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Winterreifen montieren! Die Pflicht ruft

Im Winter kommt es nicht nur auf die vorgeschriebenen Winterreifen an. Bei Schnee und Nebel gelten im Straßenverkehr speziellen Regeln.

Solche Verhältnisse werden auch im kommenden Winter wieder den Alltag auf den Straßen vermiesen.
Solche Verhältnisse werden auch im kommenden Winter wieder den Alltag auf den Straßen vermiesen.

So sicher, wie der erste Schnee fällt, wird es in Kürze solche und ähnliche Verkehrsmeldungen geben: "Wegen einer Reihe hängen gebliebener Fahrzeuge ist die Wiener Außenringautobahn derzeit für den ganzen Verkehr gesperrt." Der Winter kann schnell hereinbrechen und dann wird es schwierig mit Terminen bei den Reifenfachbetrieben. Außerdem gilt in Österreich generell ab 1. November die Winterreifenpflicht. "Wenn die Temperaturen unter sieben Grad fallen, sollten die Reifen gewechselt sein", sagt Josef Nußbaumer, Obmann des Salzburger Landesgremiums Fahrzeughandel.

Bei Winterreifen sollte auf Qualität gesetzt werden

Michael Peschek, Reifenexperte des Landesgremiums, informiert: "Durch die spezielle Gummimischung haften Winterreifen in der kalten Jahreszeit selbst auf trockener Fahrbahn deutlich besser als Sommerreifen. Bei Nässe oder tief winterlichen Verhältnissen wird dieser Unterschied noch größer." Vom Kauf gebrauchter Reifen, beziehungsweise von Reifenbestellungen im Internet rät der Fachmann ab: "Die Reifen sind die einzigen Verbindungspunkte zur Straße. Hier sollte man nicht sparen. Und man sollte sich von einem Experten beraten lassen. Bei im Internet gekauften Reifen weiß man nie, wo und wie lange sie bereits gelagert wurden, darunter kann die Qualität leiden." Vorsicht ist auch beim Kauf gebrauchter Reifen geboten, da Beschädigungen auf den ersten Blick oft nicht sichtbar sind.

Achtung Nebel!

Aber es sind nicht nur die Reifen, die in den Wintermonaten eine besondere Rolle spielen. Für Verkehrsteilnehmer kann die durch Nebel verursachte schlechte Sicht zur Lebensgefahr werden. Im Jahr 2017 ereigneten sich österreichweit 212 Unfälle bei Nebel. Dabei wurden 291 Personen verletzt, fünf Personen kamen ums Leben. Die meisten Nebelunfälle geschahen im Vorjahr in Niederösterreich (73), gefolgt von Oberösterreich (43), der Steiermark (37), Kärnten (16), Tirol (13), Vorarlberg (9), Salzburg (8), Wien (7) und dem Burgenland (6). Das Freiland ist bei Nebel besonders gefährliches Terrain: Rund 70 Prozent der Nebelunfälle 2017 ereigneten sich auf Landstraßen im Freiland (Quelle Statistik Austria, Auswertung ÖAMTC). Sehr groß ist die Unfallgefahr durch Nebel im Herbst - ab Oktober steigt die Zahl der Nebelunfälle signifikant, wie ein Blick auf die Statistik der vergangenen fünf Jahre verdeutlicht. So ereigneten sich in den Monaten Oktober bis Jänner rund 83 Prozent aller Nebelunfälle im Jahresverlauf. Im Nebel resultiert das hohe Unfallrisiko auch aus dem sogenannten Lemming-Verhalten: Lenker und Lenkerinnen hängen sich häufig instinktiv an das Licht des Vorderwagens an. "Dadurch wird der Abstand oft zu gering und es kann vorkommen, dass die Fahrgeschwindigkeit nicht mehr der Sichtweite entspricht", führt Roland Frisch, Experte der ÖAMTC Fahrtechnik, aus. Besonders in der Früh und am Abend sollten Verkehrsteilnehmer mit Nebel rechnen und entsprechend vorsichtig fahren. Nebel taucht nicht selten unverhofft auf.

Tipps um sicher durch den Nebel zu kommen

1. Tipp: Abstand halten
Mit größerem Abstand als bei Sommerverhältnissen fahren. Es sollte mindestens ein Zwei-Sekunden-Abstand zum vorderen Fahrzeug eingehalten werden.

2. Tipp: Geschwindigkeit reduzieren
"Man muss die Geschwindigkeit bereits vor einer Nebelbank den Sichtverhältnissen anpassen. Also runter vom Gas", lautet der Rat.

3. Tipp: Sichtbar machen
Die beste Kombination bei Nebel sind Abblendlicht und Nebelscheinwerfer. "Der Letzte in der Kolonne sollte die Nebelschlussleuchten einschalten. Auf keinen Fall darf man Fernlicht verwenden, dies sorgt für Selbstblendung und eine noch schlechtere Sicht", sagt Frisch.

4. Tipp: Achtung Glätte
Gerade bei niedrigeren Temperaturen und im Winter kann es aufgrund des gefrierenden Nebels rasch zu Straßenglätte kommen. Hier gilt es, wegen der erhöhten Rutsch- und Schleudergefahr mit besonderer Vorsicht und angepasster Geschwindigkeit zu fahren.

5. Tipp: Fußgänger/Radfahrer
Wer zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs ist, sollte sich bei Nebel nie mittig oder nahe der Randlinie einer Fahrbahn bewegen. Lenker orientieren sich erfahrungsgemäß bei schlechter Sicht an Bodenmarkierungen.

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