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E-Jaguar: Der Autohersteller Jaguar überzeugt mit E-Pace Modellen

Offroad, Wasserdurchfahrt, Rennstrecke oder ganz normale Straßen. Jaguars jüngstes SUV kann alles. Die Überraschung: Obwohl es ein Elektroauto ist.

Rundumerprobung im Hinterland der Algarve: Der Ipace machte überall eine gute Figur.
Rundumerprobung im Hinterland der Algarve: Der Ipace machte überall eine gute Figur.
Rundumerprobung im Hinterland der Algarve: Der Ipace machte überall eine gute Figur.
Rundumerprobung im Hinterland der Algarve: Der Ipace machte überall eine gute Figur.
Rundumerprobung im Hinterland der Algarve: Der Ipace machte überall eine gute Figur.
Rundumerprobung im Hinterland der Algarve: Der Ipace machte überall eine gute Figur.
Merklich stolz: JLR-Chefdesigner Ian Callum erklärt die Linienführung des I-Pace.
Merklich stolz: JLR-Chefdesigner Ian Callum erklärt die Linienführung des I-Pace.

Der Druck auf den Startknopf. Es rührt sich - nichts. Aber das digitale Cockpit leuchtet mit allen Details auf. Dann einfach die Taste "D" gedrückt und losgerollt. Das geht flotter als in anderen Modellen, daher gibt es eine Spezialvorrichtung für langsames Anfahren.
Wir fahren Jaguars in Graz von Magna gebauten I-Pace. Ein SUV. Mit Fahreigenschaften eines Sportwagens. Und Elektroantrieb.

Der E-Jaguar erreicht eine akzeptable Reichweite

Elektroauto = Reichweitenproblem war bisher ein Hauptargument gegen die nur schleppend vorankommende Batterieentwicklung. Jaguars Technikguru Wolfgang Ziebart erklärt: "480 Kilometer nach neuem WLTP-Messverfahren, 400 reell."

Man lernt schnell: Am meisten entscheidet die effektive Reichweite die Disziplin des Fahrers. Bolzen auf der Autobahn? Da sinkt die Anzeige dramatisch. Der Praxisversuch an der portugiesischen Algarve zeigte: Bei Einhaltung des 120-km/h-Limits ist eine Langstrecke möglich. Oder auf ein heimisches Beispiel umgemünzt: Der I-Pace kann Salzburg-Flughafen Wien (320 Kilometer) schaffen. Wenn es nicht über 120 km/h geht.

Dank Allradantrieb kann kein Untergrund mehr den E-Jaguar stoppen

Doch Jaguar will mit dem I-Pace mehr als nur ein E-Auto mit akzeptabler Reichweite bieten. Er ist ein SUV, dank zweier E-Motoren (auf jede Achse einer) gibt es Allradantrieb. Die Praxis zeigt: Nicht einmal 30 Meter durch einen Bach stoppen den I-Pace, auch nicht der Schotterweg bergauf oder die Furche hinunter. Um anderes auszuloten, geht es auf die Rennstrecke von Portimão. Auch dort (wo nicht mehr auf Reichweite geachtet wird) sorgt der I-Pace für Staunen. 212 km/h auf der Zielgeraden - dabei sollte er bei 200 abregeln, wie ein Techniker bemerkt.

Ian Callum verpasste dem E-Jaguar ein neues Design

Weil durch den E-Antrieb ganz andere Dimensionen als sonst für innen zur Verfügung stehen, hat der elektrische Grazer innen Platz wie eine große Luxuslimousine. Ian Callum, seit Jahrzehnten der Designguru nicht nur für Jaguar Land Rover, sondern eine Ikone seiner Zunft, erklärt: "Bei der Frontpartie wurde die Jaguar-typische Grafik beibehalten. Der Rest ist neu. Vor allem das Heck, das ist aus aerodynamischen Gründen hochgezogen." Und auch Callum betont: "Der I-Pace hat mit 4,68 Metern die Länge eines Mittelklassewagens, bietet aber mit drei Metern Radstand ein Raumangebot einer höheren Kategorie."

2013 entstand die Idee des E-Jaguars

Ziebart, Ex-BMW-, Continental- und Infineon-Vorstand, gilt als "Vater" des E-Jaguars (E diesmal wie elektrisch, nicht E-Type): "Vor fünf Jahren wurde die Idee des batterieelektrischen Jaguars geboren. Wir begannen mit einem weißen Blatt Papier. Der Wagen sollte auf einer völlig eigenständigen Plattform stehen, keine Version eines Verbrenners werden." Pressesprecher Richard Agnew erinnert sich: "Bei der Präsentation dachten wir alle, ja spinnt der denn total?"

Von 0 auf 100 km/h in 4,8 Sekunden möglich

Die beiden E-Motoren (Permanentmagnet-Synchronantrieb) leisten 400 PS und ermöglichen 696 Newtonmeter Drehmoment. Damit ist der Sprint auf 100 km/h in 4,8 Sekunden möglich. Sie treiben über ein integriertes Einganggetriebe und Differenzial je eine Achse an. Sensoren sorgen für ständige optimale Drehmomentverteilung. Das 90- kWh-Batteriepaket ist im Unterboden zwischen den Achsen platziert und optimiert den Schwerpunkt. Jaguar gibt darauf acht Jahre oder 160.000 Kilometer Garantie.

Der E-Jaguar ist schnell und einfach aufzuladen

Die Ladung an einer öffentlichen Schnellladestation bringt in 40 Minuten 80 Prozent Kapazität. 15 Minuten reichen für 100 Kilometer. Die Ladung zu Hause an normalen Steckdosen lässt sich zeitlich programmieren, um Phasen günstiger Tarife zu nützen. Den Fahrkomfort verbessern adaptives Fahrwerk, elektronisch geregelte Luftfederung, Torque Vectoring usw. Und Vernetzung sowie umfassende Assistenten sind auch selbstverständlich. Marktstart in Österreich ist am 2. Juli. Die Preise (vier Ausstattungen) reichen von 78.380 bis 102.570 Euro.