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Ein Tag mit dem MÓ 125 Performance

Mit dem Weltrekord-Elektroroller MÓ 125 Performance bringt Seat die bisher stärkste und teuerste Version auf den Markt. Auf den Straßen in und um Barcelona bewies das schicke E-Moped seine Alltagstauglichkeit.

Macht auch in den Kurven rund um Barcelona Spaß: der Seat MÓ 125 Performance.
Macht auch in den Kurven rund um Barcelona Spaß: der Seat MÓ 125 Performance.

Als wir vor über zwei Jahren erstmals exklusiv mit dem Vorserienmodell des MÓ 125 durch Salzburg gerollt sind, war kaum abzusehen, welche Erfolgsgeschichte aus der damals noch taufrischen Mikromobilitätsstrategie von Seat werden würde. Zur Erinnerung: Noch unter der Leitung des heutigen Renault-CEOs Luca de Meo entschied man sich bei Seat, die damals noch auf dem Kleinwagen Mii basierende E-Mobilitätsstrategie nach unten zu erweitern, und startete eine Kooperation mit dem katalanischen E-Mobilitäts-Start-up Silence. Daraus entstand mit der Zeit ein kleines, aber feines Produktsortiment, beginnend beim MÓ 65. Dass dieser kleine Microscooter mit der namensgebenden Reichweite von bis zu 65 Kilometern ebenso ein reines Silence-Produkt war wie der spätere 125er-Roller, tat dem Erfolg der unter Seat-Flagge vermarkteten Fahrzeuge keinen Abbruch.

Heute ist der MÓ 125 in 15 Märkten weltweit verfügbar und wurde seit 2020 bereits mehr als 10.000 Mal verkauft. In Europa ist man damit die Nummer zwei am Markt für reine Elektroroller, noch vor Größen wie Piaggio oder BMW. Grund genug für die ehrgeizigen Spanier rund um MÓ-Geschäftsführer Lucas Casasnovas, die nächste Stufe zu starten. Und diese kommt in Form des MÓ 125 Performance, einer in allen Belangen verbesserten und weiterentwickelten Variante, mit der unlängst sogar zwei Guinness-Weltrekorde aufgestellt wurden.

Weiterentwickelter Antrieb beim MÓ 125 Performance

Der Hauptunterschied zum normalen 125er, der weiterhin angeboten wird, ist die weiterentwickelte Antriebstechnologie. Für eine Extraportion Dynamik im großstädtischen Verkehrsgewühl, aber auch über Land, sorgt die neue eBoost-Funktion: Auf Knopfdruck wird dabei die Höchstgeschwindigkeit für 30 Sekunden auf stattliche 105 km/h erhöht (anstatt normalerweise 95 km/h). Aber auch beim Ampelstart zahlt sich das Drücken auf die Powertaste aus. Von 0 auf 50 km/h beschleunigt der MÓ dann in nur 2,9 Sekunden, eine Sekunde schneller als normal. Danach muss man zwei Minuten warten, bis die Zusatzpower erneut zur Verfügung steht.

Der MÓ 125 Performance hat noch viel mehr zu bieten

Dass die Performance-Version weitaus mehr zu bieten hat als nur mehr Kraft, beweist die ausführliche Testfahrt auf den Straßen Barcelonas. Vor allem das verbesserte Federungssystem hebt den Fahrkomfort auf ein völlig neues Level. Ein Gustostückerl ist auch der hintere, manuell einstellbare Stoßdämpfer von Öhlins, der sich mit einem Handgriff auf das Gewicht des Fahrers oder der Fahrerin einstellen lässt. Nicht zu unterschätzen sind die positiven Effekte der vorderen Performance-Bremsscheiben und -beläge von Galfer. Die Experten von Andreani halfen bei der verbesserten Vorderradabstimmung mit und auch die Technik der Hinterradaufhängung stammt aus dem Rennsport.

Einen echten Unterschied macht auch der Alcantara-Sitz von Shad, der deutlich mehr Grip bietet als der Standardmodellsitz. Neben der sportlicheren Grundeinstellung bietet der MÓ 125 Performance auch ein paar optische Schmankerl. So sind mit "Tarifa Blue" und "Barcelona Grey" erstmals auch zwei neue Farben verfügbar.

Die Krux an der Sache: Mit 8699 Euro ist der MÓ Performance noch einmal knapp 1500 Euro teurer geworden.

IM TEST

Seat MÓ 125 Performance

125er-Elektroroller, 7,5 kW Leistung (11,5 kW Peak), Lithium-Ionen-Akku 5,6 kWh, Verbrauch: 7 kWh/100 km, Reichweite: 133 km, Preis: 8699 Euro (vor Förderungen). Marktstart: März 2023.

Was gefällt:
Die verbesserte Verarbeitungsqualität, genug Platz für zwei Helme, der entnehmbare Akku.

Was weniger gefällt:
Auch abzüglich der 700 Euro E-Mobilitäts-Förderung bleibt der MÓ ein teurer Spaß.

Was überrascht:
Dass nicht viel mehr Autohersteller in den boomenden Elektrorollermarkt drängen.

Perfekt für:
Fans, die bereit sind, ein paar Euro mehr in cooles Design und Extrapower zu investieren.