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Kia zeigt 800-Volt-Stromer

Mit dem EV6 präsentiert Kia das erste Modell einer neuen Elektroplattform. Bis 2030 will die südkoreanische Marke 880.000 reine E-Autos jährlich produzieren.

Der EV6 ist der erste Vertreter einer neuen Stromergeneration von Kia.
Der EV6 ist der erste Vertreter einer neuen Stromergeneration von Kia.

Der Name Kia setzt sich aus den koreanischen Worten "ki" für aufsteigen und "a" für Asien zusammen. Tatsächlich hat die zur Hyundai Motor Group gehörende Marke auch hier in Europa eine beeindruckende Entwicklung hinter sich gebracht, deren vorerst letzte Etappe die vollkommene Neuausrichtung des Konzerns inklusive eines neuen Markenlogos vor wenigen Wochen war.

Nun lassen die südkoreanischen Tüftler auch Taten folgen: Mit dem EV6 präsentierte Kia diese Woche das erste von elf neuen batteriebetriebenen Modellen, die bis 2026 auf den Markt kommen sollen. Der EV6 wird der erste Kia auf Basis der kürzlich eingeführten Electric-Global Modular Platform, kurz E-GMP sein, sechs weitere Fahrzeuge werden in den kommenden fünf Jahren folgen, dazu kommen vier Elektroversionen bestehender Modelle. Der neue Stromer markiert auch den Einstieg in die langfristige Strategie, nach der bis Ende der Dekade 40 Prozent des Gesamtabsatzes auf BEVs, Plug-in-Hybride (PHEV) sowie Vollhybride (HEV) entfallen sollen - das wären auf Basis der heutigen Verkaufszahlen 1,6 Millionen Einheiten pro Jahr. Allein die Anzahl der reinen Stromer soll in diesem Zeitraum auf 880.000 steigen.

Neben dem auf maximaler Aerodynamik basierenden Design des EV6, dessen Dach- und Fensterlinien ein wenig an die letzten Modelle von Saab erinnern, ist es vor allem die Technik unter dem Blech, die den Vertreter einer neuen Modellgeneration außergewöhnlich macht. So wird der ab Herbst verfügbare Kia EV6 neben dem Porsche Taycan und dem Audi e-tron GT das erst dritte Elektroauto sein, das 800-Volt-Laden ermöglicht. Bei allen Modellvarianten ist es dadurch möglich, den Akku in nur 18 Minuten von zehn auf 18 Prozent aufzuladen. In weniger als viereinhalb Minuten soll genug Energie für weitere 100 Kilometer im Akku gespeichert werden können. Spannend ist auch die integrierte Ladekontrolleinheit, deren neue "Vehicle to Load"-Funktion es möglich macht, Energie aus dem Fahrzeug zu entnehmen. Laut Kia lassen sich so mit dem EV6 ein 55-Zoll-Fernseher und eine mittelgroße Klimaanlage gleichzeitig bis zu 24 Stunden lang betreiben. Die praxistauglichere Anwendung der 3,6-kW-Outputs besteht wohl darin, ein anderes Elektroauto aufzuladen.

In Sachen Antrieb stehen zwei Batterievarianten für die Langstreckenversion des EV6 mit 77,4-kWh-Akku und das Modell mit Standardreichweite und 58-kWh-Batterie zur Auswahl. Die Variante mit Heckantrieb leistet
229 PS und bietet eine Reichweite von über 510 Kilometern gemäß WLTP, der Allradler schickt 325 PS an alle vier Räder. Das Topmodell EV6 GT umfasst zwei E-Motoren mit einer Systemleistung von 585 PS.

Ab dem 30. März kann der Kia EV6 hierzulande bereits unverbindlich über die Kia-Website vorreserviert werden. Dazu gibt es zwölf Monate vergünstigtes Laden bei Ionity.