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Werden öffentliche Verkehrsmittel am Land genutzt?

Sind öffentliche Verkehrsmittel am Land eine Alternative zum Auto?

 Auf dem Land ist man überwiegend auf das eigene Auto angewiesen.
Auf dem Land ist man überwiegend auf das eigene Auto angewiesen.

Zu Fuß zum Arzt, mit dem Rad zum nächsten Supermarkt, mit den Öffis in die Arbeit - in der Stadt findet man wichtige Ziele meist in unmittelbarer Nähe vor. Am Land muss man hingegen meist viel größere Distanzen in Kauf nehmen. Am weitesten vom Wohnort entfernt ist dabei der Arbeitsplatz bzw. die Ausbildungsstätte mit durchschnittlich 19,5 Kilometern. Zum Hausarzt beträgt die Distanz im Schnitt 6,1 Kilometer, zur nächsten Einkaufsmöglichkeit immerhin noch 4,6 Kilometer. Diese und weitere Informationen bringt eine Erhebung des ÖAMTC unter insgesamt 300 Bewohnern ländlicher Regionen im Lungau, Pinzgau und Flachgau zutage. Von den rund 552.000 Menschen im Bundesland Salzburg lebt mit 237.000 die Mehrheit am Land.

Welche Rolle spielen öffentliche Verkehrsmittel am Land?

"In allen drei Salzburger Regionen geht klar hervor, dass das Auto in puncto Verkehrsmittel die klare Nummer eins ist", erläutert Erich Lobensommer, Direktor des ÖAMTC Salzburg. Mit 48 Prozent der am Land lebenden Salzburger nutzt fast die Hälfte der Befragten täglich das Auto. Zu Fuß bewältigen immerhin 30 Prozent ihre täglichen Wege, mit dem Rad (inkl. E-Bike) sind sieben Prozent unterwegs. "Der öffentliche Verkehr spielt mit zwei Prozent bei Bahn und drei Prozent bei Bus in der täglichen Mobilität am Land nur eine untergeordnete Rolle", hält Lobensommer fest. Insgesamt schlossen sich 84 Prozent entweder voll und ganz oder zumindest weitgehend der Ansicht "am Land ist man auf das Auto angewiesen, um mobil zu sein" an. Angesichts der Befragungsergebnisse und vor dem Hintergrund der aktuellen Regierungspläne fordert der ÖAMTC Salzburg eine Mobilitätspolitik mit Hausverstand. Reine Kostenerhöhungen fürs Autofahren würden vor allem jene treffen, die keine Ausweichmöglichkeit hätten. "Zuerst müssen auch am Land Alternativen und Angebote zum Umsteigen geschaffen werden. Zusätzliche Belastungen, etwa durch höhere Spritpreise, Steuern oder das Verbot bestimmter Antriebsarten, sind der falsche Weg. Dies würde das Leben überproportional verteuern und die Landflucht beschleunigen", so der ÖAMTC-Chef.