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Die fünf größten Mythen um Elektroautos

2020 markiert für die Erfinder von Käfer und Golf einen Neubeginn. Ein Jahr vor Start des elektrischen ID.3 räumt VW mit einigen Elektro-Mythen auf.

Bereits 30.000 Mal vorbestellt: Der vollelektrische ID.3 von VW. Auf der Straße ab Mitte 2020.
Bereits 30.000 Mal vorbestellt: Der vollelektrische ID.3 von VW. Auf der Straße ab Mitte 2020.

Der Weg zur Elektromobilität ist gepflastert von Halbwahrheiten. Das weiß man auch bei Volkswagen. Im Vorfeld der großen Elektrooffensive mit 20 rein elektrischen Modellen bis 2025 geht VW deshalb nun in die Offensive. Und räumt mit den häufigsten Vorurteilen auf. Eine Auswahl der wichtigsten Argumente im Check.

1. Elektroautos sind zu teuer

Aktuell sind Elektroautos noch deutlich teurer als Verbrenner. Doch schon der ab 2020 verfügbare VW ID.3 soll gleich viel kosten wie ein vergleichbarer Golf TDI. Und diese Ausnahme wird sehr wahrscheinlich die Regel: In den letzten zehn Jahren sanken die Batteriekosten um 80 Prozent. Schon jetzt betragen die Total Costs of Ownership - also alle Kosten zusammengezählt - bei einem E-Auto nur ein Drittel.

2. Das Aufladen dauert zu lang

Man muss unterscheiden, wann und wo geladen wird. Nach aktuellem Stand finden 70 Prozent aller Ladevorgänge zu Hause oder am Arbeitsplatz statt. Und selbst bei geringer Ladeleistung durch Wechselstrom reichen ein paar Stunden am Stecker locker für die im Durchschnitt pro Tag zurückgelegte Wegstrecke. Zeitgleich wächst die Anzahl der Schnellladestationen stündlich an. Laut Bundesverband Elektromobilität Österreich (BEÖ) gibt es über 5500 öffentlich zugängliche Ladepunkte. Beim VW ID.3 sollen 30 Minuten am Schnelllader für 260 zusätzliche Kilometer reichen.

3. Elektroautos sind schlecht fürs Klima

Schon jetzt verursachen strombetriebene Fahrzeuge über die Lebensdauer weniger CO2 als konventionelle Autos - sogar, wenn man die Produktion miteinberechnet und den EU-weiten Strommix als Basis verwendet. Ein Golf TDI verursacht im Schnitt 119 Gramm CO2 pro Kilometer, der aktuelle e-Golf nur 104 Gramm. In Europa wird der Ökostromanteil in den nächsten Jahren wachsen. E-Autos werden damit automatisch umweltfreundlicher.

4. Es gibt nicht genug Rohstoffe

Aus Sicht des Volkswagen-Konzerns reichen die vorhandenen Lithium-Vorkommen für die Herstellung von Batterien für Milliarden von E-Autos. Zudem ist davon auszugehen, dass sich die Akkutechnik stark weiterentwickelt und der Bedarf von seltenen und ökologisch bedenklichen Rohstoffen bei den kommenden Batteriegenerationen massiv sinken wird - und sei es nur aus ökonomischen Interessen der Hersteller. Aus dem gleichen Grund dürften ausgediente Batterien kein Umweltfiasko werden - sie sind schlicht zu kostbar, um einfach weggeschmissen zu werden. Langfristig ist laut Studien eine Recyclingquote von bis zu 97 Prozent möglich.

5. Zu viele E-Autos überlasten das Netz

Würde eine Million Pkw in Österreich elektrisch fahren, würde der jährliche Strombedarf um 2,6 Terawattstunden steigen - das sind gerade einmal 3,6 Prozent des Gesamtverbrauchs. Laut einer Studie der TU Wien ist die hundertprozentige Abdeckung des heimischen Strombedarfs mit erneuerbarer Energie bis 2030 machbar - damit wären Elektroautos in Österreich tatsächlich klimaneutral unterwegs.

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