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Wo ein Tarraco, da ein Weg

Seats großes SUV ist kein Geländeauto. Und überzeugt dennoch als solches. Unter fachkundiger Anleitung ließ sich in der marokkanischen Sahara das Potenzial ausloten.

Die einzige Frage nach dem Dünenritt: Wer wäscht den Tarraco jetzt?
Die einzige Frage nach dem Dünenritt: Wer wäscht den Tarraco jetzt?
Rennprofi Gené gibt Anweisungen.
Rennprofi Gené gibt Anweisungen.
Über Stock und Stein – geht auch.
Über Stock und Stein – geht auch.

Dune bashing hat seinen Reiz. Dutzende Meter hohe Dünen mit einem Auto zu bezwingen, rauf und runter zu kommen, ohne sich in den tiefen Sand einzugraben und stecken zu bleiben, das ist das oftmals bewiesene Potenzial von Geländeautos meist britischer, amerikanischer oder japanischer Provenienz. Und die Herausforderung für Fahrer.

Dass ein Alltags-SUV solche Leistungen erbringen kann, ist ungewöhnlich. "Denn wir bauten ja primär ein Familienauto für die Straße und keineswegs einen Offroader", erklärt Stefan Ilijevic aus der technischen Entwicklung von Seat. Denn am nächsten Tag wollten uns die Spanier im Osten Marokkos, südlich des Hohen Atlas und ganz nah an der algerischen Grenze, ein wenig in die Wüste schicken. Mit dem Höhepunkt des Dünenritts
inklusive. "Das sind ganz normale
Serienproduktionsautos", erklärt der Techniker noch zu den auf uns wartenden Seat Tarraco. Meist 190 PS, TSI oder TDI. Natürlich "4drive", wie Allrad bei Seat heißt. "Mit der fünften Generation des hauseigenen Allradsystems", ergänzt Ilijevic noch. Zur Beruhigung?

Dann kommt der Fachmann ins Spiel. Jordi Gené ist ein "alter" Bekannter. Der Instruktor von Seat war erfolgreicher Formel-3000-Pilot, war in der Formel 1 Testfahrer bei Benetton 1994 - als ein gewisser Michael Schumacher seinen ersten WM-Titel einfuhr. Und nachher Seat-Hauspilot in der Tourenwagen-WM und zuletzt in der TCR-Serie. Genés Ratschläge klingen simpel: "In den Dünnen konstante Geschwindigkeit zwischen 20 und 30 km/h halten, ESP aus, zweiter Gang manuell, Sportmodus, immer rechtzeitig auf dem Gas stehen." Und etwas Luft auslassen aus den Reifen, rund 0,8 bar.

Was sich dann auch als erfolgreich bei nicht so dünenerfahrenen Piloten erweist. Fast unglaublich, was das Familien-SUV (wahlweise Fünf- oder Siebensitzer und dementsprechend großer bis riesiger Laderaum) bewältigt. Gené brauchte nicht mehr eingreifen. Die Amateure bezwangen die Dünen. Und nach der ersten "Proberunde" machten die nächsten richtig Spaß.

Jetzt wissen wir also mehr über die Fähigkeiten des Tarraco. Der Familie muss man es ja nicht sagen.