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Modell- und Reichweiten-Pfelge beim neuen BMW i3

Das Elektroauto von BMW sorgt nicht nur für nennenswerte Stückzahlen, sondern auch für eine erhebliche Steigerung der Reichweite.

Fast schon ein Klassiker: der Elektropionier i3 von BMW.
Fast schon ein Klassiker: der Elektropionier i3 von BMW.

Angesichts der immer noch futuristisch anmutenden Fahrgastzelle aus kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff (CFK) ist es kaum zu glauben, dass der BMW i3 bereits seit 2013 auf unseren Straßen unterwegs ist. Doch während andere Hersteller noch halbherzig konventionelle Verbrenner-Modelle auf E-Antrieb umbauten oder gar die Zukunftstauglichkeit der Elektromobilität als solche abstritten, sorgte BMW mit dem unkonventionellen Kompakt-Stromer längst für nennenswerte Stückzahlen. Nach dem gründlichen Facelift Ende 2017 hat BMW den i3 im vergangenen Herbst erneut einer Modellpflege unterzogen.

Steigerung der Reichweit

Kernstück dabei war die Steigerung der Reichweite um - laut BMW - beachtliche 30 Prozent. Je nachdem, ob man den früher üblichen NEFZ-Prüfzyklus oder den alltagstauglicheren und deshalb realistischeren WLTP-Standard zugrunde legt, kommt der kleine E-Bayer damit bis zu 360 bzw. 300 Kilometer weit. Zum Vergleich: Beim allerersten BMW i3 waren es gerade einmal 190.
Das Selbstvertrauen in München war ob dieser Reichweiten-Steigerung dermaßen groß, dass im Zuge der jüngsten Modellpflege auch die Version mit Range Extender aus dem Programm genommen wurde. Es gibt den i3 demnach nur noch als rein elektrischen Stromer mit wahlweise 170 oder 184 PS (als i3S). Im Alltagsbetrieb kommt es naturgemäß weniger auf die Sprintfähigkeiten als vielmehr auf die Reichweite an. Die pendelte sich im Test auf rund 260 Kilometer ein. Zumindest im Pendelverkehr ist das Thema Reichweitenangst damit endgültig vom Tisch. Denn einmal ehrlich: Mehr als die rund 30 Kilometer, die jeder Österreicher im Durchschnitt täglich unterwegs ist, braucht man auf dem Weg zur und von der Arbeitsstelle tatsächlich selten.

"Eco Pro"- Modus

Erstaunlich ist, wie schnell sich der persönliche Fahrstil an die Eigenheiten des BMW i3 anpasst: Dreht man nämlich den "Fahrerlebnisschalter" auf "Eco Pro", verzögert der E-Bayer beim Lupfen des Gaspedals so stark, dass man das Bremspedal mit etwas Übung so gut wie gar nicht mehr benötigt. Vor allem im Stadtverkehr entwickelt sich daraus eine Art sportlicher Ehrgeiz: Wann gehe ich vom Gas, damit ich, ohne aktiv zu bremsen, exakt vor der nächsten Ampel zum Stehen komme. Belohnt wird diese Übung mit gut sieben bis acht Kilometern mehr an Reichweite, beim "Eco Pro Plus"-Modus kommen sogar noch einmal über zehn Kilometer dazu.

Im Test: BMW i3 (120 Ah)

Test BMW i3 (120 Ah)
Motor/Fahrwerk Elektromotor mit integrierter Leistungselektronik, Ladegerät und Generatorfunktion, 125 kW/170 PS, 250 Nm, Lithium-Ionen-Akku mit 94 Ah, Energiegehalt 33,2 kWh, Heckantrieb.
Ausstattungshighlights Interieurdesign Suite (Leder/Edelholz Eiche), Sport-, Business- (u. a. Navigationssystem) und Komfortpakete (u. a. Multifunktionslenkrad, Klimaanlage, Tempomat mit Bremsfunktion, Regensensor mit autom. Fahrlichtsteuerung ), elektr. Glasdach, Rückfahrkamera, Park Distance Control, Stauassistent, 19-Zoll-Leichtmetallräder.
Maße/Gewichte L/B/H 4011/1775/1598 mm, Radstand 2570 mm, Laderaum 260-1100 l, Leergewicht/Zuladung 1320/425 kg.
Fahren/Verbrauch Spitze 150 km/h, von 0 auf 100 km/h in 7,3 Sek., Reichweite (Fahrmodus Comfort): 359 km (NEFZ) bzw. 300 km (WLTP), Stromverbrauch kombiniert 13,1 kWh/100 km.
Preis Listenpreis 40.300 Euro, Testwagen mit Extras 55.504 Euro.