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"Mercedes definiert den Weg"

Seit 1. Juli ist Wolfgang Bremm neuer CEO von Mercedes-Benz in Österreich. Der Deutsch-Luxemburger sieht seine Marke gut gerüstet für die kommenden Herausforderungen.

Wolfgang Bremm blickt bereits auf eine über 20-jährige Karriere in der Daimler AG zurück.
Wolfgang Bremm blickt bereits auf eine über 20-jährige Karriere in der Daimler AG zurück.

Mit 48 Jahren hat Wolfgang Bremm bereits eine über 20-jährige Karriere in der Daimler AG hinter sich. Unter anderem war der gebürtige Luxemburger zuständig für das After Sales in Afrika und im Nahen Osten und das Produkt-Management der aktuellen Baureihen C-Klasse und E-Klasse. Als Leiter des strategischen Produktmanagements in Stuttgart verantwortete er zuletzt auch das auf der IAA in Frankfurt vorgestellte, rein elektrische Showfahrzeug EQS maßgeblich mit.

Die spektakulären Showcars symbolisieren meist eine gewisse strategische Ausrichtung. Wofür steht der Mercedes EQS? Wolfgang Bremm: Er steht wie die gesamte Marke für modernen Luxus. Die S-Klasse, in deren Segment ja der EQS positioniert ist, war seit jeher prägend für die Entwicklung von Mercedes-Benz. So gesehen kann man daraus durchaus ableiten, woran sich die zukünftigen Modelle orientieren werden. Wir gehen davon aus, dass der Begriff Luxus in Zukunft ganz anders definiert sein wird, als das bisher der Fall war. Keine Überfrachtung von Chrom, sondern eine Reduziertheit im Design und viel Funktionalität und Sicherheit.

Welche aktuellen Modelle sind aus Ihrer Sicht wegweisend? Auf jeden Fall die neuen Plug-in-Hybride, die dank der großen Reichweiten rein elektrisches Fahren schon jetzt auch im Alltag zur Realität werden lassen. Und das nicht nur in den oberen Segmenten, sondern auch mit der A- und B-Klasse. Mit einer elektrischen Reichweite von rund 70 Kilometern wird es für ganz viele Menschen möglich, im Normalgebrauch überwiegend elektrisch unterwegs zu sein. Und auch der neue GLE als Diesel-Plug-in-Hybrid wirft mit einem Durchschnittsverbrauch von unter drei Litern ein völlig neues Licht auf das Thema SUV.

Auf der diesjährigen IAA in Frankfurt rückte das Auto neben Mobilitätskonzepten und dem Volocopter (einer Drohne eines Partnerunternehmens, Anm.) ja fast ein wenig in den Hintergrund ... Als wegweisender Autohersteller ist es für uns wichtig, dass wir uns in allen Bereichen des Themas engagieren, die auch eine Zukunft haben werden. Schon heute bieten wir beispielsweise Peer-to-Peer-Carsharing an, bei dem via App Fahrgenehmigungen zugeteilt werden und so Autos als smartes Mobilitäts-Device für mehrere Menschen zugänglich gemacht werden können.

Wie definieren Sie die neue Marke EQ? Mercedes-EQ funktioniert wie Mercedes-Maybach und Mercedes-AMG als Submarke mit eigener Ausprägung - im konkreten Fall für elektrifizierte Antriebe. Die Tugenden, die man mit der Marke Mercedes-Benz verbindet, gelten ohne Einschränkung auch für EQ. Nicht ohne Grund tragen alle EQ-Modelle auch den Mercedes-Stern.

Wie wird sich Ihrer Meinung nach die Elektrifizierung in den nächsten Jahren entwickeln? Der nächste Schritt muss ganz klar der massive Ausbau der Lade-Infrastruktur sein, auch im öffentlichen Bereich. Dann wird das elektrische Fahren zur Selbstverständlichkeit. Global gesehen werden Verbrenner, Hybride und E-Fahrzeuge noch eine lange Zeit nebeneinander koexistieren.

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