente grundsätzlich für einen Bereich zwischen minus 40 und plus 85 Grad ausgelegt, aber beim Parken in der Sonne steigt die Temperatur unter der Motorhaube nicht selten auf
100 Grad. Und ist die Elektronik überhitzt, geht oftmals gar nichts mehr. Vorsicht: Im Gegensatz zum kochenden Kühler, wie es früher oft der Fall war, hilft hier Warten nicht weiter, sondern kann sogar gefährlich werden. Leuchten die Kontrollleuchten von ESP oder Airbag auf, unbedingt eine Werkstätte aufsuchen.