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Elektroautos sind schon jetzt besser fürs Klima

Die Studie des Fraunhofer-Instituts lässt keine Zweifel - E-Autos sind umweltschonender. Forscher nennen vier Faktoren für klimaschonende E-Mobilität.

Die Zukunft der neuerdings zu 50 Prozent chinesischen Marke smart ist voll elektrisch.
Die Zukunft der neuerdings zu 50 Prozent chinesischen Marke smart ist voll elektrisch.

Geht es nach den Forschern des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung (ISI), so ist die Umstellung von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor auf Elektroautos aus Sicht des Klimaschutzes alternativlos. Wenngleich viele Interessenten aktuell noch auf neue elektrische Modelle mit mehr Reichweite warten, ist die E-Mobilität schon aus heutiger Sicht die "grünere" Alternative. Wer sich heute ein Batterie-Elektroauto kauft, stößt bei einer durchschnittlichen Nutzungsdauer von 13 Jahren deutlich weniger CO2 und andere klimarelevante Gase aus als mit einem herkömmlichen Verbrenner. Konkret geht es um bis zu 28 Prozent weniger Treibhausgasemissionen als bei einem Oberklasse-Diesel und um bis zu 42 Prozent weniger als bei einem Kleinwagen mit Benzinmotor. "Ein heute gekauftes Elektroauto profitiert aus heutiger Sicht über die gesamte Nutzungsdauer von sinkenden Treibhausgasemissionen, während ein konventioneller Verbrennungsmotor auch im 13. Nutzungsjahr noch eine ähnlich hohe Menge klimarelevanter Gase ausstößt wie zum Zeitpunkt des Kaufs", so der Leiter des Geschäftsfelds Energiewirtschaft am Fraunhofer ISI, Martin Wietschel. Der steigende Anteil erneuerbarer Energie am Strommix führt laut der Studie dazu, dass sich der Ausstoß klimarelevanter Gase bei der Stromerzeugung laufend weiter reduziert. Wichtiges Detail am Rande: Die Studie nimmt Deutschland als Basis der Berechnung, dessen Strommix bekanntlich weit weniger erneuerbare Energiequellen umfasst als jener in Österreich. In weiterer Folge hat das Fraunhofer ISI vier sogenannte große Hebel identifiziert, mit denen sich die Klimabilanz von batteriebetriebenen Autos noch weiter verbessern lässt:

1. Das Laden mit selbst erzeugtem Solarstrom

In Deutschland nutzt bereits die Hälfte der E-Auto-Besitzer eine Photovoltaikanlage. Bei einem Anteil von 30 Prozent selbst erzeugtem Sonnenstrom sinken die Gesamtemissionen um weitere elf Prozent.

2. Die Nutzung von Ökostrom

Bei einem Wechsel zu einem Ökostromanbieter liegt das Emissions-Einsparungpotenzial bei 65 bis 75 Prozent.

3. Batterieerzeugung mit regenerativen Energiequellen

Ein großer Teil der Emissionen entsteht bei der Akkuproduktion. Nutzt man dabei "grüne Energie", lässt sich deren Anteil um 50 Prozent reduzieren.

4. Intelligentes Lastmanagement

Vier bis sechs Prozent lassen sich einsparen, indem E-Autos vor allem dann geladen werden, wenn der Strom besonders günstig (und der regenerative Anteil üblicherweise besonders hoch) ist.