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Geweckte Abenteuerlust: Reiseenduro KTM 890 Adventure R

Die KTM 890 Adventure R besticht durch hohe Offroad-Tauglichkeit.

KTM 890 Adventure R in den Karnischen Alpen.
KTM 890 Adventure R in den Karnischen Alpen.

Nach der Einführung des ersten großen Zweizylinder-Adventure-Bikes im Jahr 2013 brachte KTM sechs Jahre später ein Mittelklassemodell der Travel-Baureihe auf den Markt. Die mit dem kompakten LC8c-Motor ausgestattete Reiseenduro wurde jetzt in Form der neuen 890 Adventure R weiterentwickelt. Größte Neuerung ist der überarbeitete Zweizylinder, der jetzt über 90 ccm mehr Hubraum verfügt. Damit konnte die Leistung um zehn PS und das Drehmoment um zwölf Nm gegenüber dem Vorgängermodell gesteigert werden. Eine zwanzigprozentige Erhöhung der rotierenden Massen an der Kurbelwelle verbessert den Durchzug vor allem im unteren Drehzahlbereich. Ab 3000 Touren geht es leistungsmäßig richtig zur Sache. Kraftvoll lassen sich die einzelnen Gänge hochdrehen und mithilfe des sehr gut funktionierenden Schaltassistenten ganz ohne Kupplungsbetätigung seidenweich durchschalten.

Kombination aus beiden Welten: Straße und Offroad

Die Sitzhaltung ist entspannt aufrecht und kann durch die individuell einstellbare Lenkerposition feinjustiert werden. Das sportlich straffe Fahrwerk erlaubt auf der Straße eine ambitionierte Gangart, wie man sie von einem herkömmlichen Straßenmotorrad gewohnt ist. Offroad kommt das Fahrwerk mit seinen 240 Millimetern Federweg vorn und hinten auch auf Strecken mit gröberen Querrinnen und Steinen nicht in Verlegenheit. Es wird alles weggebügelt und so kann die Spur unbeeindruckt gehalten werden. Ein Lenkungsdämpfer steht dabei unterstützend zur Seite. Das Profil der montierten Enduroreifen gewährleistet optimalen Vortrieb auf losem Untergrund und bietet auch auf der Straße sehr guten Grip. Wer eine Kombination aus beiden Welten liebt, ist mit diesem Motorrad bestens bedient. Der hohen Offroad-Tauglichkeit geschuldet, muss man beim Thema Reisekomfort aufgrund des kleinen Windschilds und der straffen Sitzbank leichte Abstriche machen. Dafür ist ein Tempomat mit an Bord, der sich nicht nur auf der Autobahn als sehr angenehmes Feature erwies. Der 20-Liter-Tank ermöglichte bei einem Testverbrauch von unter fünf Litern eine sehr praxistaugliche Reichweite. Optisch sind die Ausbuchtungen im unteren Bereich zwar etwas gewöhnungsbedürftig, sie verbessern jedoch das Handling aufgrund des tiefer liegenden Schwerpunkts. Die Bremsanlage mit Kurven-ABS packt kräftig zu und ist sehr gut zu dosieren. Auch bei längeren steilen Bergabfahrten zeigte diese keinerlei Schwächen. Zum Elektronikpaket zählen weiters die schräglagenabhängige Traktionskontrolle und Motorschleppmomentregelung. Die Assistenzsysteme können über die linke Lenkerarmatur am gut ablesbaren 5-Zoll-TFT-Display an den jeweiligen Einsatzzweck angepasst oder deaktiviert werden.

Im Test: KTM 890 Adventure R

Reiseenduro mit Zweizylinder-Reihenmotor, 889 ccm, 77 kW/105 PS bei 8000 U/min, 100 Nm bei 6500 U/min, 6-Gang-Getriebe, Verbrauch/100 km nach WMTC: 4,5 l, CO2: 105 g/km, im Test: 4,9 l, Preis ab: 15.899 Euro, Testfahrzeug: 16.734 Euro.

Was gefällt:
Vielfältige Einsatzmöglichkeiten auf der Straße und im Gelände.

Was weniger gefällt:
Der sportliche Charakter schränkt den Reisekomfort etwas ein.

Was überrascht:
Wie gut Straßen- und Offroad-Performance in einem Motorrad vereint sein können.

Perfekt für:
All jene, die mit ihrem Reisemotorrad auch Offroad gut gerüstet sein möchten.