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EQ: Der Name ist Programm

Der EQC eröffnet bei Mercedes die batterieelektrische Modellreihe. Doch bis zum Marktstart des SUV heißt es noch warten - bis Juni 2019.

Daimler-Chef Dieter Zetsche ist froh, dass der erste EQ präsentiert werden konnte.
Daimler-Chef Dieter Zetsche ist froh, dass der erste EQ präsentiert werden konnte.
Digital betontes Cockpit im EQC.
Digital betontes Cockpit im EQC.
Im grünen Wald macht sich ein Elektrischer sicher gut.
Im grünen Wald macht sich ein Elektrischer sicher gut.
Die Technik im EQC.
Die Technik im EQC.
Zwei E-Motoren sorgen für Allradantrieb.
Zwei E-Motoren sorgen für Allradantrieb.

Der Gegner, gegen den man antritt, wurde nie erwähnt. Doch in jedem Statement von Daimler-Chef Dieter Zetsche und seinem designierten Nachfolger Ola Källenius anlässlich der Präsentation des EQC in Stockholm war durchzuhören: Teslas Zeiten elektrischer Alleinherrschaft im Luxussegment gehen zu Ende. Jaguar hat mit dem in Österreich produzierten I-Pace schon vorgelegt, nach dem ersten Mercedes aus der neuen Elektroreihe EQ kommen Audi und BMW, Volvo schiebt in absehbarer Zeit nach den Hybriden auch den ersten vollelektrischen Polestar nach.

Bei Mercedes ist der Name der neuen Modellreihe gleich Programm: EQ steht für Electric Intelligence. Und das sind auch die Hauptmerkmale des EQC: Die E-Motoren (je einer pro Achse) leisten 300 kW (400 PS), ergeben 765 Newtonmeter Drehmoment, Allradantrieb und sollen dank 80 kWh Batteriekapazität 450 Kilometer Reichweite (nach altem Zyklus) ermöglichen - bei einem Energieverbrauch von 22,2 kWh/100 Kilometer. Und weil der EQC auch über das Mercedes-Me-Service, also volle Vernetzung und jede Menge Assistenzsysteme, verfügt, ist er auch "intelligent". Und was noch betont wurde: Der EQC ist eine komplette Neuentwicklung. Die Variante, E-Motor und Batterien in einen ausgeräumten Verbrenner zu platzieren, wurde nie überlegt.

Wer sich jetzt auf den ersten EQ-Mercedes (dessen Preis sicher sechsstellig sein wird) freut, muss sich gedulden: "Produktionsbeginn wird im Frühjahr 2019 im Werk Bremen sein, im Markt ist er dann im Frühsommer", sagten die Verantwortlichen.

Für Konzernchef Zetsche ist der EQC "ein komplettes Paket, hoch funktional für alle Anforderungen". Und er kündigte EQ-Modelle für alle Segmente an. Entwicklungsvorstand Källenius, der sich als Schwede über sein "Heimspiel" freute, fasste den Weg zum EQC zusammen: "Das Projekt, einen richtigen Mercedes elektrisch zu machen, begann 2015. Dabei flossen alle unsere Erfahrungen seit dem ersten E-smart 2007 und aller Hybridmodelle mit ein. Mittelgroße SUVs sind das am stärksten wachsende Segment."

Der EQC soll vor allem auch unverwechselbar sein - was den Designern für Exterieur wie Interieur völlig freie Hand ließ. Die Frontpartie mit einem durchgezogenen Leuchtband zwischen den Tagfahrlichtern und über dem markanten neuen Grill (reines Designelement) kennzeichnet den EQC genauso wie eine ähnliche Signatur im Heck. Im Interieur werden sich Menschen, die ein Smartphone beherrschen, leicht zurechtfinden. Mit einem Displayangebot voller Informationen und Möglichkeiten wie individueller Einstellung der Rekuperation (fünf Stufen). Unter den Fahrhilfen findet sich auch neu ein Stauassistent. Über eine Mercedes-App lässt sich das Auto vorklimatisieren oder ein Ladezeitraum einstellen. Das Multimediasystem nennt sich MBUX (Mercedes Benz User Experience). Fünf Fahrprogramme sind wählbar.

Durch den serienmäßigen, wassergekühlten Onboardlader (Leistung 7,4 kW) ist Wechselstromladen zu Hause oder an öffentlichen Stellen möglich. Alternativ geht es schneller mit Wallbox oder mit Gleichstrom (maximal 110 kW), da sind in 40 Minuten 80 Prozent der Kapazität erreicht.

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