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Wallboxen mit Lastmanagement im ÖAMTC-Test

Mit dieser Hardware ist die Überlastung des Stromnetzes kein Problem.

Der ÖAMTC testete Wallboxen der Marken ABL, KEBA, Webasto und TMH.
Der ÖAMTC testete Wallboxen der Marken ABL, KEBA, Webasto und TMH.

Wie soll sich das ausgehen, wenn alle Elektroautos gleichzeitig aufgeladen werden? Diese Frage begegnet einem umso häufiger, je mehr Elektroautos auf unseren Straßen unterwegs sind. Davon abgesehen, dass der Austausch des kompletten Fahrzeugbestands Österreichs von aktuell fünf Millionen Autos selbst im günstigsten Fall mindestens 15 Jahre dauern würde, ist smartes Lastmanagement die wichtigste Lösung für das Problem. Darunter versteht man die intelligente Auf- und Verteilung der vorhandenen Energie auf mehrere Fahrzeuge. Anders formuliert: Wenn der Strom knapp wird, wird die Ladeleistung der einzelnen Ladesäulen ganz einfach reduziert - und im Extremfall sogar ganz ausgesetzt. So lang, bis wieder genügend Leistung verfügbar ist. Damit kann eine Überlastung des Stromnetzes verhindert werden.

Wie schneiden die vier ausgewählten Wallboxen im Test ab?

Vier Wallboxen mit dieser Art von Lastmanagmentsystem hat der ÖAMTC nun getestet. Und alle vier - von den Herstellern ABL, KEBA, Webasto und TMH - teilen die verfügbare Leistung zuverlässig auf mehrere Autos auf. Im Zuge des Tests sollte die Auswahl der Wallboxen verschiedene Einsatzmöglichkeiten und Anforderungsprofile abbilden: von einer geringen bis großen Anzahl an Ladepunkten, von einfachen Systemen mit wenig Funktionsumfang bis hin zur professionellen Lösung mit zahlreichen Funktionen und Abrechnungsmöglichkeiten. "Es wurden Montage, Konfiguration und Inbetriebnahme sowie der statische und dynamische Betrieb in verschiedenen Lastszenarien untersucht und die Funktion beurteilt", fasst Markus Kaiser vom ÖAMTC zusammen. Eine besondere Herausforderung für Lastmanagementsysteme stellen unsymmetrische Belastungen - sogenannte Schieflasten - dar: Elektroautos, die nur eine oder zwei Stromphasen zum Laden nutzen, erzeugen im dreiphasigen Stromnetz eine unsymmetrische Belastung. Deren Differenz darf laut Vorschrift insgesamt nicht größer als 3,7 kW (16 Ampere) zwischen den einzelnen Stromphasen sein. Die vier getesteten Wallboxen zeigen, wie vielfältig der Markt in diesem Bereich ist: Die Boxen von ABL, KEBA und Webasto arbeiten ausschließlich mit Systemen gleichen Typs zusammen, bei TMH können Wallboxen unterschiedlicher Hersteller ins Lastmanagementsystem eingebunden werden.